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0316 - Krakenfluch

0316 - Krakenfluch

Titel: 0316 - Krakenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ringelte sich um den Oberschenkel des Jungen, ein zweiter legte sich um seine Hüften.
    Michael Ullich schrie und versuchte, sich aus den Umschlingungen heraus zu winden. Jetzt, wo er die Fesselung des Kraken spürte, erkannte er das Risiko, das er eingegangen war. Wenn ihm nicht alles Glück dieser Erde hold war, dann mußte es schief gehen. Wenn der Krake nicht das Schwert in seine Nähe brachte, um ihn mit der Klinge zu töten, dann hatte er keine Chance.
    Immer näher wurde er an den gräßlichen Schnabelrachen gezerrt.
    Pulsierend öffnete und schloß sich die Futteröffnung. Ekelige Ausdünstungen drangen unangenehm in die Nase des Jungen.
    Wenn der Krake das Maul weit genug aufriß, dann konnte er sein Opfer vollständig hineinschieben.
    In einer aufkommenden Panik versuchte Michael Ullich, sich freizukämpfen. Seine Hände rissen an den Fangarmen, die seinen Körper hielten und die Nägel seiner Finger drangen in die Hautsubstanz, ohne Widerstand zu finden.
    Doch je mehr er versuchte, die Fangarme abzustreifen, um so mehr verstärkte sich der Druck um seinen Körper. Er spürte das Brennen der Saugnäpfe auf seiner nackten Haut und wußte, daß es kein Entkommen gab.
    »Töten… töten…!« krächzte es aus dem Maul des Kraken. »Töten und fressen … fressen…!«
    »Aber… du wolltest mich mit dem Schwert töten!« preßte der Junge hervor.
    »Schwert töten… habe ich gesagt … gesagt habe ich das!« brabbelte das Ungeheuer. »Unnötig ist das!«
    »Ich verlange diesen und keinen anderen Tod!« sagte Ullich.
    »Sonst hätte ich nicht mit dir gekämpft, sondern wäre geflohen!«
    Er hätte fast laut aufgeschrien als er erkannte, daß der primitive Gedankengang des Kraken angestrengt wurde. Das Biest überlegte.
    »Flucht hätte nichts genützt!« gab es dann nach einer Weile von sich.
    »Ich habe nur gekämpft, weil du mir den Tod des Schwertes versprochen hast!« rief der Junge und mußte alle Selbstverleugnung aufbieten, um der Bestie gegenüber ruhig zu bleiben.
    Denn die Fangarme hatten ihn vollständig herangezogen. Er konnte die großen Augen des Kraken fast mit den Händen erreichen.
    Ganz in der Nähe seiner Beine knirschte bereits der Schnabelrachen, in den ihn das Ungeheuer gleich hineinschieben würde.
    »Ich habe… versprochen!« brabbelte der Krake nach einer Weile.
    »Ein Wort… muß man halten. Also stirb … durch das Schwert!«
    Das Tentakel mit Gorgran senkte sich herab. Doch der Junge hatte bereits gemerkt, daß der Krake nicht richtig damit umgehen konnte.
    Er konnte zwar zuschlagen… doch er wußte nicht, wie die Klinge wirkte. Sein primitiver Geist hatte nur aufgenommen, daß man mit einem solchen Ding den Tod geben konnte. Daß man dafür die Schneide benutzt, wußte es nicht. Und Manona, der Dämon, der in seinem Inneren gesessen hatte, war jetzt nicht da, um ihn zu dirigieren.
    Für den Kraken war das Schwert wie ein Prügel – von allen Seiten gleichmäßig zu gebrauchen. Und darauf baute sich Michaels todeskühner Plan auf.
    Er sah, wie die Spitze der Waffe auf ihn zuwanderte ohne zuzustoßen. Offensichtlich überlegte die Bestie, ob sie zuschlagen oder zustechen sollte. Der primitive Geist des Kraken war träge genug, um für diese Überlegungen lange zu brauchen. Michael Ullich zwang sich zu eiserner Ruhe.
    »Hör zu. Du machst das völlig falsch!« belehrte er den Kraken, der die flache Klinge über seinen Körper streichen ließ. »Auf diese Art wirst du mich nicht töten. Du hast das Ding doch verkehrt rum gepackt! «
    »Ich habe… es verkehrt herum gepackt?« Wenn je die Stimme eines Kraken verblüfft geklungen hatte, dann jetzt. »Was redest du da Seltsames?«
    »Du siehst doch, daß du mich so nicht tötest!« sagte Michael Ullich mit bewußter Primitivität, damit ihn der Krake überhaupt verstand.
    Er hoffte inständig, daß sich die Schwertklinge jetzt nicht drehen würde. Denn wenn die Schneide Gorgrans über seine nackte Haut strich, dann war es zu spät. Diese Klinge zerschnitt Steine. Und sie hatte die Schärfe eines Chirurgenskalpells.
    »Der Schwert-Tod wird durch einen Druck des verzierten Teils am anderen Ende gegeben!« log Michael Ullich dem Kraken vor. »Du mußt ihn mir gegen die Brust drücken. Dort, womit du jetzt meinen Körper berührst, mußt du das Ding festhalten!«
    »Warum… erzählst … du mir das?« preßte das Krakenmaul hervor.
    »Ich will doch schnell sterben!« sagte Michael Ullich treuherzig.
    »Wenn du mir dieses Ding, das so

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