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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Faust auf die Couch. »Ich will nicht, verflixt.«
    Als hätte der Apparat ihre Worte verstanden, so hörte das schrille Läuten auf.
    »Na bitte«, sagte Glenda, »vielleicht nur falsch verbunden.«
    Das wollte ich nicht so recht glauben, hielt jedoch den Mund, um sie nicht zu beunruhigen.
    Glenda stand auf. Dabei rutschte die Decke von ihrem Körper, und sie stand so vor mir, wie der liebe Gott sie geschaffen hatte, wobei ich zugeben mußte, daß er sich bei ihr besonders viel Mühe gegeben hatte.
    »Trotzdem, John, irgendwie ist die Stimmung hin.«
    Ich brauchte nur meine Hand auszustrecken, um über die Außenhaut ihrer Oberschenkel zu streichen. »Das, meine liebe Glenda, läßt sich aber wieder ändern.«
    Sie beugte sich mir entgegen. »Meinst du?« fragte sie mit rauchiger Stimme.
    »Natürlich.« Ich löste meine Hand und wollte sie an eine andere, sehr ausgeprägte Stelle wandern lassen, als der Apparat wieder anfing zu läuten.
    Sogar Glenda konnte schimpfen. Das hörte ich in diesen Augenblicken. Sie lief hin, riß den Hörer von der Gabel und rief: »Es ist keiner da. Wer immer Sie auch sein mögen.«
    Ich beobachtete sie genau. Glenda wandte mir ihr Profil zu, und ich erfreute mich an ihrem Anblick.
    »Sie sind es, Sir!«
    Mir schwante ja Übles. Wenn Glenda so sprach, konnte sie eigentlich nur einen meinen. Gleichzeitig schaute sie in meine Richtung, wobei ich mit beiden Händen abwinkte.
    »Nein, Sir, John ist nicht hier. Wie sollte er auch…«
    Dann zuckte Glenda zusammen, denn sie schien eine scharfe Erwiderung bekommen zu haben.
    Ich kam mir vor wie James Bond. Der wurde auch immer gestört, wenn es am schönsten war.
    Also stand ich auf und ging zu Glenda hin. Sie hob die Schultern und gab mir den Hörer. Dabei flüsterte sie: »Du kannst es dir bestimmt denken, John.«
    Ich nickte nur. Bevor ich noch dazu kam, etwas zu sagen, vernahm ich schon die Stimme meines Chefs, Sir James.
    »Wenn Sie schon eine Nacht mit Ihrer Sekretärin verbringen, dann lassen Sie sich wenigstens nicht verleugnen, oder stellen Sie es so geschickt an, daß es niemand merkt.«
    »Von einer ganzen Nacht hatten wir noch nicht gesprochen, Sir.«
    »Das ist mir auch egal. Ich brauche Sie.«
    »Wann?«
    »Sofort.«
    »Toll. Und wo?«
    »In meinem Büro.«
    »Sir, es ist Wochenende.« Obwohl ich das sagte, war ich schon entschlossen zu fahren. Das wußte auch Glenda, denn sie brachte mir bereits die Kleidung.
    »Das weiß ich, Sinclair.« Jetzt war der Alte sauer. »Auch ich habe Wochenende, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Sagen Sie bloß.« Manchmal mußte ich einfach ironisch werden. »Soll ich Suko mitbringen?«
    »Nein, nur Sie.«
    »Ist gut, Sir, ich mache mich dann auf die Socken.«
    »Wie? Haben Sie die auch ausgezogen?« Das war seine letzte Bemerkung, dann legte er auf.
    »Ein Ekelpaket«, kommentierte Glenda und schüttelte den Kopf. Sie hatte sich einen dünnen Morgenmantel übergestreift, der durchsichtig war und mehr zeigte, als er verbarg. Mir wurde schon wieder ein wenig warm ums Herz. »Woher wußte er eigentlich, daß wir beide zusammen sind?«
    »Sir Powells Arm gleicht dem eines Kraken. Es gibt, so glaube ich, nichts, was er nicht erfährt. Ist nun mal so.« Ich stieg in meine Hose und band mir danach die Krawatte.
    »Und du willst wirklich fahren?«
    Ich lachte auf. »Wollen ist gut. Wäre ich jetzt hier geblieben, hätte es Ärger gegeben. Wie ich den Alten kenne, wäre er persönlich erschienen.«
    »Das ist ihm zuzutrauen«, gab Glenda mir recht.
    Das Jackett hing in der Diele. Als ich es übergestreift hatte, schmiegte sich Glenda an mich. Wieder fühlte ich unter dem dünnen Stoff ihre warme, weiche Haut.
    »War es denn wenigstens schön?« hörte ich sie flüstern.
    »Schön?« Ich lachte rauh. »Das ist gar kein Ausdruck.«
    »Und wann wiederholen wir den Abend?«
    »Frag mal Asmodis und einige andere.«
    »Das werde ich auch. Und ich werde jedem verbieten, dann anzurufen. Klar?«
    »Noch klarer.«
    Glenda bot mir ihren Mund. Ich nahm die Einladung an. Fast schaffte sie es noch, mich zurückzuhalten. Ich mußte mich wirklich zusammenreißen, löste mich abrupt und öffnete die Tür.
    »Und gib auf dich acht«, rief Glenda mir nach.
    »Natürlich, dito…«
    Dann war ich weg. Mein Wagen hatte mich wahrscheinlich verraten.
    Er stand direkt vor dem Haus. Beim nächstenmal würde ich mit einem Taxi kommen.
    Ich hatte nicht zuviel getrunken, startete und schaltete das Radio ein.
    Hämmernder Rock

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