Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

Titel: 0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn er Zeichen gab Sie starben
Vom Netzwerk:
dem der Kronzeuge Wallie Blender zum Opfer gefallen war, konnte durchaus der Beschluss ergehen, die Sitzung auf unbestimmte Zeit zu vertagen.
    Wir wühlten uns durch die Menge und zeigten den beiden stämmigen Cops unsere Ausweise. Im Flur zum Sitzungssaal des Schwurgerichts begegnete uns der Ankläger Robert Hind. Er machte ein bekümmertes Gesicht.
    »Hallo, G-men«, begrüßte er uns. »Garnock hat noch gestern eine Haftüberprüfung erwirkt. Soeben wurde mit der Beschluss durchgegeben. Garnocks Beschwerde wurde verworfen.«
    »Das ist der erste Erfolg für Sie, Mr. Hind«, sagte ich. »Mona Stanwick bleibt also in Haft.«
    »Das hat nicht viel zu sagen, Cotton«, knurrte der Attorney. »Der Prozess wird schon heute fortgesetzt. Meine Bitte um eine Verschiebung wurde ebenfalls abgelehnt. Sie haben ja gestern selbst gehört, was Garnock gesagt hat. Er wird heute schweres Geschütz auffahren, und ich garantiere Ihnen schon jetzt, dass er meine massive Anklagemauer zu einem Sieb macht. Mona Stanwick wird spätestens heute Nachtmittag als freier Mensch das Gerichtsgebäude verlassen.«
    Er brach ab, denn gerade kam Boris Garnock heran. Er grüßte im Vorübergehen. Sein Lächeln war eine einzige Herausforderung an Attorney Hind.
    Wir konnten unser Gespräch nicht mehr fortsetzen, denn ein Strom von Menschen quoll in den Flur und ergoss sich in den Sitzungssaal.
    Phil stieß mich an. »Ich rufe rasch in Garnocks Büro an, Jerry.«
    Hastig wühlte er sich durch die Menschenmenge zur Telefonzelle. Ich trat ans Fenster und zündete mir eine Zigarette an. Dabei sah ich in den Hof hinunter. Gerade fuhr ein Gefängniswagen auf den Hof. Zwei Cops postierten sich an der hinteren Tür, die von einem dritten aufgeschlossen wurde.
    Mona Stanwick stieg aus. Sie war nicht gefesselt. Die Cops nahmen sie in die Mitte und führten sie durch eine Hintertür ins Haus. Sie saß zurzeit in einer Zelle der so genannten Tombs, einem Gefängnis, in das einst nur Männer überführt wurden, deren Prozess bevorstand. Nach den letzten Vorfällen am Rande des Stanwick-Prozesses hatte man sogar mit einem Überfall auf den Gefangenentransport gerechnet. Um dem zu entgehen, 40 bezog Mona als erste Frau eine Zelle in den Tombs.
    ***
    Ein Cop bat mit lauter Stimme Ankläger und Verteidiger in den Saal. Ich ging zu meinem reservierten Platz und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Als Phil kam, sah ich sofort die Erleichterung in seinem Gesicht. Aufatmend setzte er sich neben mich.
    »Sie ist da, Jerry. Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin. Garnock benahm sich ihr gegenüber so freundlich wie immer. Als er weggefahren war, hatte, sie sofort nach dem Brief gesucht, von dem ich dir erzählt habe.«
    »Wann hat sie ihn nun denn beantwortet?«, fragte ich gespannt.
    »Am 11. Juli, Jerry.«
    »Also am Dienstag, als Garnocks Plymouth gestohlen wurde.«
    »Genau. Damit steht eindeutig fest, dass das Gespräch zwischen dem Anwalt und Polando am selben Tag stattgefunden hat. Was sagst du dazu?«
    Ich konnte ihm nichts mehr sagen, denn Richter Dimitri G. Nathan trat ein. Wir erhoben uns und ließen die Eröffnungsformel über uns ergehen. Richter Nathan erläuterte erst einmal lang und breit, welche Gründe das Gericht bewogen hatte, die Anträge Garnocks und Hinds abzulehnen. Nachdem dies geschehen war, wurde die Verhandlung gegen Mona Stanwick fortgesetzt.
    Zuerst wurde der Zeuge der Anklage vernommen. Stanley Cabot erwies sich als höchst ungenügende Stützte für Hind. Er gab zu, dass er mit Mona flüchtig befreundet gewesen war. Der Attorney stellte noch ein paar Fragen und gab den Zeugen dann für die Verteidigung frei.
    Boris Garnock stand auf. Lächelnd ging er zum Zeugenstand hinüber, stützte beide Hände auf die Brüstung und musterte Cabot, »Mr. Cabot, haben Sie Miss Stanwick jemals erzählt, dass Sie eine so ungeheure Summe in Ihrem Safe aufbewahrten?«
    Cabots Blick glitt Hilfe suchend zu Attorney Hind hinüber, der scheinbar teilnahmslos auf einem Löschblatt herumkritzelte.
    »Ich habe Sie etwas gefragt, Mr. Cabot«, sagte Garnock scharf.
    Cabot zuckte zusammen. »Daran kann ich mich nicht erinnern, Sir.«
    »Haben Sie den Safe einmal im Beisein von Miss Stanwick geöffnet?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Was heißt das, Sie glauben? Haben Sie ihn unter den Augen meiner Mandantin geöffnet oder nicht?«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Wann entdeckten Sie den Verlust der 500 000 Dollar, Mr. Cabot?«
    »Das war am… das muss doch

Weitere Kostenlose Bücher