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0314 - Höllentage für uns G-men

0314 - Höllentage für uns G-men

Titel: 0314 - Höllentage für uns G-men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllentage für uns G-men
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mir der Schweiß über Stirn und Wangen und den Hals herab. Phil zählte nach dem Sekundenzeiger seiner Uhr den Takt, ich zog die Arme des Mädchens hoch, verhielt einen Augenblick, drückte sie gegen ihre kurzen Rippen und zog sie wieder hoch. Hochziehen, anhalten, niederdrücken, hochziehen, anhalten, niederdrücken… eine endlose Folge.
    Plötzlich kicherte es in meinem Rücken. Ich schielte zu Phil, denn es konnte ja nicht wahr sein, ich musste mich doch verhört haben, aber da sagte die Stimme des jüngeren Arztes hinter mir: »Was strengen Sie sich denn so an, G-man? Das Mädchen atmet längst aus eigener Kraft. Offenbar sind Sie früh genug gekommen.«
    Verdutzt ließ ich ihre Arme los. Tatsächlich hatte sich ihr Gesicht wieder auf eine normale Tönung verfärbt. Und sie atmete auch selbst.
    Der Arzt machte sich an die Arbeit. Ich erholte mich ein paar Minuten, dann ging ich zur Tür und schüttelte mir eine Zigarette aus der Packung. Im Osten bekam der Himmel einen rotgoldenen Glanz. In wenigen Minuten musste die Sonne über dem endlosen Häusermeer von Queens aufgehen. Es war kurz vor halb sechs.
    Noch vier Stunden, dachte ich. Vier Stunden bis zur Ankunft von Mister Miller.
    Über die Geleise kam Lieutenant Verlaine langsam auf uns zu.
    »Kujanowicz ist gestorben«, sagte er, als er nahe genug war.
    Wir erwiderten nichts darauf. Was hätten wir schon sagen sollen? Irgendein Gangster hatte einen anderen umgebracht. Aber Gangster hin, Gangster her - es war ein Mord, und die Mordkommission würde sich wie bei jedem anderen an die Arbeit machen.
    Irgendwo oben in der Brücke, die sich hoch über uns dahinzog, zwitscherte ein Vogel, setzte ab und begann sein Lied von Neuem. Auf dem Harlem River ertönte das Warnhorn eines kleinen Schleppers. Oder war es ein Boot der Hafenpolizei? Aus dieser Entfernung ließ es sich nicht genau ausmachen.
    »Wo steikt Macintosh?«, fragte Phil plötzlich.
    Ich sah dem Rauch meiner Zigarette nach?
    Ja, wo steckte Macintosh?
    Wo? Wenn wir ihn bis etwa 9 Uhr nicht aufgetrieben hatten, war das Leben von Mister Miller trotz aller unserer Vorkehrungen in Gefahr.
    Niemand, auch das FBI nicht, kann eine undurchdringliche Glocke über einen Menschen stülpen, eine Glocke, die von keiner Gewehrkugel durchdrungen werden kann. Wir hätten einige Hundert Leute gebraucht, wenn wir jedes Dach, jede Halle und jeden Hangar auf dem Flugplatz absolut unter unsere Kontrolle bringen wollten.
    Und solange Macintosh, der die Örtlichkeiten auf La Guardia kannte, noch frei herumlief, solange waren alle Möglichkeiten - vor allem die negativen -völlig offen.
    Ich drehte mich um.
    Mit der Unterstützung des Arztes richtete sich Corinne Gibbs gerade zu einer sitzenden Haltung auf.
    Sie sah uns zwar, aber sie war zu erschöpft, als dass sie sich für irgendetwas anderes als ihren eigenen Zustand hätte interessieren können.
    »Komm«, sagte ich leise zu Phil. »Ihr Vater ist oben bei Kujanowicz. Wir schicken ihn runter. In der nächsten Zeit können wir sowieso nicht mit dem Mädchen sprechen.«
    ***
    Wir sprangen hinab auf die Geleise und verabschiedeten uns flüchtig von Lieutenant Verlaine.
    Für den Rückweg schlugen wir eine andere Richtung ein, denn wir mussten eine Stelle finden, wo die Mauer nicht so hoch war, dass man sie erklettern konnte.
    Als die Dächer der Wolkenkratzer unten in Manhattan von einem goldenen Schein umspielt wurden, standen wir wieder vor dem breiten Tor, hinter dem Kujanowicz lag.
    Lawrence Gibbs lehnte an der Hauswand und rauchte nervös eine Zigarette nach der anderen.
    »Ihrer Tochter geht es wieder einigermaßen«, sagte ich. »Der Arzt hat sie wieder auf die Beine gebracht.«
    »Dem Himmel sei Dank«, stieß Gibbs kaum hörbar hervor. »Ich wäre wahnsinnig geworden, wenn Corinne…«
    Er vollendete seinen Satz nicht.
    Phil beschrieb ihm den Weg, wie er zu dem Waggon unter der Brücke kommen konnte.
    Als er loslaufen wollte, hielt ich ihn am Ärmel zurück.
    »Wo wohnt Macintosh?«, fragte ich »Wenigstens ungefähr!«
    »Keine Ahnung, Cotton! Aber warum rufen Sie nicht die Fluggesellschaft an, bei der er seinerzeit gearbeitet hat? Die müssen doch Listen über ihr Personal geführt haben.«
    Ich klatschte mir die flache Hand gegen die Stirn.
    »Wenn Sie die Burschen kriegen wollen«, fuhr Gibbs fort, »können Sie auch einfach in meiner Wohnung warten. Um halb sieben, spätestens um sieben, wollten sie mich auf suchen.«
    »Sie?«, riefen Phil und ich wie aus einem

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