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0314 - Höllentage für uns G-men

0314 - Höllentage für uns G-men

Titel: 0314 - Höllentage für uns G-men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllentage für uns G-men
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wollen behaupten, Blake wäre in dem Waffengeschäft von diesen drei sauberen Burschen überfallen worden? Cotton, haben Sie diesen mysteriösen Überfall schon einmal gründlich durchdacht?«
    »Nein«, räumte ich ein. »Bisher hatte ich keine Zeit dazu.«
    »Beanspruchen Sie Ihr Gehirn nicht unnötig«, riet mir der alte Sergeant. »Ich habe das nämlich in den letzten paar Stunden schon ausreichend getan. Richtige Gangster hätten unbedingt die Ladenkasse mitgenommen. Sie hätten kein Schulkind vorgeschickt, um die Lage zu peilen. Sie hätten sich zu dritt an Blake herangemacht und ihn mit einem schnellen Schlag bewusstlos gemacht. Hat das stattgefunden? Keineswegs. Also waren es Jugendliche, simple Anfänger und keine x-mal vorbestraften Gangster. Es hat mich den ganzen Abend gekostet, um herauszufinden, wer der Junge war, der vor dem Überfall das Geschäft betrat und nach dem alten Burny fragte.«
    »Sie haben den Jungen ermittelt?«
    »Vorläufig erst seinen Namen und die Adresse, wo seine Mutter wohnt. Sein Vater ist vor einiger Zeit von fliehenden Bankräubern, denen er sich in den Weg stellte, erschossen worden.«
    »Glauben Sie, dass ein solcher Junge dann selbst zum Gangster wird?«
    »Vielleicht wälzt er finstere Rachegedanken oder er ist ganz einfach von seiner Gang zum Mitmachen überredet worden, obgleich er gar nicht richtig wollte. Ich werde das.in einer Stunde wissen.«
    »Ich denke, Sie wollten ins Bett?«
    »Keine Spur. Denken Sie dran, dass sechs Pistolen gestohlen wurden, Cotton. Sechs Pistolen in den Händen einer Gang von Jugendlichen - das ist ungefähr so gefährlich wie eine Dynamitladung, eine brennende Fackel und ein dreijähriges Kind, das mit dem Zeug spielen will.«
    »Wie heißt der Junge?«
    »Max Lipin, seine Mutter wohnt in der Randall Avenue drüben in Hunts Point.«
    »Und Sie glauben immer noch, dass es Jugendliche waren, die Walter Blake niedergestochen haben?«
    »Darauf schwöre ich Ihnen jetzt schon jeden Eid!«
    »Aber Blake wurde von einem grünen Buick verfolgt, und in dem Wagen saßen drei mehrmals vorbestrafte Gangster, keine Jugendlichen!«
    Hutchenrider wandte sich mir zu. Sein verkniffenes Gesicht geriet einen Augenblick in den Lichtschein eines auf der anderen Fahrbahn vorbeirollenden Wagens. Seine Augen funkelten.
    »Himmel, was seid ihr hartnäckig«, knurrte er. »Wer, zum Teufel, sagt denn, dass die Männer im Buick tatsächlich hinter Walter Blake her waren, he? Glauben Sie, er kam ganz allein aus der Schule?«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte ich verdutzt.
    »Wenn eine Schule aus ist, strömen eine Menge Jugendliche raus, oder? Und alle gehen in kleinen Gruppen nach Hause. Auch Walter Blake wird Gesellschaft gehabt haben. Die Verfolgung könnte also einer ganz anderen Person gegolten haben. Ganz abgesehen davon, dass ich die angebliche Verfolgung eher für ein zufälliges Zusammentreffen halte. Der Buick hatte für ein Stück denselben Weg wie Blake, das war meiner Meinung nach alles. Was sollten Gangster schon von Schulkindern wollen?«
    »Hutchenrider«, murmelte ich nachdenklich. »Sie haben einen guten Gedanken ins Spiel gebracht. Wenn es nicht so wichtig wäre, würde ich die Sache bis morgen früh ruhen lassen. Aber morgen - also heute früh, es ist ja schon nach Mitternacht -, heute früh muss für uns alles klar sein, ab 9 Uhr haben wir keine Zeit mehr, nach Gangstern zu fahnden. Um 9 Uhr müssen die Leute, auf die es uns ankommt, schon hinter Schloss und Riegel sein. Reichen Sie mir doch mal den Hörer des Sprechfunkgerätes aus dem Handschuhfach herüber.«
    Der alte Sergeant tat es. Ich rief unsere Leitstelle an und sagte: »Cotton. Bitte, versuchen Sie festzustellen, ob ein gewisser Blake, wohnhaft Beck Street in der Bronx, Telefon hat. Wenn das der Fall ist, verbinden Sie mich mit ihm.«
    »Okay, Cotton. Es wird einen Augenblick dauern.«
    »Das macht nichts.«
    Ich klemmte mir den Hörer zwischen Schulter und Ohr ein. Hutchenrider spielte mit seiner Pfeife.
    »Die Leute werden sehr erbaut sein, nachts um eins noch angerufen zu werden, nachdem sie schon genug Aufregung mit ihrem Jungen hatten«, brummte er.
    »Ich kann es nicht ändern«, entgegnete ich. »Ich habe mit der Möglichkeit zu rechnen, dass Macintosh, Ruiss und Kujanowicz heute Vormittag ein Verbrechen planen. Es ist meine Aufgabe, dieses Verbrechen zu verhindern. Und zwar nach Möglichkeit vorbeugend die Ausführung des Verbrechens unmöglich zu machen. Wie soll ich das tun, wenn

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