Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
Vom Netzwerk:
mußte! Aber jetzt habe ich genug davon, endgültig genug.«
    Er wollte zur Tür. Phil erwischte ihn am Ärmel und hielt ihn zurück.
    »Was haben Sie vor?«
    Er sah uns groß an.
    »Was soll ich Vorhaben. Ich hole Ed herein! Das wollen Sie doch — oder habe ich Sie falsch verstanden?«
    »Wenn Sie uns sagen, wo wir ihn finden, können wir die Sache ohne Ihr Eingreifen abwickeln.«
    Jack Dayton schüttelte energisch den Kopf.
    »Das kommt nicht in Frage. Ed ist so verrückt, daß er womöglich mit dem Messer oder der nächsten Brechstange auf Sie losgeht. Ich will morgen früh nicht in allen Zeitungen lesen, daß auf meinem Hof ein Mann erschossen wurde, als er sich seiner Verhaftung widersetzte. Ich bringe ihn herein, ohne ihm zu sagen, daß zwei G-men auf ihn warten. Das ist wohl das beste.«
    Ich sah Phil fragend an. Er dachte einen Augenblick nach, dann zuckte er die Achseln.
    »Vielleicht ist es so wirklich am besten, Jerry.«
    »Also gut!« stimmte ich zu. »Aber kommen Sie nicht allein zurück, Mr. Dayton. Beihilfe zur Flucht wird hart bestraft.«
    »Glauben Sie, ich riskiere für diesen Lumpen meine Existenz?« fuhr Jack Dayton mich an.
    Er stapfte hinaus und krachte die Tür hinter sich zu.
    Ich trat ans Fenster.
    Jack Dayton ging über den Hof zu der langen Reihe der geöffneten Garagentüren. Er verschwand im dämmrigen Zwielicht der langgestreckten Halle, ln der vermutlich die Lastzüge der Spedition untergestellt wurden, wenn sie nicht auf Fahrt waren.
    Es dauerte keine Minute, bis Jack Dayton mit einem Mann herauskam, den jeder auf den ersten Blick für seinen jüngeren Bruder halten mußte, so groß war die Ähnlichkeit. Zusammen kamen sie über den Hof und die Treppe zum Office herauf.
    Ich trat vom Fenster weg und stellte mich neben die Tür. Phil blieb in der Nähe des Schreibtisches stehen. Die Tür flog auf, und Edwin Dayton wurde von seinem älteren Bruder über die Schwelle geschoben. Als er Phil sah, machte er den nächsten Schritt nur noch zögernd.
    Nach der üblichen Formel, die bei Verhaftungen auszusprechen ist, ließ Phil die Handschellen schnappen.
    Der Fall Dayton war ausgestanden. Jedenfalls glaubten wir das an jenem Vormittag. Aber es kam anders.
    ***
    Es war zwei Uhr nachts, als Pembroke Adkinson und Bruno Edsmith sich wieder trafen. Adkinson war früher da und wartete vor dem Hintereingang des Bezirkspostamtes, während er rasch noch ein paar Züge rauchte.
    Edsmith kam mit einem Taxi, als die elektrische Uhr über dem Tor schon eine Minute nach zwei Uhr zeigte. Er sprang heraus, drückte dem Fahrer einen Geldschein in die Hand und wandte sich seinem Kollegen zu.
    »Gestern abend bist du vor dem Fernsehgerät eingeschlafen«, sagte er, »und heute abend passiert es mir.«
    Sie traten in den großen Sortierraum für Paketsendungen und gelangten von dort in den Aufenthaltsraum, wo die Schränke für die Fahrer standen. Innerhalb von knapp vier Minuten hatten Adkinson und Edsmith ihre zivile Kleidung mit grünen Uniformen vertauscht und die Patronengürtel mit den schweren Colts umgeschnallt. Adkinson blickte auf die Uhr.
    »Acht Minuten nach«, sagte er. »Wir stimmen mit dem Zeitplan überein. Jetzt ’rüber in den Schußkeller.«
    Sie schlossen die Schränke ab und betraten den Raum, den nur die Geldbriefträger und die Fahrer betreten durften. Der scharfe Geruch von gebranntem Pulver hing in der Luft. Vorn an der Barriere standen Pete Constance und Dick Wolters. Sie hielten die Colts in den Händen und knallten die Trommeln leer. Weit hinten ragte die Umrißscheibe empor, und die elektrische Zielbewertungsanlage zeigte die Güte ihrer Treffer an.
    Als sie die 'Trommeln leergeschossen hatten, drehten sie sich um und begrüßten Adkinson und Edsmith.
    »Bei eurem Tempo ist es ein Wunder, daß ihr überhaupt die Zehnerscheiben trefft«, sagte Bruno Edsmith und zog seinen Colt. »Erst zielen, dann abdrücken.«
    Er zog einmal durch. Die Scheibe links vor der Barriere leuchtete auf und zeigte eine Zehn.
    »Na bitte!« sagte Edsmith zufrieden. Er schoß seine Trommeln leer, besah die Waffe und trug das Ergebnis ins Kontrollbuch ein. Hinter dem Datum schrieb er in seiner steilen, etwas ungelenken Schrift langsam seinen Vers hin: »Pistole mit scharfer Munition geprüft, eine Trommel leergeschossen, keine Beanstandungen. Bruno Edsmith.« Unterdessen hatte Pembroke Adkinson den vorgeschriebenen Inhalt einer Trommel auf die Umrißscheiben abgefeuert. Er tat es langsam, bedächtig und mit

Weitere Kostenlose Bücher