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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Kante, zwischen dichten Zweigen hindurch, und sah, wie Nick Parker ihre Schwester überwältigte und zum Haus schleppte.
    Und sie selbst konnte nicht helfen.
    Sie robbte einige hundert Meter im Graben weiter, immer in der Furcht vor Verfolgern. Aber zu ihrem Erstaunen kam niemand mehr aus dem Haus. Das konnte zweierlei bedeuten: entweder hatte Parker nur Monica gesehen und wußte nun nicht mehr, wo Uschi abgeblieben war – oder er spielte Katz und Maus und stellte bereits irgendwo eine Falle auf. Unter Umständen mit Magie…
    Uschi traute inzwischen auch Nick Parker magische Fähigkeiten zu.
    Schließlich riskierte sie es, den Graben zu verlassen. Sie lief wieder. Der Weg, der mit dem Sportwagen so schnell zurückgelegt worden war, erstreckte sich endlos lang. Uschi war nicht gerade unsportlich, aber Hunger und Durst sowie die Angst taten das ihre.
    Schon bald ließen ihre Kräfte nach, und sie wurde langsamer.
    Immer wieder sah sie sich um. Der Bungalow, heute nur sehr mäßig beleuchtet, war kaum noch als heller Fleck zu erkennen.
    Wann kam endlich die eigentliche Straße?
    Die Telepathin erreichte sie, als sie schon fast nicht mehr daran glaubte. Erschöpft kauerte sie sich auf den Asphalt. Die Stadt und damit auch »Mary’s Motel« waren etliche Meilen entfernt, und Uschi war sich nicht sicher, ob sie es schaffen würde, diese Entfernung zu Fuß zurückzulegen. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, von vorbeikommenden Fahrzeugen mitgenommen zu werden. Aber das barg eine weitere Gefahr in sich. Würde man, speziell ein Mann, sie in ihrem Zustand nicht förmlich als Freiwild ansehen?
    Sie mußte es riskieren!
    Sie mußte irgendwie ein Telefon erreichen. Denn ihre telepathischen Kräfte funktionierten nach wie vor nicht. Monica befand sich unter der Abschirmung, und das war dasselbe, als wenn sie sich auf der Rückseite des Mondes befunden hätte. Es gab keinen Kontakt und damit auch keine weiterreichende Telepathie.
    Uschi raffte sich wieder auf. Wenn sie hier lange verweilte, konnte sie vielleicht doch noch von verspätet aufgebrochenen Verfolgern entdeckt werden. Sie wußte nicht, ob Parker allein im Haus weilte, ob Leon irgendwo war und ob die Dienerschaft nicht ebenfalls im Sinne der beiden Unheimlichen aktiv wurde. Es war kaum wahrscheinlich, daß die Bediensteten nicht in die Machenschaften ihres Herrn eingeweiht waren.
    Sie ging in Richtung Bisbee. Laufen konnte sie nicht mehr; sie war restlos fertig. Sie versuchte es zwar, gab aber nach ein paar Metern wieder auf. Sie hatte sich verausgabt.
    In der Ferne hörte sie ein leises Summen, das allmählich anschwoll. Zwei kleine Lichtpunkte tauchten auf und wurden größer.
    Ein Fahrzeug.
    Uschis Herz begann schneller und lauter zu schlagen. Der Wagen näherte sich und fuhr in Richtung auf Bisbee! Uschi blieb stehen.
    Das Auto war schon von zu weit entfernt sichtbar, als daß es von Leons Anwesen eingebogen sein konnte. Also war die Wahrscheinlichkeit gering, daß Gegner im Fahrzeug saßen.
    Sie blieb am Straßenrand stehen und hob den Daumen. Wie würde der Fahrer auf ein Mädchen reagieren, das nur mit einer defekten Armbanduhr bekleidet auf eine Mitfahrgelegenheit wartete?
    Es war eine Fahrerin. Uschi sah es, als die Innenbeleuchtung aufflammte. Die Fahrerin beugte sich herüber und öffnete die Tür.
    »Wohin…«
    Sie verstummte jäh, als sie Uschis Nacktheit registrierte. Dann wurden ihre Augen groß.
    »Himmel, hat die Party denn so lange gedauert? Was ist denn mit dir los, Mädchen?«
    Zu ihrer Überraschung erkannte Uschi die Braunhaarige, die während der ganzen Dauer der Party Eva vor dem Sündenfall gespielt hatte. Jetzt schüttelte die Braunhaarige den Kopf. »Steig ein und erzähl, was los war. Bist du überfallen worden, willst du eine Wette gewinnen oder was? Oder hattest du einfach keine Lust mehr, dich wieder anzuziehen? Aber es ist doch schon ein bißchen lange her seit der letzten Nacht…«
    »Wie kommst du hierher?« war alles, was Uschi statt einer Antwort in diesem Moment einfiel. Sie war heilfroh, daß eine Frau am Lenkrad des Chevrolet saß, und noch dazu eine, die sie kannte.
    »Ich bin auf dem Weg nach Hause, nach Bisbee«, sagte die Braune.
    »Komm, erzähl. Was war los, und wo willst du hin?«
    »Zu ›Mary’s Motel‹«, sagte Uschi leise. »Moni und ich sind überfallen worden. Leon und Parker haben uns in einem Kellerloch eingesperrt. Wir konnten uns befreien, aber Moni wurde wieder erwischt. Ich will Hilfe holen.«
    »Dann

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