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0315 - Kreuzfahrt durch Magellan

Titel: 0315 - Kreuzfahrt durch Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Linken das verstauchte Gesäß, mit der Rechten betastete er eine hühnereigroße Beule auf seiner Stirn.
    „Willkommen, Einhorn!" sagte Oro Masut schadenfroh.
     
    *
     
    Melbar spie eine Handvoll Rost aus und blinzelte mit den Augen, um den Staub von den Schleimhäuten zu entfernen.
    „Sie, Masut...?" krächzte er wenig geistreich.
    „Das gleiche könnte ich fragen" erwiderte Oro, der nur mühsam ein Grinsen unterdrückte. „Wie kommen Sie dazu, einfach wegzugehen, ohne mir Bescheid zu sagen?"
    „Sie haben ja den Pumpenraum auch verlassen", versuchte Kasom sich zu rechtfertigen.
    Oro blieb ob solcher Dreistigkeit fast die Sprache weg.
    „Nun, die Strafe für Ihre Undiszipliniertheit haben Sie ja erhalten", brachte er mühsam hervor.
    „Aber nur, weil Sie auf mich geschossen hatten!" protestierte Kasom zornig. „Dadurch bin ich aus dem Gleichgewicht geraten und habe wohl mehrere Stufen mit einemmal genommen, was die altersschwache Konstruktion nicht mehr aushielt."
    „Sie haben zuerst geschossen", entgegnete Oro.
    Kasom zuckte die Schultern.
    „Das war eine reine Reflexhandlung auf Ihren Anruf hin. Es hätte ja ein Gurrad sein können."
    „Aha!" stieß Oro Masut hervor. „Ein Gurrad, der Interkosmo beherrscht, wie? Nach einem solchen Wunderknaben haben Sie wohl da oben gesucht?"
    „Ach, lassen wir das Streiten!"
    Melbar winkte resignierend ab und preßte seine Beule gegen die kalte Wandung des Pumpenraums.
    „Ich wollte mich zur Umformerhalle schleichen, Aber da gibt es kein Durchkommen. So habe ich in den Lagerräumen ein wenig rekognosziert. Die Besatzung des Schiffes gibt sich große Mühe, die Befreiten medizinisch zu versorgen und sie mit Riesenkesseln voller Synthobrei zu sättigen."
    Er schüttelte sich.
    „Von diesem Schlangenfraß würde ich sogar am Rande des Hungertods nichts zu mir nehmen."
    „Mit vollem Magen sagt sich so etwas leicht daher", entgegnete Oro ernst. „Wer weiß, ob wir nicht selbst bald auf die gleiche Nahrung angewiesen sein werden."
    „Wir...?" dehnte Kasom entrüstet. „Vorläufig besitzen wir noch genügend Konzentrate. Ein Rinderviertelchen muß auch noch übrig sein."
    Oro blickte vielsagend auf die Trümmer der Wendeltreppe.
    „Sobald die Gurrads das entdecken, ist es aus mit Rinderviertelchen und hochwertigen, wohlschmeckenden terranischen Nahrungskonzentraten."
    Melbar sah mürrisch zu Boden.
    „Okay!" sagte er endlich seufzend. „Ich sehe ja ein, daß ich einen Fehler begangen habe. Es tut mir wirklich leid. Aber nun müssen wir wohl oder übel in einen anderen Pumpenraum umziehen."
    Oro Masut nickte.
    Abermals verstauten sie ihre Sonderausrüstung in dem Gepäcksack. Dabei stellten sie beunruhigt fest daß mehr als die Hälfte aller Nahrungsmittel aufgebraucht war - und das, obwohl sie mit den Rationen äußerst sparsam umgegangen waren. Doch Ertruser hatten nun einmal ein sehr starkes Nahrungsbedürfnis. Das hing sowohl mit ihrer Körpergröße, der umweltangepaßten Konstitution und dem vergleichsweise hohen Grundumsatz zusammen. Was für zwei Erdgeborene vierzehn Tage lang gereicht hätte langte für zwei Ertruser höchstens drei Tage.
    „Es wird Zeit, daß wir auf einem Planeten landen", sagte Melbar trübsinnig. „Sonst müssen wir uns noch als Einbrecher in die Kühlräume schleichen."
    „Das schlagen Sie sich lieber gleich aus dem Kopf", erwiderte Masut ironisch. „Die Gurrads werden ihre Vorräte sehr streng bewachen, damit die Befreiten nicht darüber herfallen."
    Melbar blickte Dantons Leibwächter eine Weile prüfend an, dann schüttelte er verwundert den Kopf und sagte: „Was sind Sie nur für ein starrköpfiger Pessimist, Masut. Bitte, lassen Sie mir doch wenigstens ein paar Hoffnungen!"
    Gönnerhaft schlug Oro Masut ihm auf die Schulter.
    „Sobald wir hier heraus sind, spendiere ich Ihnen eine ganze Flasche Vurguzz, mein Lieber."
    Kasom strahlte.
    „Vurguzz. Eine ganze Flasche! Einfach wunderbar, Masut!"
    Oro schüttelte sich. Er mochte Vurguzz nicht einmal riechen. Aber wenn dieser USO-Spezialist so verrückt nach dem giftgrünen Zeug war, dann sollte er es ruhig trinken.
    Eine Stunde später hatten sie ihren „Umzug" bewältigt. Die andere Pumpenkammer unterschied sich in keiner Weise von der vorhergehenden, lediglich die Wendeltreppe davor fehlte. Ihre total vom Rost zerfressenen Einzelteile lagen auf den Decksplatten verstreut.
    Melbar Kasom kratzte sich bedächtig am Hinterkopf.
    „Ich fürchte, wir haben uns die Arbeit

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