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0314 - Elektronische Hölle

0314 - Elektronische Hölle

Titel: 0314 - Elektronische Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausreden, Herr Broicher! Das Video-Problem ist sekundär. Primär geht es mir um folgendes. Ich möchte Kontakt mit dem Teufel herstellen, und dabei sollen Sie mir helfen, Herr Broicher.«
    Mit diesem Wunsch hatte ich ihn geschockt. Zuerst einmal bekam ich keine Antwort und schaute nur in die angespannten Gesichter der Freunde an meinem Tisch.
    »Sind Sie noch da?« erkundigte ich mich leise und ein wenig lauernd.
    »Ja… schon.«
    »Haben Sie mich auch verstanden?«
    »Natürlich.«
    »Dann wären Sie unter Umständen auch bereit, mir zur Seite zu stehen? Sie wissen ja, daß man zusammenhalten muß, wenn man die gleichen und so außergewöhnliche Interessen hat wie wir.«
    »Ich wüßte nur nicht, was der Teufel damit zu tun hat?« gab er ziemlich frostig zurück.
    »Sie stehen doch in Kontakt mit ihm.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich weiß es, Herr Broicher.«
    Er gab mir vorerst keine Antwort. Erst nach einer Weile hörte ich ein leises Lachen. »Da hat Ihnen wohl jemand einen Bären aufgebunden, Herr…«
    »Es ist kein Unsinn.«
    »Für mich ja«, erwiderte er scharf und legte auf. Ich hörte nur noch das Freizeichen.
    »Pech gehabt?« fragte Suko.
    »Wenn man es als Pessimist sieht, bestimmt. Aber so will ich es nicht auslegen. Es ist mir, das hoffe ich zumindest, gelungen, ihn zu verunsichern.«
    »Das kann sein«, gab Will Mallmann zu. »Er weiß also, daß es jemand gibt, der ihm auf der Spur ist.«
    »Und so etwas wird ihn Fehler begehen lassen«, fügte Hasso Braun noch hinzu.
    »Außerdem wissen wir, daß er sich im Haus aufhält«, gab ich noch meinen Senf dazu. »Wir brauchen nur reinzugehen wenn die Party gefeiert wird.«
    »Aber wie?« fragte Will.
    Hasso Braun begann zu grinsen. »Es gibt da so einige Tricks, die man anwenden könnte…«
    Ich winkte ab. »Keine ungesetzlichen Dinge. Es muß auch andere Wege geben.«
    »Über die wir nachdenken können. Zeit genug haben wir«, erwiderte Suko, und ich fügte ein »Sehr richtig« hinzu.
    ***
    Mike Broicher war sehr unruhig!
    Dieser verdammte Telefonanruf spukte ihm im Kopf herum. Das war kein Bluff gewesen, da hatte jemand angerufen, der mehr wußte, als er zugab. Vielleicht sogar zuviel wußte.
    Der Teufel hatte es ihm schließlich gesagt. Feinde waren ihm auf der Spur. Möglicherweise befanden sie sich schon in seiner Nähe, und es mußte ihm gelingen, die anderen zu stoppen.
    Natürlich schaffte er das nicht allein, aber er vertraute da voll und ganz auf die Kraft der Hölle. Sie und der Teufel, die eine Einheit bildeten, würden ihn sicherlich nicht im Stich lassen. Seit er den Keller verlassen hatte, war der Satan nicht mehr mit ihm in Kontakt getreten. Er selbst wußte nicht, wie er dies schaffen sollte und mußte sich darauf verlassen, daß sich der andere wieder meldete.
    Geduld war eine Tugend, die Broicher nicht besaß. Bei ihm mußte alles schnell gehen, so war es schon immer gewesen. Sein Vater hatte dafür gesorgt, daß er jeden Wunsch erfüllt bekam, und mochte dieser auch noch so ausgefallen und teuer sein.
    Nur konnte er sich jetzt nicht mehr an seinen Vater wenden.
    Walter Broicher würde für das neue Hobby seines Sohnes überhaupt kein Verständnis aufbringen.
    Er dachte realistisch und nur an Geschäfte. Daß sein Handel mit Waffen auch nicht moralisch war, interessierte ihn nicht. Wichtig waren für ihn die Zahlen auf den Schweizer Nummernkonten.
    So mußte Michael Broicher allein mit seinen Problemen fertig werden.
    Die drehten sich nicht nur um den Anruf, sondern auch um die Leiche.
    Sie hing wie ein unsichtbarer Klotz an seinem Bein. Er mußte sich davon lösen.
    Den Nachmittag über hatte er überlegt. Die Tür zu seinem Zimmer war von innen verschlossen, niemand sollte ihn stören. Mike stand die meiste Zeit über am Fenster und schaute hinunter in den Garten, der schon die Ausmaße eines Parks besaß.
    Allein das Grundstück hatte Millionen gekostet, und das Haus war auch nicht gerade billig gewesen.
    Die Wohnräume des jungen Broicher lagen in der ersten Etage.
    Nicht nur ein Zimmer stand ihm zur Verfügung, sondern eine regelrechte Wohnung mit mehreren Räumen, wobei alle durch Türen miteinander verbunden waren.
    Er lebte hier wie ein kleiner Fürst. Natürlich war auch die Einrichtung vom Besten. Italienische Designer hatten die Möbel entworfen.
    Grellbunte Farben herrschten vor. Dazwischen wirkten die Boxen einer Super-Hi-Fi-Anlage wie futuristische Gegenstände aus einer fremden Welt. TV und Video waren ebenfalls

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