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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bitten, wagte Nicole erst gar nicht. Der gefiel das nächtliche Treiben ohnehin kaum, und Nicole hatte den bösen Blick noch nicht vergessen, den Mary ihr wegen des rutschenden Kleides nachgesandt hatte.
    Die fette Dame achtete wohl sehr auf Zucht und Ordnung, und es hätte ja geschehen können, daß ein nächtlicher Heimkehrer durch den Anblick einer teilentblößten Frau zu Tode erschreckt wurde…
    Also blieb nur die andere Möglichkeit: wie geplant zu dem ominösen Haus fahren, es sich ansehen und dort aufräumen, sofern das möglich war. Nicole lud vorsichtshalber die Waffe wieder nach. Den Ju-Ju-Stab nahm sie erneut mit, der Dhyarra-Kristall blieb zurück.
    Warum sollte Nicole sich damit belasten, wenn sie ihn ohnehin nicht benutzen konnte? Er würde allenfalls verlorengehen.
    Die spiegelnde Sonnenbrille blieb ebenfalls zurück… Nicole entsann sich jenes Tricks, den Zamorra einst anwandte, um die Gorgone Stheno zu überrumpeln. Er hatte sich einfach selbst hypnotisiert und sich den posthypnotischen Befehl gegeben, nicht auf die Magie der Schlangenhaarigen zu reagieren. Das war gewesen, nachdem Merlin ihn von der ersten Versteinerung geheilt hatte.
    Für Nicole war es keine Schwierigkeit, sich ebenfalls zu behandeln. Sie hatte schließlich im Laufe der Jahre genug von Zamorra gelernt, und Selbsthypnose und Autosuggestion gehörte zu den einfachsten Übungen. So abgesichert, glaubte sie, der zweiten Medusa entgegentreten zu können.
    Sie stieg wieder in den Wagen und fuhr los. In ihr brannte der Wunsch, Vergeltung für Zamorras wahrscheinliches Ende zu fordern und die Gorgonenbrut auszuräuchern.
    ***
    Uschi Peters hatte das Klicken der Telefontasten gehört. Wen um Himmels willen ruft sie denn jetzt an? fragte sie sich. Sie will mich doch sofort zum Motel weiterfahren, und jetzt telefoniert sie in der Weltgeschichte herum?
    Eine seltsame, fiebrige Neugierde hatte sie gepackt. Wer war der nachmitternächtliche Gesprächspartner? Die Telepathin huschte zur Tür die nur angelehnt war, und lauschte. Sie bedauerte, ihre Parafähigkeit nicht einsetzen zu können, aber der Kontakt mit Monica bestand immer noch nicht wieder.
    Sie hörte die Braunhaarige flüstern.
    »Das gesuchte Mädchen ist bei mir…«, und dann folgte die genaue Adresse!
    Uschi glaubte, in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen. Die freundliche Helferin arbeitete mit Leon Hand in Hand!
    Uschi stieß einen Schrei aus, gepaart aus Zorn und Entsetzen, stieß die Tür ganz auf und schleuderte das halbvolle Saftglas gegen die Braunhaarige. Die wurde getroffen und taumelte gegen die Wand.
    Der Telefonhörer polterte auf den Teppichboden. Uschi sprang zurück, fischte nach T-Shirt und Jeans und sauste wieder zurück zum Korridor, wo sich die überraschte und benommene Braunhaarige gerade wieder von der Wand abstieß.
    »Bist du verrückt geworden?« zischte sie entgeistert. »Ist das der Dank für meine Hilfe?«
    »Hilfe? Verrat nenne ich das!« schrie Uschi und schlug nach der anderen, stieß sie erneut zurück und riß die Tür zum Treppenhaus auf. Schon war sie draußen. Die Braune wieselte hinterher und eilte ebenfalls die Treppe hinunter, um Uschi aufzuhalten. Die schleuderte wahllos eines der beiden Kleidungsstücke hoch, der Braunen zwischen die Beine. Die Frau strauchelte und konnte sich gerade noch am Treppengeländer festhalten, bevor sie einen bösen Sturz tat.
    Aber sie gab die Verfolgung jetzt auf. Uschi war schon unten und stürmte auf die Straße hinaus. Da stand der Chevrolet. Uschi sprang hinein. Der Zündschlüssel steckte noch, offenbar war die Braune recht vertrauensselig. Uschi kam das nur recht. Sie startete und raste mit kreischenden Reifen los. Nur weg von hier, fort von der Verräterin, ehe Leons Schergen oder Leon selbst eintrafen!
    Woher sollte die Telepathin ahnen, daß die Braunhaarige nicht einmal etwas von ihrem Telefonat wußte und daß sie den auf dem Teppichboden liegenden Telefonhörer einfach ignorierte, weil er so nicht zu ihrem realen Weltbild gehörte? Für ihre Augen lag er völlig normal auf der Gabel!
    Die davonrasende Uschi sah nicht mehr das betroffene Gesicht ihrer Gönnerin am Fenster, die nun zum Telefon zurückging, den Hörer vom Boden hob im Glauben, ihn von der Gabel zu nehmen, und die Polizei vom Diebstahl ihres Wagens verständigte. Sie sah auch nicht den Schatten, der gedankenvoll heran jagte, aber um ein paar Sekunden zu spät gekommen war…
    Sie raste zu »Mary’s Motel«!
    ***
    Leon gewahrte den

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