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0315 - Wenn der Totenvogel schreit

0315 - Wenn der Totenvogel schreit

Titel: 0315 - Wenn der Totenvogel schreit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auftrag ausführen. Eigentlich fressen sie ja nur Aas. Wie du sicherlich weißt, sind es sehr wichtige Vögel, sie verhindern Seuchen. Und sie lassen nur bleiche Knochen übrig, und das wünsche ich mir auch bei dir, John Sinclair. Knochen sollen zurückbleiben. Reste von dir in diesem Netz, denn meine Geier kümmert kein Aas, sie habe ich darauf gedrillt, auch Menschen anzugreifen. Klar?«
    »Ich habe verstanden.«
    »Dann weißt du ja, was dir bevorsteht.«
    »In der Tat.«
    »Ich werde vielleicht noch einmal zuschauen! Gegen einen Vogel kommst du noch an, aber gegen drei…?« Es waren die letzten Worte des Barons, denn er zog sich zurück.
    Dieses nahm ich an, weil ich seine Stimme nicht mehr hörte.
    Gleichzeitig war sein Verstummen auch ein Zeichen für die Vögel, endlich ernst zu machen.
    Der im Netz hockende Geier fing damit an.
    Plötzlich drückte er sich hoch. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass er so schnell aufsteigen würde. Aber noch schneller als er war meine Kugel.
    Das Mündungslicht vor der Beretta blendete mich für einen winzigen Augenblick. Der Geier aber war zu groß, als dass ich ihn hätte verfehlen können, und die Kugel traf.
    Sie hieb in den Körper. Gefieder wurde herausgerissen. Federn wirbelten durch die Luft, fielen nach unten, aber wesentlich langsamer als der schwere Vogelkörper, der in das Netz hieb und es durch den Druck wieder zum Schwingen brachte, so dass ich Mühe mit dem Gleichgewicht hatte.
    Ich vernahm die krächzenden Schreie des Vogels, sah, dass sein langer dünner Hals wie ein Schlangenarm gegen das Netz hieb und wieder in die Höhe kam.
    Das geweihte Silber hatte gewirkt.
    Lange konnte ich mich nicht über diesen Teilsieg freuen, denn da waren noch zwei andere.
    Einer davon ließ sich fallen.
    Hätte ich auf einer harten Unterlage gelegen, wäre ich vielleicht noch weggekommen, hier aber blieb der Versuch im Keim stecken.
    Ich konnte mich noch halb herumrollen, als mich der verdammte Vogel auch schon erwischte. Er landete genau auf meinem Waffenarm und krallte sich dort mit seinen krummen Füssen fest.
    Sein Gewicht war so groß, dass es mir nicht gelang, die Waffe wieder in die Höhe zu bekommen. Der Arm wurde gegen das Netz gepresst, und mir stand mehr die linke Hand zur Verfügung.
    In ihr aber hielt ich die Lampe.
    Mit ihr konnte ich mich nicht verteidigen, und sie rutschte mir aus den Fingern. Für einen Moment tanzte sie noch auf den dünnen Maschen, dann kippte sie zur Seite weg, rutschte durch und landete irgendwo unten am Boden.
    Dort brannte sie weiter. Der Strahl half mir nicht, denn er erreichte mich nicht, so dass ich gezwungen war, gegen die beiden Vögel zu kämpfen.
    Wenn ich etwas von ihnen sah, waren es nur mehr die Schatten, die mich radikal überfielen.
    Es wurde kritisch. Mit dem linken Arm versuchte ich, die Hiebe des Schnabels abzuwehren. Vielleicht konnte ich den Hals des Tiers packen und ihn herumdrehen, obwohl ich mich davor auch irgendwie fürchtete.
    Der erste Schnabelhieb traf mich.
    Er hackte gegen meine rechte Brust, wo zum Glück das Leder und das Futter der Jacke einen so großen Widerstand entgegensetzten, dass der Geierschnabel nicht durchkam.
    Freuen konnte ich mich nicht, denn ich hörte, dass auch der zweite zur Landung ansetzte.
    Und er hatte sich meine Füße ausgesucht. Auf den Schienbeinen fand er seinen Platz. Ein verdammt schwerer Körper, der dort relativ ungefährdet war.
    Das alles fühlte ich, denn sehen konnte ich nichts.
    Mir gelang es dennoch, die Beine anzuziehen. Das linke kam frei, damit trat ich zu und erwischte den Geier auch, so dass er zunächst einmal zur Seite geschleudert wurde.
    Ich kümmerte mich um den anderen.
    Wieder ein Hieb mit dem Schnabel. Inzwischen war es wohl der vierte oder fünfte.
    Er kam nicht durch.
    Mein Kreuz hing vor der Brust. Und ausgerechnet dagegen hackte der Schnabel des Geiers.
    Es waren dämonische Tiere, besessen von der Macht des Teufels.
    Und das Kreuz stand dem Satan direkt entgegen. Das merkte auch der Vogel!
    Auf einmal konnte ich wieder sehen. Ich entdeckte über mir den Körper, aber ich sah ihn nicht normal, sondern eingehüllt von einer blassblauen Flamme, die wie das Feuer eines Schweißbrenners wirkte und den verfluchten Geier innerhalb kurzer Zeit zischend verbrannte.
    Da blieb kaum etwas zurück. Nur mehr Reste. Kleine Knochen, Asche, auch glühendes Gefieder, das durch die Maschen des Netzes fiel und dem Boden entgegensank.
    Blieb noch ein Vogel.
    Er

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