Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
geht auch in die Hose! Meinst du, das will ich? Denk du dir lieber selbst etwas aus, verdammt! Du hast doch auch so etwas wie ein Gehirn unter der Großhirnrinde, oder?«
    »Oh, Mädchen, dich hat’s ja diesmal ganz schön erwischt«, murmelte der Druide betroffen. »Sag mal… du hast doch Merlins Machtspruch eingesetzt, nicht wahr? Könnte das nicht noch einmal klappen?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Es würde mich umbringen. Das Schwarze hemmt immer stärker, und…«
    Da schrie sie auf, weil sie das Stechen im Hinterkopf spürte, und das Kribbeln auf ihren Händen dehnte sich blitzartig über die Arme und den Oberkörper aus. Sie sah Gryf wie unter einem Keulenschlag zusammenzucken. Der Druide stürzte auf Nicole zu. Sie fing ihn auf und taumelte mit ihm zurück.
    Um die schwarze Wolke am Himmel wetterleuchtete es.
    Funken sprühten aus dem Amulett. Grüne Funken, die einen Schutzschirm errichten sollten, aber aus den Funken wurde kein Feuer. Der Schutz kam nicht zustande. Aber dafür tauchte aus dem Nichts ein Greis auf, von einem unheimlichen Leuchten umgeben, und hinter ihm war ein Tor aus Schwärze.
    Er trat auf Nicole und Gryf zu.
    Und er riß sie mit sich in das Tor, noch ehe sie sich dagegen zu wehren vermochten. Er packte einfach zu, zog sie zu sich und verschwand mit ihnen in der Schwärze.
    Zwei Dutzend Menschen sahen es, aber niemand konnte eingreifen, denn alles ging viel zu schnell.
    Und danach wollte und konnte es niemand glauben, daß vor ihrer aller Augen zwei Menschen ins Nichts entführt worden waren.
    Die schwarze Wolke sandte keine Blitze mehr aus. Sie bewegte sich langsam schwebend in Richtung London.
    ***
    Daß weder Zamorra noch Asmodis die Stewardeß ermordet haben konnten, stellte sich recht schnell heraus; sie war zu einem Zeitpunkt gestorben, an dem sich Zamorra noch in der ALBATROS befand – nachweislich. Zamorra fragte sich, ob diese Feststellung ebenso rasch getroffen worden wäre, wenn er den Sonderausweis nicht bei sich getragen hätte. Womöglich hätte man die Autopsie – aus durchaus verständlichen Gründen – auf den anderen Tag verschoben.
    Gleichzeitig lief die Überprüfung der Persönlichkeit von Jill Anderson. Es mußte etwas an ihr sein, das Todds Interesse geweckt hatte. Aber was?
    In Inspector Lannings Büro nippten Sid Amos und Zamorra an lausig schlecht gebrautem Automatenkaffee. »Leider kann ich Ihnen nichts Besseres anbieten, da die Sekretärin meine Nachtschichten nicht mitmacht. Die ist froh, wenn sie um vier die Brocken hinwerfen und nach Hause fahren kann«, sagte Lanning entschuldigend.
    »Es juckt mir in den Fingern, dieses Zeug magisch umzuwandeln; Feuerwasser wäre mir recht«, raunte Sid Amos Zamorra zu. »Aber ich schaff’s schon nicht mehr, verdammt. Diese Blockierung wird immer stärker. Ich habe den bösen Verdacht, daß da inzwischen noch ein weiteres Tor geschaffen worden ist. Es wird prekär, mein Lieber.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Ihm konnte es nur recht sein, wenn Asmodis etwas gehandicapt war. Das fehlte noch, daß der Teufel hier im Yard-Büro zauberte!
    Endlich kamen Daten.
    Zamorra überflog sie. Nichtssagend normal… aber plötzlich stutzte er und las die betreffende Stelle noch einmal. »… nahm an sogenannten Psi-Tests teil, um eine mögliche parapsychische Begabung feststellen zu lassen.«
    Ob mit Erfolg oder nicht, war nicht verzeichnet. Aber plötzlich war Zamorra sicher, daß diese Jill Anderson latente Para-Kräfte besessen haben mußte! War das der Schlüssel zur anderen Welt?
    Er informierte Sid Amos davon.
    Der ehemalige Dämonenfürst nickte. »Das muß es sein Zamorra. Sie besaß Para-Kräfte, und auf die war unser Freund scharf. Entweder brauchte er sie, oder sie waren ihm im Weg. Zamorra, kannst du irgendwie nachträglich feststellen, ob ein Para-Potential in der Leiche verblieben ist?«
    »Andere Sorgen hast du nicht? Erzähl mir, wie das funktionieren soll.«
    »Manchmal gibt es das«, sagte Sid Amos. »Bei Verfluchten, die tot sind, aber spuken müssen. In ihnen ist dieses Potential. Erst wenn es aufgebraucht und der Fluch erloschen ist, oder einer von euch Geisterjägern sie ›erlöst‹, wie ihr es nennt, dann finden sie Ruhe.«
    Zamorra nagte an der Unterlippe.
    »Ich kann es nicht feststellen«, sagte er. »Mir fehlt das Amulett… und ich glaube kaum, daß ich im derzeitigen blockierten Zustand überhaupt dazu in der Lage wäre.«
    »Nun gut, wir haben also diese beiden Möglichkeiten«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher