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0314 - Höllentage für uns G-men

0314 - Höllentage für uns G-men

Titel: 0314 - Höllentage für uns G-men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllentage für uns G-men
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Mund.
    Gibbs nickte gleichmütig.
    »Ja! Dabei wollen sie mir sagen, was ich tun muss, damit sie Corinne wieder laufen lassen.«
    »Wann hat man Ihnen das gesagt?«, forschte ich aufgeregt.
    »Als der Bursche, der mir von dem Brief unter meiner Wohnungstür erzählt hatte, das zweite Mal anrief. Das war ungefähr eine Viertelstunde, nachdem er mich auf den Brief aufmerksam gemacht hatte.«
    »Versuchen Sie, sich möglichst genau an den Wortlaut dieses Gespräches zu erinnern!«
    Gibbs zuckte die Achseln.
    »Es war ziemlich kurz. ›Brief gefunden?‹ fragte der Anrufer. Ich bestätigte es. Ich bettelte, sie sollten Corinne laufen lassen. Ich bot ihm alle meine Ersparnisse, fast sechstausend Dollar! Er lachte nur. Ich sollte heute früh zwischen halb sieben und sieben auf jeden Fall in der Wohnung sein, sagte er schnell. Dann würde ich erfahren, was ich für sie zu tun hätte.«
    »Er sagte nicht: was Sie zu bezahlen hätten?«
    »Nein, was ich zu tun hätte.«
    »Das kann ich Ihnen auch sagen«, brummte Phil. »Vermutlich sollten Sie mithelfen bei einem Attentat auf Mister Miller, den IP-Mann.«
    »Ich? Ein Attentat?«
    »Sie hätten eine reelle Chance dazu«, sagte ich. »Niemand wird Ihnen als Mann des Flugsicherungsdienstes verwehren können, den Platz zu betreten. Wie sich die Burschen das im Einzelnen gedacht haben, müssen wir erst noch herausfinden.«
    »Sie nehmen an, das alles geschah nur wegen des IP-Mannes?«, erkundigte sich Gibbs erschrocken. »Der gegen halb zehn nach Washington starten soll?«
    »Erraten. Denn was sollten sie sonst Vorhaben, wobei sie die Tochter eines Flughafenangestellten in ihre Gewalt bringen müssten?«
    »Donnerwetter!«, staunte Gibbs. »Daran habe ich nicht einen Augenblick lang gedacht. Ich dachte, es handle sich um eine der Entführungen, um Lösegeld zu erpressen!«
    »Das ist auch eine Art Lösegeld. Sicherlich kriegen die Halunken eine Menge Geld dafür, wenn sie einen bestimmten Mann umbringen. Allmählich wird mir klar, dass dieser Mister Miller eben offenbar wirklich eine ›wichtige Person‹ ist.«
    »Wenn wir noch früh genug in seine Wohnung kommen wollen, müssen wir uns langsam in Bewegung setzen«, mahnte mein Freund.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir die Burschen in Ihrer Wohnung empfangen?«
    »Ganz im Gegenteil! Es macht mir einen Riesenspaß, dass sie genau in der Wohnung des Mannes geschnappt werden sollen, den sie sich als Opfer auserkoren hatten. Hier sind die Schlüssel.«
    Er händigte uns einen Schlüsselbund aus und zeigte die beiden Schlüssel für die Haus- und die Wohnungstür. Wir prägten uns die Formen des Bartes ein und machten uns auf den Weg. Über Queens war die Sonne allmählich heraufgestiegen. Eine rötlichgoldene Flut ergoss sich über New York.
    ***
    Lemy Susskind hatte die Lage des Zimmers beschrieben, das Joseph Consola bewohnte.
    Es war zwei Minuten nach sechs, als Spine und Hutchenrider vor dem Haus standen, das sich in nichts von den anderen Häusern dieser Blocks unterschied, wenn man von der anderen Hausnummer absah.
    In der offenstehenden Haustür lehnte ein Mann in einem schmutzig blauen Overall. Er hatte eine Zigarette im Mundwinkel hängen und kaute müde zwischen den sich kaum bewegenden Lippen hervor: »Was war denn da droben los? Hat da nicht einer geschossen vor ’ner Weile?«
    »Keine Ahnung«, log Hutchenrider mit dem ehrlichsten Gesicht. »Wir beide sind erst vor fünf Minuten aus dem Haus gekommen.«
    Der Mann im Overall beharrte darauf, dass es vor einer Weile wie von einem Schuss gekracht hätte. Mürrisch verschwand er dann hinter einer Tür mit der Aufschrift Hausverwalter.
    »Wir nehmen nicht den Fahrstuhl«, entschied Hutchenrider. »Er könnte es hören, wenn der Fahrstuhl sich in Bewegung setzt. Es gibt Häuser, wo man den Lift im ganzen Gebäude hört.«
    Spine erinnerte sich daran, dass Consola zum Glück nur in der dritten Etage wohnte, bei einer Familie Balling. Die Wohnung lag auf der rechten Seite, von der Treppe her gesehen.
    »Klingeln?«, fragte Spine, als sie die dritte Etage erreicht hatten.
    »Wie wollen Sie sonst reinkommen, ohne Hausfriedensbruch zu begehen?«, meinte Hutchenrider mit einem Achselzucken. »Hoffentlich hat Consola nicht auch den Schuss gehört oder denkt sich wenigstens nichts dabei, sonst ist er gewarnt und sitzt womöglich jetzt schon mit der Pistole in der Hand lauernd in seinem Zimmer.«
    »Also ich klingel jetzt«, sagte Spine.
    Hutchenrider schob sich den Hut ins Genick.

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