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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole überrascht. »Natürlich haben wir den Stab im Marschgepäck.«
    »Richtig«, sagte Zamorra. »Aber hier ist etwas oberfaul. Oder hast du nicht gemerkt, daß auch mit den Zwillingen etwas nicht stimmt? Vielleicht sind sie sorgfältig hypnotisch behandelt worden. Such du die Waffen aus, während ich ein Telefongespräch führe.« Er steuerte auf den Empfang zu. Nicole hob die Brauen, schließlich gab es auch einen Fernsprecher in ihrem Bungalow-Appartement. Aber dann ging sie schulterzuckend allein weiter.
    »Beeile dich«, bat Zamorra. »Ich möchte in fünf Minuten wieder unterwegs sein. Ich will nicht, daß Jackies Vorsprung zu groß wird.«
    »Verflixt«, sagte Nicole. »Ich hatte eigentlich vor, mich umzuziehen.«
    Zamorra winkte von weitem ab und betrat den Empfang.
    »Dann eben nicht«, murmelte Nicole etwas verstimmt. Sie öffnete den »Einsatzkoffer« und nahm die Pistole mit den Silberkugeln und zwei Ersatzmagazine heraus, den Dhyarra-Kristall und den Ju-Ju-Stab. Kurz überlegte sie. Monica sollte also wohl nicht mitbekommen, daß der Stab hier war. Zamorra mußte wohl seine Gründe dafür haben. Aber er hatte den Stab bestimmt nicht mitgeschleppt, um ihn hier verschimmeln zu lassen. Immerhin sollte der Schlangenmann angeblich ein Dämon sein. Und der Ju-Ju-Stab war die absoluteste und vernichtendste Waffe gegen Dämonen.
    Also packte Nicole ihn ein. Sie wickelte ihn in ein großes Tuch und machte ein solches Paket daraus, daß alles mögliche darin stecken konnte.
    Die Pistole und der Dhyarra-Kristall paßten in eine Handtasche.
    Nicole wunderte sich ein wenig über die Schußwaffe. Weder Zamorra noch sie waren Freunde von Pistolen. Warum also hatte Zamorra sie mitgenommen? Nun, er würde wohl auch dafür seine Gründe haben.
    Nicole ging zum Empfang zurück.
    Zamorra telefonierte nicht. Er war in ein angeregtes Gespräch mit Mary verwickelt. Als er Nicole sah, winkte er. »Ich dachte, du hättest dich tatsächlich noch umgezogen.«
    »Hatte ich eigentlich vor«, sagte Nicole ärgerlich. »Silber, Glas und Holz am Mann beziehungsweise an der Frau.« Deutlicher wollte sie nicht werden. Mary mochte Böses ahnen, wenn sie von dem Waffenarsenal erfuhr.
    Zamorra nickte. »Jackie hat uns angelogen«, sagte er, »und die Zwillinge haben seelenruhig dabei zugeschaut und zugehört. Einen Mister Leon, gleichzeitig ob mit Vor- oder Hausnamen so heißend, kennt hier niemand, und von einem Leon’schen Anwesen ist ebensowenig etwas bekannt wie von seinen wilden Parties.«
    Er zeigte mit dem Finger auf Mary, seine wohlbeleibte Informationsquelle. »Ich habe dann mit der Fernsprechvermittlung geredet und wollte mir die Telefonnummer geben lassen, oder sie sollten mich direkt dorthin verbinden. Fehlanzeige. Die Adresse existiert in den Speichern, aber der Anschluß ist seit fünf Jahren abgemeldet.«
    »Da gibt es ein Haus, einen großen Bungalow mit Park«, versicherte Mary. »Aber der steht seit Ewigkeiten leer. Der hat mal einem Millionär gehört, oder so. Wie er hieß, weiß ich nicht mehr. Irgend etwas mit Mo…«
    »Das ist natürlich sehr aufschlußreich, nicht wahr?« sagte Zamorra. »Komm, Nici. Wir werden uns mal um dieses leerstehende Anwesen, in dem angeblich rauschende Feste gefeiert werden, kümmern.«
    »Soll die Polizei eingeschaltet werden?« bot Mary eifrig an. Zamorra winkte ab. »Das machen wir schon alles allein.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Nicole, während sie sich dem Wagen näherten. »Warum haben die Zwillinge uns dann auch belogen? Genauer gesagt, warum haben sie nicht widersprochen, als Jackie die Adresse nannte? Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, besteht darin, daß sie wohl den Weg kennen und beschreiben können, aber wie die Straße oder der Park oder das Anwesen genannt wird, da ist dann alles unbekannt.«
    »Hm«, machte Zamorra nur.
    »Was tun wir jetzt?« wollte Nicole wissen.
    »Hinfahren«, sagte Zamorra. »Und für eine Überraschung sorgen.« Er schmunzelte, als er das Kleid wieder verdächtig knacken hörte. Mit sich selbst schloß er bereits eine Wette ab, wieviel das dünne enge Ding noch aushalten würde, ehe die Nähte platzten.
    ***
    Uschi Peters hatte Parkers Rufe ebenfalls gehört, und sie warf sich sofort zu Boden. Sie hatte das Glück, daß dichte Sträucher am Rand der Privatzufahrt standen und dahinter ein schmaler, ausgetrockneter Graben verlief. In ihn ließ sie sich rollen. So war sie blitzschnell aus dem Sichtfeld verschwunden. Sie spähte über

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