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0316 - Krakenfluch

0316 - Krakenfluch

Titel: 0316 - Krakenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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tatsächlich den Kampf gegen die Höllenteufel aufgenommen hatte.
    »Das einzigste, was den Kraken unschädlich machen kann, ist ein Teufelsaustreiber – ein Exorzist!« stieß Masters hervor.
    »Ich habe von einem Parapsychologen gehört… einem gewissen Professor Zamorra!« sagte Loana vorsichtig.
    »Das wäre genau der richtige Mann!« seufzte Doktor Masters. »Ich habe von ihm gehört, ohne zu ahnen, daß er ernsthafte Wissenschaft betreibt. Parapsychologie ist in den Augen der akademischen Kollegen ja Scharlatanerie. Aber nun, da ich einen echten Dämon gesehen habe, denke ich anders!«
    »Wenn ich nur wüßte, wie ich diesen Zamorra erreichen könnte…!« sagte Loana verzweifelt. »Ich habe gehört, daß er in Frankreich ein Schloß besitzt. Es wird sehr teuer sein, ihn hierher zu rufen. Wenn wir überhaupt durchkommen mit dem Telefon!«
    »Mit dem Telefon nicht. Aber mit dem Transfunk!« sagte Doktor Masters. »Dieser Zamorra ist mit dem großen Boß unserer Firma recht gut befreundet. Aber das hat keinen Zweck. Direkt erreicht man ihn nur über seinen Geheimcode per Alpha-Order – und die kennen nur sehr wenige Leute. Wenn wir die allgemeine Zentrale anrufen, stoßen wir mit Berichten über Teufel und Dämonen auf Unverständnis. Daher hat das alles keinen Zweck. Ich werde…!« In diesem Moment brach er ab und wurde bleich wie der Tod. Seine ausgestreckte Rechte wies auf den Wald, dem Loana jetzt den Rücken zuwandte.
    »Dort… dort ist er!« krächzte seine heisere Stimme. »Er ist zurückgekehrt und will mich holen!«
    Loana wandte sich um. Aber sie mußte ihre Augen anstrengen, um im grünen Blättergewirr des Waldes den massigen Körper des Tintenfisches zu erkennen. Die Gallertmasse hatte eine grünliche Farbe angenommen und verfloß mit den Blättern und dem Gehölz zu einer Einheit.
    »Die letzte Fähigkeit siehst du nun, Owen Masters!« sagte Manona, der Dämon. »Der Körper ist perfekt getarnt. Dieses Krakenwesen ist von nichts und niemandem zu besiegen, was diese Zeit hervorgebracht hat!«
    »Durch nichts, was diese Zeit hervorgebracht hat… zu besiegen!« wiederholte Doktor Masters die Worte mit brüchiger Stimme, die der Dämon in sein Innerstes fließen ließ.
    »Aber durch die Fischspeere und die Dolche unserer Männer!« sagte Loana, die diese Worte gehört hatte.
    »Dolche und Fischspeere… ja…!« erklang die Stimme des Kraken, damit auch Loana mithören konnte. »Aber zu schwache Waffen gegen mich … ein Gott und ein Gottwesen. Geh hin zu deinem Volke, braunes Mädchen und verkündige, daß ich, ihr alter und neuer Gott, Verehrung und Opfer fordere. Und nun weiche von der Seite dieses Mannes, der mir verfallen ist. Weiche, oder teile sein Schicksal! « Je mehr der Krake redete, um so perfekter wurde seine Sprache.
    »Geh, Loana!« sagte Owen Masters. »Es ist zwecklos. Du kannst mir nicht helfen. Wenn Professor Zamorra, hier wäre…!« Er vollendete nicht. Denn in diesem Moment hörte er in seinem Inneren einen heiseren Wutschrei des Dämons. Der Name ›Zamorra‹ mußte in ihm große Angst ausgelöst haben.
    »Er fürchtet Professor Zamorra!« hörte Loana den Wissenschaftler aufbrüllen. »Ruf diesen Zamorra herbei, Mädchen. Sonst sind wir verloren!«
    »Ich habe dir gesagt, was du tun mußt, Mädchen!« brach es aus dem Kraken hervor. »Geh zu deinem Volk und rede mit ihm. Und wage es nicht, meinem Willen zu trotzen. Denn sonst teilst du sein Schicksal!«
    »Bringen wir es zu Ende!« sagte Owen Masters und erhob sich.
    »Aber der Tag ist noch nicht zu Ende!« erklärte Manona in seinen Gedanken. »Außerdem hat es keinen Reiz für mich, dich jetzt hinweg zu zerren, wo du willig bist und mit allem abgeschlossen hast. Ich will dich jagen, Masters. Und ich will dich fangen. Flieh von hier, Owen Masters. Ich will dich fliehen sehen. Renne um dein Leben… oder schwimm. Ich will sehen, wie du sinnlos deine Kräfte verausgabst, um mir zu entkommen. Ich will die Todesangst in deinen Augen flimmern sehen und das angstvolle Gestammel deiner Lippen, wenn die um Gnade flehen. Geh, Owen Masters. Der Weg ist noch frei! Geh und erfreu dich deines Lebens … so lange ich es dir lasse!«
    »Du bist zu gütig, Manona!« stieß Owen Masters hervor.
    »Ich weiß, daß du mir nicht entkommen kannst, Masters!« kicherte der Dämon. »Wir sehen uns wieder – bald. Sehr bald!«
    Damit schob sich der mächtige Körper zurück in die See.
    Die kreisenden Augen sahen auf das Motorboot, das in

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