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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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betrachtete sie.
    Greisenhände!
    Sein Entschluß stand fest. Ehe er die Welt in der Schwärze stabilisierte und ausformte, brauchte er ein Potential, um sich selbst wieder zu verjüngen, zu dem zu machen, der er einst war.
    Er prüfte. Er fädelte seinen Geist in die Schwärze ein. Erschrocken stellte er fest, daß ein Teil sich abgespalten hatte und sich unkontrolliert auf der Erde bewegte. Aber er bekam Kontakt zu diesem Teil.
    Er rief dessen Erinnerungen und Empfindungen ab.
    Etwas schwang darin mit, das er nicht verstand. Die Antwort war böse, lauernd, irdendwie drohend, so, als sei der abgespaltene Teil ein lebendes Wesen und sei über die Störung durch die Geister-Verbindung erbost.
    Aber die Erinnerungen und Eindrücke wurden zu Todd überspielt. Er nahm sie auf wie ein trockener Schwamm das Wasser. So erfuhr er, wie es zu der Abspaltung gekommen war und was sich danach ereignete. Er sah Gesichter. Nein, die Gesichter weniger, vielmehr den Gesamteindruck der jeweiligen Persönlicheiten. Eine junge Frau war da, die ein starkes Potential besaß. Und ein Mann, der jung wirkte, aber doch uralt war. In gewisser Hinsicht war er das genaue Gegenteil von John Todd.
    Sein Para-Potential war überwältigend.
    »Ihn für die Welt«, murmelte Todd. »Und die Frau für mich. Das ist es. Ich werde sie bekommen und übernehmen. Und dann beginnt die Ära meiner Macht.«
    Er lachte schrill, und es war das Lachen eines Irren, als er begann, ein Tor zu schaffen, das ihn direkt zu seinen Opfern bringen mußte.
    ***
    »Wir befinden uns in London«, sagte Sid Amos trocken.
    »Woran siehst du das?« wollte Zamorra wissen. »Meinst du, John Todd wäre so menschenfreundlich, die Leiche in ihre Heimatstadt zu bringen, damit wir die Überführungskosten sparen?«
    »Das weniger. Aber vielleicht drehst du dich mal um«, empfahl Sid Amos.
    Zamorra tat’s und erkannte einen Bobby, einen der britischen Polizisten, in seiner typischen Uniform. Offenbar waren Zamorra und Amos ihm in der Seitengasse nicht so ganz geheuer, deshalb kam er nicht näher heran, aber er sprach leise in ein Walkie-Talkie, das die früheren Trillerpfeifen ersetzt hatte. Der Bobby forderte Verstärkung an.
    Zamorra erhob sich jetzt ebenfalls. Die Anwesenheit des Polizisten erfüllte ihn mit gemischten Gefühlen. Wie leicht konnte der Mann falsche Schlüsse ziehen!
    »Los, verschwinden wir«, raunte Amos. »Sie werden uns als Mörder einsperren.«
    Daran hatte Zamorra auch schon gedacht. Wahrscheinlich würde ihnen die Flucht gelingen. Der Bobby konnte sie nicht einmal durch Schüsse aufhalten. Die Bobbies waren seit jeher unbewaffnet. Sie brauchten auch keine Waffen; kein Gangster, der etwas auf sich hielt, setzte eine Waffe gegen einen Bobby ein. Eine Eigenart, die sich nur auf den britischen Inseln zur Tradition hatte ausbilden können. Sicher, inzwischen war auch diese Sitte ein wenig aufgeweicht, und deshalb blieb der Beamte auch auf Sicherheitsdistanz. Aber im allgemeinen galt immer noch, daß selbst in Verbrecherkreisen jeder geächtet wurde, der eine tödliche Waffe gegen einen Bobby erhob.
    Bei der Kriminalpolizei galten längst andere Regeln. Deswegen liefen die Jungs von Scotland Yard auch mit der Zimmerflak im Schulterholster herum.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte Zamorra. »Er hat längst unsere Beschreibung durchgefunkt. Mann, Teufel, wir stehen hier genau unter einer Laterne! Deutlicher können wir uns ihm gar nicht mehr zu erkennen geben, und wenn die Großfahndung ausgelöst wird, dann können wir nie mehr einen Fuß auf britischen Boden setzen…«
    »Und das paßt dir gar nicht, wo du doch gerade hier eine Fluchtburg hast, nicht wahr? Drüben in der Grafschaft Dorset…« Er spielte auf das Beaminster Cottage an, das Zamorra geraume Zeit als Zufluchtstätte gedient hatte.
    Da bog ein Streifenwagen in die Straße ein. Die Blaulichter flammten. Ein zweiter Wagen folgte. Die Türen flogen auf, und Männer in Uniform und Zivil kletterten ins Freie.
    »Bleiben Sie stehen! Bewegen Sie sich nicht, Gentlemen, oder wir sehen uns gezwungen, von den Schußwaffen Gebrauch zu machen! Sie stehen unter Mordverdacht!«
    Aber Hallo, dachte Zamorra. In punkto Höflichkeit konnten die Polizisten aller Herren Länder von diesen Beamten noch eine Menge lernen, aber wie kamen die darauf, daß die am Boden liegende Jill Anderson tot war?
    »Ich verschwinde«, kündigte Sid Amos an.
    »Du bleibst hier!« Zamorra packte ihn am Arm. »Ich habe eine Idee.«
    »Und die

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