Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0313 - Im Lager der Löwenmenschen

Titel: 0313 - Im Lager der Löwenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Streitigkeiten vergeuden, anstatt Entscheidungen zu treffen. Das wird früher oder später zu einer Revolte der jungen Kämpfer führen.
    Clan Perrahat wird nicht mitansehen, wie die Autorität sich unter einer Gruppe alter Männer zersplittert."
    „Aber er kann es nicht verhindern, daß es dazu kommt", sagte Lounsar.
    Sharett stampfte mit einem Fuß auf. Er wußte nicht, was er von Lounsars Informationen halten sollte.
    Vielleicht entsprachen sie der Wahrheit. Auf jeden Fall mußte er mit den Ratsmitgliedern sprechen, bevor es zu der Versammlung kam.
    „Lassen Sie mich jetzt allein", sagte er zu dem Alten. „Ich habe noch viel zu tun."
    „Das kann ich mir vorstellen." Lounsar grinste. „Wollen Sie sich nicht bedanken, daß ich Sie gewarnt habe?"
    „Nein", sagte Sharett. „Ich glaube nicht, daß Sie mich aus Freundschaft informiert haben."
    „Das stimmt", gab Lounsar zu. Er drehte sich um und humpelte davon.
    In diesem Augenblick ertönte am anderen Ende des Lagers die Alarmpfeife. Die Gurrads hatten sich aus hohlen Stämmen Pfeifen geschnitzt, mit denen sie langgezogene Töne erzeugen konnten.
    Lounsar blieb stehen und hab den Kopf.
    „Hören Sie?" fragte er. „Dort ist irgend etwas im Gang."
    Sharett blickte über die Straße und sah die jungen Kämpfer auf die Straße stürmen. Über ihr Ziel gab es keinen Zweifel. Sharett gab sich einen Ruck. Was immer geschehen war, er mußte als einer der ersten dort eintreffen, wo die Pfeife ertönt war. Nur dann konnte er verhindern, da ß es zu unliebsamen Zwischenfallen kam.
     
    5.
     
    Der Dschungel war eine dunkelbraune Wand, eine dampfende Mauer aus verfilztem Gestrüpp, niedrigen Bäumen, verschnörkelten Lianen, wuchernden Flechten und regengefüllten Blättern. Das Unterholz war ebenso ein Meer aus Fäulnis, wie die Geburtsstätte neuen Lebens. Alles wuchs und wucherte mit wahnsinniger Eile dem bißchen Licht entgegen, das ab und zu durch die Wolken fiel.
    Der Gestank nach Verwesung lagerte über dem Dschungel. Es war fast ein Wunder, daß im Morast zwischen den Wurzeln neue Pflanzen keimten, zu Milliarden, wenn auch nur wenige den Lebenskampf überstehen und bis zur normalen Größe hochwachsen würden.
    Die fünf Männer, die das Industriegebiet hinter sich gelassen hatten, flogen jetzt über der freien Zone zwischen dem Dschungel und dem bebauten Land. Mit Chemikalien und Strahlenwaffen hatten die Perlians ein Stück Niemandsland geschaffen, um den Dschungel am Vordringen zu hindern. Und die urwüchsige Natur hatte vor den Mitteln der überragenden perlianschen Technik kapituliert. Nur noch vereinzelte Adern graubraunen Mooses wagten sich in das gerodete Gebiet. Einige Samenkörner, vom Wind weggeblasen, oder vom Regenwasser mitgespült, hatten im Niemandsland Wurzeln geschlagen und gediehen prächtig. Flugroboter wurden ihrem unerwünschten Dasein ein Ende bereiten, bevor sie ihrerseits einen Schwarm von Samenkapseln ausstoßen konnten.
    Der Boden war schwarz. In Furchen und Vertiefungen stand Regenwasser.
    Sergeant Wish „Big Mountain" Haagard hatte ein Gefühl, als sei alles an ihm geschwollen, seine Füße, seine Hände seine Zunge; vor allem seine Zunge, die groß und schwer im ausgetrockneten Mund lag wie ein Fremdkörper. Er wußte, daß er Fieber hatte. Seine Umgebung nahm er mit seltsamer Deutlichkeit wahr, ohne sie jedoch zu begreifen.
    Er flog hinter Hohle und Olney, dann folgten Overmile und Fellmer Lloyd. Overmile ging es besser, aber er schämte sich und sprach nur wenig.
    Obwohl Haagard flog, war er sicher, daß die Landschaft an ihm vorbeiglitt, daß er bewegungslos in der Luft hing. Diese Vorstellung resultierte ebenso aus dem Fieber, wie das Gefühl, einen aufgedunsenen Körper zu haben.
    „Warten Sie!" rief Fellmer Lloyd. „Ich spüre Gedankenimpulse."
    Die Männer hatten sich an diese Warnungen gewöhnt. Sie stoppten ihren Flug und warteten, daß der Mutant Einzelheiten berichtete. Meistens waren es Generäle, die von Lloyd geortet wurden, seltener Perlians.
    „Werden wir verfolgt?" erkundigte sich Hohle.
    Der Telepath schüttelte den Kopf.
    „Die Bewußtseinsströmungen kommen nicht von den Industriegebieten", sagte er. „Ich glaube auch nicht, daß Generäle oder Perlians dafür verantwortlich sind."
    Hohle runzelte die Stirn.
    „Was hat das zu bedeuten?" wollte er wissen.
    Lloyd schloß die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Dank seines Zellaktivators war er nicht so erschöpft wie seine vier Begleiter.
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher