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0313 - Im Lager der Löwenmenschen

Titel: 0313 - Im Lager der Löwenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jüngeren besserte sich sofort. Er ließ sich sogar mit Sharett in eine Diskussion ein.
    „Ich halte sie für Spione", sagte er. „Die Perlians wollen offenbar wissen, was im Lager vor sich geht."
    „Um das zu erfahren, brauchen sie nicht diese fünf Fremden zu schicken", meinte Sharett „Ich glaube, unser Abtransport steht kurz bevor", sagte Perrahat. „Die Perlians wollen herausfinden, ob sie mit Widerstand rechnen müssen."
    Er erinnerte sich, daß er noch vor kurzer Zeit als glühendster Verfechter einer Revolte gegolten hatte und senkte verlegen den Kopf.
    „Folgen Sie mir in die Hütte", schlug Sharett vor. „Wir wollen versuchen, ob wir uns mit den Unbekannten verständigen können."
    „Wir sollten sie foltern", sagte Perrahat. „Dann erfahren wir am schnellsten, was mit ihnen los ist."
    Der Headman seufzte. Clan Perrahat würde sich wahrscheinlich nie ändern.
    Die beiden Gurrads traten ins Innere der Hütte. Sharett schickte alle außer Perrahat hinaus. Es war dunkel und schwül.
    „Soll ich eine Fackel anzünden?" fragte Perrahat.
    Der Headman verneinte. Er wartete, bis seine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten. Er fragte sich, wer der Anführer der Fremden war. Zwei von ihnen waren untersetzt, die anderen groß.
    Sharett wußte, daß er daraus nicht auf die geistigen Fähigkeiten ihrer Gefangenen schließen konnte.
    Die Fremden trugen breite Gürtel. Sharett glaubte nicht, daß sie bewaffnet waren, aber sie schienen verschiedene technische Ausrüstungen zu besitzen. Dafür sprachen auch die flachen Behälter auf ihren Rücken.
    Der Headman kniete vor den Gefangenen und musterte sie aufmerksam. Sie hielten seinen Blicken stand. Ihr Interesse schien nicht geringer zu sein als sein eigenes. Er stieß ein drohendes Knurren aus, um zu sehen, ob sie Angst hatten. Sie blinzelten nicht einmal, auch dann nicht, als er seine Stimme hob.
    „Woher kommt ihr?" fragte er.
    Der untersetzte Gefangene, dessen Gesicht aussah, als sei es zu einem Lachen verzogen, antwortete in einer unbekannten Sprache. Seine Stimme klang weicher als die eines Gurrads. Als er merkte, daß Sharett ihn nicht verstand, änderte sich sein Tonfall. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Headman in verschiedenen Sprachen angeredet, ohne daß er etwas verstand. Schließlich zuckte der Unbekannte resignierend mit den Schultern.
    „Es gibt vorerst keine Möglichkeit einer sprachlichen. Verständigung „, stellte Sharett enttäuscht fest.
    „Sind Sie sicher, Headman?" fragte Perrahat. „Ich werde den Verdacht nicht los, daß wir getäuscht werden sollen. Ich glaube, diese fünf Männer verstehen genau, was wir reden."
    Sharett lächelte. „Wann werden Sie lernen, nicht immer nur Schlechtes in anderen Wesen zu sehen, Perrahat?"
    „Lassen Sie mich eine Fackel holen" schlug Perrahat vor. „Vielleicht verstehen die Gefangenen unsere Sprache, wenn ich ihnen das Feuer vor das Gesicht halte."
    „Nein", lehnte Sharett ab. Im stillen erwog er die Möglichkeit, daß der junge Kämpfer recht haben konnte. Es war jedoch gefährlich für die Pläne des Headmans, die Ziele der Unbekannten vorzeitig aufzudecken. Das hätte dem Rat der Kommandanten die Arbeit gespart.
    Sharett runzelte nachdenklich seine behaarte Stirn. War es nicht möglich, daß einige Ratsmitglieder die gleiche Methode eines Verhörs vorschlugen, die Perrahat anzuwenden beabsichtigte?
    Er ahnte, daß er in ständiger Nähe der fünf Fremden bleiben mußte, wenn er sie wirklich für seine Zwecke benutzen wollte.
    „Wir versuchen es mit Handzeichen", sagte er zu Perrahat. Er glättete seine Jacke und deutete auf den roten Ball mit dem Pfeil, der auf der Brustseite eingestickt war.
    „Wenn die Fremden schon einmal mit Guerillas zu tun hatten, müssen sie unser Symbol kennen’ sagte er.
    Die fünf Gefangenen reagierten jedoch nicht.
    „Sie verstellen sich", knurrte Perrahat. „Sie wissen genau, was dieses Zeichen bedeutet."
    Sharett antwortete nicht. Er ging dorthin, wo Licht durch den offenen Eingang auf den Boden fiel.
    Dort begann er einige Zeichnungen in den festgestampften Sand zu ritzen. Bevor er sie jedoch einem der Fremden zeigen konnte, kam Rownberk in die Hütte.
    Rownberk war alt und hinfällig Es grenzte an ein Wunder, daß er bisher die Strapazen der Gefangenschaft überstanden hatte. Er ging gekrümmt, und seine Mähne war dünn und grau. Seine Augen waren entzündet und von eiternden Geschwüren umgeben.
    Rownberk war Mitglied im Rat der Kommandanten.
    Er trat

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