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0313 - Im Lager der Löwenmenschen

Titel: 0313 - Im Lager der Löwenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an seine Seite.
    „Schwierigkeiten, Sarge?" fragte der Major.
    „Nicht mehr als die anderen", entgegnete Haagard. Er wollte möglichst wenig reden, weil er sich nicht in der Lage fühlte, sich auf ein Gespräch zu konzentrieren.
    „Vielleicht bekommen wir jetzt Hilfe", sagte Hohle zuversichtlich.
    Der Major und Haagard übernahmen die Spitze. Sie erreichten die beiden baufällig wirkenden Hütten. Die Ritzen zwischen den Stämmen waren mit Schlamm und Blättern zugeschmiert, aber der Regen hatte das primitive Material an vielen Stellen wieder weggeschwemmt. Das Dach ragte nur wenige Zentimeter über die eigentliche Hütte hinweg. Der Eingang war nicht zu sehen.
    Sie konnten jetzt auf einen breiten Weg blicken, der mitten durch das Lager führte.
    Wish Haagard erblickte einen Gurrad.
    Im ersten Augenblick erinnerte das Wesen ihn an einen aufrecht gehenden Löwen, doch dann erkannte er daß der Gurrad einem Menschen viel ähnlicher war als einem Tier. Der Fremde trug enge Lederhosen, die in kniehohen Stiefeln steckten. In einer Hand hielt er eine Jacke, die ebenfalls aus Leder war. Da der Oberkörper des Gurrads frei war, konnte man seine prächtige Mahne sehen.
    Haagard gestand sich ein, daß er neben diesem Wesen schmächtig wirken mußte, obwohl er einen Kopf größer war.
    „Er hat uns nicht gesehen", flüsterte Lloyd. „Seine Gedanken beschäftigen sich mit irgendeiner Versammlung, die von Gurrads abgehalten werden soll. Sein Name ist Trenkquort."
    Vor weiter entfernten Hütten lagen einige Gurrads und dösten. Im Lager war es so still, daß Haagard sich nur schwer vorstellen konnte, daß hier mehr als tausend Gurrads leben sollten.
    „Was nun?" murmelte Olney. „Sollen wir einfach zu ihm gehen und ihm die Hand entgegenstrecken?
    Ich befürchte, eine Kontaktaufnahme wird nicht einfach sein. Er wird sich fragen, wieso wir einfach in das Lager marschieren können. Sein nächster Gedanke wird sein, daß wir irgendwie mit den Perlians in Verbindung stehen."
    „Sie haben recht", bekannte Hohle. „Trotzdem müssen wir versuchen, uns mit den Gurrads zu verständigen. Mit ihrer Hilfe können wir vielleicht zur Space-Jet zurückkehren und die Perlians abschütteln, wenn sie uns verfolgen wollen."
    Haagard hatte den Eindruck, daß all diese zahllosen Argumente ihnen nur die ,gefährliche Lage erleichtern sollten. Hohle vereinfachte alles, aber wenn man genau überlegte, wenn man seine Vorschläge und Befehle mit aller logischer ,Schärfe sezierte, dann kam man schnell dahinter, daß Hohle überhaupt nicht daran glaubte, daß sie mit der Space-Jet je zur CREST IV zurückfliegen würden.
    Das Diskusschiff war schon mehr ein Wunschtraum als Wirklichkeit; die Fata Morgana einiger Verdurstender.
    Hohle hatte etwas von einer Maschine; solange ein Funken Leben in ihm war, mußte er sich irgendwie betätigen.
    „Es ist besser", sagte Hohle, „wenn wir nicht alle zusammen gehen", sagte Hohle.
    Kommen Sie, Sarge. Wir beide werden den Gurrad begrüßen."
    Haagard erbebte unter einem Fieberschauer. Die Hütten verschwammen vor seinen Augen. Der Schlamm unter seinen Stiefelsohlen zog sich wie Gummi.
    In weiter Ferne, draußen auf dem Meer, begann es wieder zu donnern.
    Haagard richtete seine Blicke auf Hohles Schultern. Hinter dem Major trat er zwischen den Hütten hervor. Er bemüht sich, dicht bei Hohle zu bleiben.
    Der Gurrad warf den Kopf in den Nacken, als er die beiden Männer herankommen sah.
    Er blieb bewegungslos stehen - entweder vor Schreck wie gelähmt oder in gespannter Aufmerksamkeit.
    Dann begann er zu schreien.
    Ringsum wurde es lebendig. Gurrads kamen aus den Hütten. Sie quollen so zahlreich daraus hervor wie Ameisen aus ihren unterirdischen Gängen. Haagard führte eine Hand zur Brust. Er atmete heftig.
    Hohle sagte irgend etwas, aber der Sergeant verstand es nicht.
    Plötzlich ertönte ein langgezogener Pfeifton.
    Von allen Seiten kamen die Gurrads herangestürmt. Vier warfen sich auf Haagard. Er hatte mit dem Angriff gerechnet, aber er wehrte sich nicht. Schlamm spritzte hoch, als er nach hinten fiel. Ein Gurrad kniete sich auf ihn. Seine Katzenaugen blickten drohend.
    Haagard drehte den Kopf zur Seite. Er konnte sehen, wie Olney, Overmile und Lloyd vorbeigezerrt wurden. Alles war so schnell gegangen, daß auch Hohle kaum Zeit zu einer Reaktion hatte.
    Die Gurrads banden die Terraner mit Lianen. Sie wurden nebeneinander auf den festgestampften Boden vor einer Hütte gelegt. Die Gurrads umringten sie. Ab

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