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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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ruhiger Hand. Die Scheibe zeigte sechsmal die Zehn.
    »Donnerwetter!« lachte er zufrieden. »Das ist mir lange nicht gelungen. Wieviel hast du?«
    »Ich hatte zweimal die Neun dabei«, sagte Edsmith. »Aber ich habe auch schneller geschossen als du, viel schneller.«
    »Das stimmt«, gab Adkinson zu. »Augenblick, ich will noch eintragen.«
    Edsmith wartete. Wolters und Constance hatten den Schießkeller schon verlassen. Draußen im Hof traf man sich wieder. Wolters hatte den gepanzerten Lieferwagen aus der Garage geholt. Wie es die Vorschrift befahl, händigte er Edsmith die Schlüssel aus und sagte:
    »Alles okay. Nächste Woche sind wir mit der nächsten Inspektion an der Reihe. Wir müssen es Williams sagen, damit er uns rechtzeitig bei der Inspektion anmeldet.«
    Bruno Edsmith nickte und stieg ein.
    Er fuhr eine Runde auf dem Hof.
    Alles war in Ordnung. Er machte seine Eintragungen ins Fahrtenbuch. Dann blickte er hinüber zur elektrischen Uhr. Es wurde Zeit. Rückwärts rangierte er den gepanzerten Lieferwagen an die kleine Rampe. Die schwere Metalltür über der Rampe öffnete sich genau um zwei Uhr vierzig, wie immer.
    Ausgewählte Postangestellte schleppten die kleinen Leichtmetallkisten in das gepanzerte Auto. Jede der vielen glänzenden glatten Kisten enthielt Geld, nichts als Geld…
    ***
    Holly Martins tat nichts Außergewöhnliches, als er früh um halb drei das vierunddreißigste Bier bestellte. In der Nacht auf Sonnabend trank er immer So lange, bis er kaum noch auf den Beinen stehen konnte. Seine Frau wußte das, seine Nachbarn wußten es, und der Kneipenwirt wußte es auch. Es war das, was Martins »sein einziges Vergnügen« nannte.
    Vielleicht wäre alles in dieser Nacht anders gekommen, wenn er noch das fünfunddreißigste Bier getrunken hätte. Aber er glaubte, genug zu haben, torkelte zur Tür hinaus und schwankte die Straße entlang. Er befand sich auf der Bradhurst Avenue und war nicht mehr weit von der Überführung der 155. Straße entfernt, als ihm übel wurde. Er kämpfte gegen den Brechreiz an, bis er die ersten Pfeiler der Hochstraße erreicht hatte. Dort klammerte er sich an das kühle schwarze Metall der Träger, legte den Kopf gegen die Kante und atmete schwer. Die Uhr zeigte zehn Minuten vor drei Uhr.
    ***
    Elf Männer reichten die kleinen Kisten von Hand zu Hand. Williams, der Fahrdienstleiter, stand breitbeinig neben der lebenden Kette und hakte die Nummern, die die Kisten trugen, auf seiner Kontrollkladde ab. Obgleich die Nacht kühl war, hatte er die Ärmel hochgerollt und das Jackett ausgezogen. Williams geriet immer ins Schwitzen, wenn er das Aufladen des Geldtransportes kontrollieren mußte. Vielleicht lag es einfach daran, daß er als einziger wußte, wie viele Kisten wirklich Geld enthielten und wie viele als Leergut mitgingen und wieviel Geld im ganzen eingeladen wurde. Durch ein ausgeklügeltes Kontroll- und Sicherheitssystem wurde erreicht, daß nur dieser einzige Mann im Bezirkspostamt davon wußte. Und Williams war absolut vertrauenswürdig. Er bürgte mit seinen vierunddreißig Berufsjahren und seinem tadellosen Ruf.
    Um zwei Uhr sechsundvierzig hakte Williams die letzte Kiste ab. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, zeichnete die Seite mit den heutigen Eintragungen ab und gab die Kladde dem letzten Angestellten mit, der über die Rampe ins Innere des Postamtes zurückkehrte. Auch dies geschah routinemäßig.
    Den vier bewaffneten Männern fiel in dieser Nacht aber auf, daß sich Williams eine Zigarette anzündete, als der letzte Angestellte mit der Kladde verschwunden war. Gerade bei einem Pedanten wie Williams mußte das auffallen. Er hatte noch nie während der Arbeit geraucht…
    Er machte hastige Züge, dann besann er sich auf seine Pflicht. Er rief die Männer einzeln auf, wie es vorgeschrieben war:
    »Wolters?«
    »Hier, Chef. Alles okay.«
    »Die Waffe?«
    »Ausprobiert und eingetragen, Trommel nachgeladen.«
    »Was Besonderes?«
    »Nein, Chef.«
    »Okay, dann hinein mit Ihnen!«
    Dick Wolters schwang sich hoch auf die Rampe und betrat den Laderaum des gepanzerten Fahrzeugs. Seine Schuhe knirschte leise, als er in der dunklen Höhle des Lieferwagens verschwand. Williams rief Pete Constance auf. Das Frage- und Antwortspiel wiederholte sich.
    Constance folgte Wolters in den Laderaum des Wagens. Ächzend schob Williams die beiden schweren Flügeltüren zu. Er drückte sein Ohr gegen den Spalt und hörte, wie sie innen die mächtigen Doppelriegel aus

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