Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0314 - Höllentage für uns G-men

0314 - Höllentage für uns G-men

Titel: 0314 - Höllentage für uns G-men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllentage für uns G-men
Vom Netzwerk:
mit gerunzelter Stirn.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wir können nicht den Schutz eines Mannes übernehmen, der sich womöglich wie ein Filmstar aufführen wird. Und morgen früh kann unser Plan für die Abwicklung der Angelegenheit aus Zeitgründen nicht mehr geändert werden. Das muss Washington erfahren, wenn sie etwa mit überraschenden Sonderansprüchen kommen wollen.«
    »Ich werde Ihren Standpunkt vertreten, wenn es sich als nötig erweisen sollte, Jerry. Gute Nacht. Sie haben den Schlaf redlich verdient.«
    Wir bedankten uns für seinen Gruß und seinen Wunsch und gingen hinaus.
    ***
    Mit dem Lift fuhren wir hinauf zum Archiv. Es war nicht etwa so, dass wir Lieutenant Alster misstrauten oder diesem Lawrence Gibbs vom Flugsicherungsdienst. Mit unserer persönlichen Einstellung zu diesen beiden Männern hatte es nichts zu tun. Aber beim FBI wird man daran gewöhnt, Job und private Meinung streng voneinander zu trennen. Wir hatten den Schutz eines bestimmten Mannes zu gewährleisten, und in diesem Zusammenhang verstand es sich einfach von selbst, dass die wichtigsten Leute, die damit zu tun hatten, von uns kurz unter die Lupe genommen wurden.
    Im Archiv tat Hendrik Baarquist Nachtdienst.
    »Alster?«, wiederholte er. »Wisst ihr seinen Geburtstag?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein. Wir wissen nur, dass er seit einigen Jahren bei der Armee sein muss, denn er hat es immerhin schon bis zum Lieutenant gebracht. Und aus seinen Reden geht hervor, dass er in Korea dabei war.«
    »Okay. Wer war der andere?«
    »Ein gewisser Lawrence Gibbs, den Geburtstag wissen wir auch nicht. Der Mann arbeitet im Flugsicherungsdienst des La Guardia Fields.«
    »Dann kann er nicht vorbestraft sein«, sagte Baarquist sofort. »Die nehmen für so einen Job keinen, der mal was ausgefressen hat. Und die prüfen bei ihren Einstellungen so gründlich, dass wir es auch nicht genauer könnten.«
    »Du kannst ja trotzdem mal nachsehen.«
    »Sicher.«
    Er verschwand zwischen den endlosen Regalreihen und kam erst nach fast einer Viertelstunde wieder zum Vorschein. In der rechten Hand hielt er eine Karteikarte.
    »Lawrence Gibbs«, sagte er und warf die Karte auf den Tisch. »Ist es dieser?«
    Wir betrachteten das Bild und schüttelten gleichzeitig den Kopf.
    »Nein«, erwiderte ich. »Das kann er gar nicht sein. Unser Mann ist fast doppelt so alt.«
    »Das dachte ich mir gleich«, nickte Baarquist. »Und einen Alster haben wir auch nicht in der Kartei.«
    »Dann ist ja alles in bester Ordnung«, grinste ich zufrieden. »Vielen Dank, Hendrik. Gute Nacht«
    Ein uniformierter Stadtpolizist kam ins Archiv, als wir Baarquist gerade die Hand schüttelten.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er und drehte seine Mütze zwischen den Händen. »Captain Hywood von der Kriminalabteilung schickt mich zu Ihnen.«
    Wir drehten uns noch einmal um. Hywood war ein alter Bekannter von uns, und deshalb glaubten wir zunächst, der Mann hätte uns gemeint. Aber er fuhr fort: »Heute Abend wurde ein gestohlener Wagen verlassen aufgefunden. Es konnten die Prints von fünf verschiedenen Personen sichergestellt werden. Captain Hywood lässt Sie bitten, in Ihrer Kartei nachzusehen. Bei uns sind sie nämlich nicht registriert.«
    Er legte ein kleines Päckchen Tatort-Spurenkarten auf den Tisch.
    Derlei Anfragen kommen bei uns alle Tage vor, und wir hatten uns bereits wieder der Tür zugewandt, weil der Besuch des Cops ja offensichtlich dem Archiv und nicht unserer Person galt, als der Uniformierte ein bisschen unbeholfen fortfuhr: »Es handelt sich nämlich um den grünen Buick, der bei dem Überfall auf das Waffengeschäft in der Bronx eine Rolle gespielt haben soll.«
    ***
    Detective-Sergeant Hutchenrider bewies durch die Tat, dass er an seiner Pfeife eine gute halbe Stunde rauchen konnte, bevor sich das letzte Tabakkrümelchen in Asche umgewandelt hatte.
    Der alte Burny rumorte in seinem Geschäft herum, zählte Revolver und Pistolen, kleine Taschen mit Reinigungsgeräten für Gewehre, Fernrohre, Hirschfänger und Schreckschusspistolen und verglich die Ergebnisse seiner Zahlungen immer wieder misstrauisch mit Listen, Lieferscheinen und Verkaufsbüchern. Von der Abteilung für Jugendstraftaten waren zwei Männer da gewesen, hatten sich mit Walter Blake unterhalten und waren dann wieder abgefahren. Auch Hutchenriders Assistent hatte sich schließlich verabschiedet. Nun saß nur noch der ergraute Detective-Sergeant rittlings auf seinem Stuhl in Burnys Wohnzimmer, rauchte seine

Weitere Kostenlose Bücher