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0314 - Elektronische Hölle

0314 - Elektronische Hölle

Titel: 0314 - Elektronische Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorhanden, und das große Bett in einem der Zimmer wirkte durch seine lindgrüne Decke wie eine große Wiese.
    Die Räume lagen in einem hochangelegten Anbau. Er war gestreckt worden und besaß ein schiefes Dach, so daß ein gewaltiges dreieckiges Erkerfenster, das bis zum Boden reichte, eingebaut werden konnte und den Blick in den weitläufigen Park freigab.
    Der Sommer verwandelte ihn in einen prächtig blühenden Garten.
    Im Winter jedoch sah der Park kalt und kahl aus. Da hatten die Bäume ihre Blätter verloren, der Rasen schimmerte, wenn kein Schnee lag, braungrün, und die Wege sahen aus wie breite, graue Streifen.
    Durch die leichte Hanglage des Hauses war Mike Broicher ein Teil der Sicht versperrt, aber wenn er sich nach links beugte und durch das blattlose Ast und Zweigwerk der Bäume schaute, konnte er in den Teil des Gartens blicken, wo die kleinen Häuser lagen, in dem die Geräte untergebracht waren.
    Das war sein Ziel.
    Noch hatte die Dämmerung nicht eingesetzt. Aber es wurde allmählich dunkel, denn der Nachmittag neigte sich seinem Ende zu.
    Vielleicht noch eine halbe Stunde, dann konnte er es wagen.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis die ersten Gäste eintrafen.
    Der Party-Service war bereits verschwunden und hatte sämtliche Vorbereitungen abgeschlossen.
    Plötzlich wurde es heller, als zahlreiche Laternen aufglühten. Sie standen im Garten verteilt und erzeugten in der Luft gelbweiße Lichtinseln. Zudem markierten sie den Weg vom Tor hoch, der schließlich in eine breite und protzige Auffahrt mündete.
    Konnte er es wagen?
    Michael Broicher überlegte noch. Ja, die Zeit erschien ihm günstig.
    Das Personal, es war verstärkt worden, hatte Beschäftigung genug.
    Um ihn würde sich keiner kümmern.
    Auch nicht sein Vater. Er hatte nach seiner Rückkehr kaum ein Wort mit ihm gesprochen. Es schien ihm auch nicht aufgefallen zu sein, daß Harry Boßbach verschwunden war. Der alte Broicher kümmerte sich eben nur um die wichtigen Dinge.
    Mike verließ den Raum, Umgezogen hatte er sich nicht. Er wollte nicht wie die lackierten Affen herumlaufen, die dem Fest in ihrer Kleidung den nötigen Rahmen gaben. Da er nach draußen mußte, zog er noch seinen leicht gefütterten Blouson an.
    Vom beleuchteten Gang her konnte er schon auf die freischwebende, geschwungene Holztreppe schauen, die in die Tiefe führte.
    Auf dieser Treppe hörte er Schritte.
    Mike blieb stehen. Ein Grinsen zuckte über seine Lippen. Schon an der Trittfolge hatte er seinen Vater erkannt. Niemand außer ihm ging so fordernd, so hart und zügig.
    »Ah, da bist du ja!« vernahm Mike die Stimme seines alten Herrn.
    Der junge Mann lauschte dem Klang nach. So ähnlich hatte auch der Teufel gesprochen. Ja fast mit dem gleichen Timbre.
    Er gestand sich ein, daß sein Vater und der Teufel irgendwie seelenverwandt waren. Keiner von ihnen nahm Rücksicht auf irgendwelche Dinge, wenn es darum ging, ein einmal gestecktes Ziel zu erreichen.
    Mike schaute seinen Vater an. Er war schon umgezogen. Der Smoking saß perfekt. Dunkelblau in der Farbe. Das Hemd schimmerte ebenfalls bläulich, und an beiden kleinen Fingern des Mannes blitzten zwei hochkarätige Diamantringe.
    Walter Broicher hatte ein wenig Ähnlichkeit mit der Figur des Blake Carrington aus der Serie »Denver-Clan«. Nur war Walter Broichers Haar nicht so füllig. Auch zeigte es erst wenige graue Strähnen.
    Die beiden schauten sich an und schwiegen. Der Blick des älteren Mannes war lauernd und leicht spöttisch. »Wie ich sehe, trägst du keine festliche Kleidung.«
    »Nein.«
    »Dann hast du auch keine Lust, pardon, keinen Bock, mich auf das Fest zu begleiten.«
    »Sehr richtig, Walter«, Der junge Mann redete seinen Vater grundsätzlich mit dem Vornamen an. »Du wirst ja sicherlich genügend Hostessen haben, die dir zur Seite stehen und bestimmt mehr können als ich.«
    »Werde nicht unsachlich.«
    »Habe ich denn unrecht?«
    An den Wangen des Mannes zuckte es verdächtig.
    Das war die einzige Reaktion, ansonsten schwieg er sich aus.
    Mike lachte leise. »Du siehst, Walter, daß du bei mir nicht landen kannst. Geh du deinen Weg, ich nehme den meinen.«
    »Der dich wahrscheinlich in den Keller führen wird.«
    »So ist es.«
    »Denkst du auch daran, wer das alles bezahlt hat?«
    Der junge Mann begann wieder zu lachen. »Das hast du doch von deinem Schwarzen Geld genommen, du…«
    Walter Broicher ging auf seinen Sohn zu. »Wenn du das noch einmal sagst, werde ich deine Video-Wand

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