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0316 - Das Todeslied der Unterwelt

0316 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0316 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (1 of 2)
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das will ich.«
    »Okay«, sagte Phil. »Wir machen uns sofort an die Arbeit.«
    Ich sah seinem Gesicht an, daß er von diesem Auftrag nicht erbaut war. Aber es blieb uns gar nichts anderes übrig, als dem Wunsche des Staatsanwaltes nachzukommen. Aber da es inzwischen längst Mittag geworden war, fuhren wir erst einmal zur nächsten Snackbar und aßen ein paar Kleinigkeiten, die wir mit heißem Kaffee hinunterspülten. Danach unterrichtete Phil über Sprechfunk unsere Leitstelle, daß wir im Aufträge des Distrikts-Staatsanwaltes zum Gebäude der Mordkommission Manhattan Ost führen und dort Ermittlungen anzustellen hätten. Mit unserer Rückkehr ins Distriktgebäude sei vorläufig nicht zu rechnen.
    »Wenn Gordon wieder nach uns fragen sollte, soll man ihn auf morgen vertrösten«, rief ich rasch dazwischen, bevor Phil sein Gespräch mit der Leitstelle beendet hatte.
    »Ach ja«, nickte er. »Gordon hatte ich schon halb vergessen.«
    Er sagte der Leitstelle Bescheid and legte den Hörer zurück. Schweigend fuhren wir hinab zur 49. Straße Ost, Nummer 225, wo die Büros der für das östliche Manhattan zuständigen Mordkommission untergebracht sind. Am Auskunftschalter ließen wir unsere Dienstausweise sehen und bekamen Bescheid, daß Lieutenant Alees der richtige Mann für uns sei.
    »Aber der Lieutenant ist jetzt nicht im Hause«, hieß es. »Er hat diese Woche Nachtdienst und wird erst um 10 Uhr abends kommen.«
    »Es muß doch einen Vertreter für ihn geben?« meinte Phil.
    »Sicher. Detektiv-Sergeant Molton, Zimmer sechsfünfunddreißig, sechster Stock.«
    »Danke.«
    Wir fuhren hinauf. Der Sergeant hielt sich in seinem Zimmer auf und war hinter den Bergen von Akten, die auf seinem Schreibtisch lagen, kaum zu sehen. Wir stellten uns vor und erklärten ihm, worum es ging.
    »Augenblick«, sagte er. »Ich hole Ihnen die Akte aus dem Zimmer des Lieutenants. Der Fall ist völlig klar, wie ich gehört habe. An Hand der im Flur vorhandenen Spuren, namentlich der Blutspuren, läßt sich ziemlich genau rekonstruieren, wo Arondack stand, als er schoß, und wo der Junge war, als die Kugeln ihn trafen. Außerdem steht fest — wir haben diese Bestätigung vom Arzt allerdings erst mündlich, kriegen sie aber schriftlich nachgereicht —, daß Arondack sich mit Sicherheit nicht mehr anders wehren konnte als bestenfalls noch mit der Schußwaffe. Wobei er von Glück sagen kann, daß er noch die Kraft hatte, abzudrücken.«
    Der Sergeant ging hinaus und kam wenig später mit der Akte zurück. Wir prüften die aufgenommenen Fotos von den Blutspuren, die Untersuchungsbefunde über die Blutgruppen, durch die man genau sagen konnte, wo Blut von Arondack und wo Blut des Jungen auf den Boden getröpfelt war. Fast zwei Stunden lang beschäftigten wir uns mit der Akte. Danach ging Phil zum Telefon und rief das Office des Distrikt-Staatsanwaltes an. Er selbst war nicht da, aber seine Sekretärin versprach, ihn zu unterrichten.
    »Der Fall ist einwandfrei«, sagte Phil. »Es läßt sich beweisen, daß Arondack bereits schwer verwundet war, als er schoß. Durch die Aussagen der Hausbewohner ist ferner bewiesen, daß der Junge ein zweites Messer hatte, denn es wurde im Hausflur gefunden und wies die Fingerabdrücke des Jungen auf. Arondack hat in jeder Beziehung untadelig gehandelt. Wir sind bereit, vor Gericht die Überprüfung des Falles zu beeiden. Teilen Sie das bitte dem Staatsanwalt mit. Er soll uns anrufen, wenn er unsere jetzige Mitteilung in schriftlicher Form nachgeschickt haben möchte.«
    Phil legte den Hörer auf.
    »So«, sagte er. »Das hätten wir. Komm, Jerry, jetzt können wir uns wieder um Gordon kümmern. Ich hatte den Eindruck, als ob bei Gordon eine heiße Sache zum Vorschein käme.«
    Wir verabschiedeten uns von Molton. Draußen im Flur sagte ich leise zu Phil: »Und trotzdem werden wir noch nicht zum Distriktgebäude fahren.«
    Er stutzte.
    »Wieso nicht? Hast du etwa doch ein Haar in der Suppe gefunden? Stimmt die Aussage von Arondack etwa doch nicht?«
    »Sachte, sachte«, brummte ich. »Ich kenne Arondack nicht und möchte ihn nicht verdächtigen. Ich möchte bloß wissen, was Arondack so spät in der Nacht in diesem Hause zu suchen hatte, in dem er angefallen wurde. Das ist doch immerhin merkwürdig. Aus den Akten ging hervor, daß Arondack gestern früh mit seinem Dienst anfing. Wieso rennt er dann um Mitternacht noch herum?«
    Phil verdrehte die Augen. »Wahrscheinlich werde ich dich schon heute abend dasselbe

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