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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlöschte.
    Sarrazan fuhr fort. »Wir stecken in einer verdammt miesen Lage, da sind sechs Hände besser als vier.«
    Das hörte sich fast wie ein Angebot an. Ich spitzte auch weiterhin die Ohren.
    Paco lachte leise, bevor er zischte: »Du willst mit dem Engländer gemeinsame Sache machen?«
    »Was bleibt uns anderes übrig?«
    »Aber der Hund weiß zuviel.«
    »Das ahnte Darwood auch.«
    »Wir haben ihn nicht gekillt!« sagte Sarrazan wütend. »Hier spielen ganz andere Kräfte eine Rolle.«
    »Und welche?«
    »Wenn ich das wüßte.«
    Paco stöhnte vor Wut. »Ich glaube einfach nicht an diesen verdammten Sarazenen-Quatsch. Das ist doch Unsinn. Darauf kann man sich nicht verlassen. Ich, für meinen Teil, glaube an die Maschinenpistole und an mein Messer.«
    »Das bleibt dir überlassen.«
    Die beiden schwiegen eine Weile. Auch ich hing meinen Gedanken nach. Man konnte zu ihnen stehen, wie man wollte, in einem hatten die Basken recht.
    Dieser Fall, der zuerst wie ein Politikum aussah, weitete sich aus und geriet in ein Gebiet, das mit dem menschlichen Verstand kaum zu erfassen war.
    Es war wirklich eine Sache für mich, den Geister Jäger, geworden.
    Paco bewegte sich. Ich hörte, wie er über den Boden rutschte. Er flüsterte mit Sarrazan. Diesmal benutzten sie eine fremde Sprache.
    Baskisch. Und ich konnte kein Wort verstehen. Aber Sarrazan sprach dann in Englisch weiter, »Was meinst du, willst du nachschauen, ob er hin ist?«
    »Klar. Mach mal Licht.«
    Ich verstand. Wahrscheinlich hatte es die beiden gewundert, daß ich mich nicht rührte. Jetzt befürchteten sie anscheinend das Schlimmste.
    Im Schein der kleinen Flamme kroch Paco näher. Er hatte sein verdammtes Messer noch immer nicht losgelassen. Den Griff hielt er mit der rechten Hand umklammert. Die Flamme warf ihre Reflexe auf die Klinge und gab ihr einen schaurigen Rotschimmer.
    Paco atmete heftig. Auf seinem Gesicht glänzte der Schweiß. Die dunklen Augen waren weit aufgerissen, denn er wollte alles genau erkennen.
    Ich ließ ihn kommen.
    Als er so nahe herangekommen war, daß er mich greifen konnte, öffnete ich die Augen.
    Diese lautlose Bewegung wurde von Paco wahrgenommen, und er erschrak so heftig, daß ich Angst davor bekam, er würde mit dem Messer zustechen.
    Das tat er nicht. Statt dessen zuckte er zurück.
    »Was ist los?« fragte Sarrazan.
    »Der Hund ist wach!«
    »Habe ich mir gedacht.«
    »Engländer, du bist zäh«, sagte Paco und blieb vor mir hocken. »Alle Achtung.«
    Ich richtete mich auf. Sofort nahm Paco eine Abwehrhaltung ein und sah mein Abwinken. »Reiß dich zusammen«, forderte ich, »wir sitzen wirklich in einem Boot.«
    »Was heißt das?« Sarrazan erklärte es seinem Kumpan.
    Paco verzog das Gesicht. »Verdammt, mit einem Engländer. Merde!«
    Er fluchte auf Französisch. »Damit hätte ich nie in meinem Leben gerechnet, einmal mit einem Hundesohn…«
    »Reiß dich zusammen«, unterbrach ich ihn. »Wir müssen lieber zusehen, daß wir hier rauskommen.«
    »Und wie?«
    »Das ist die Frage.«
    »Klugscheißer!«
    Ich stand auf. Das geschah mühsam, denn in meinem Kopf begann sich plötzlich ein Mühlrad zu drehen. Den Zustand hatte ich auch diesen beiden Basken zu verdanken.
    Dafür würde ich ihnen noch eine kleine Rechnung präsentieren, falls es je dazu kommen sollte. Ich wandte mich an Sarrazan, der sein Feuerzeug nicht mehr brennen lassen konnte und seine Hand zurückzog, so daß die Flamme verlöschte. Dennoch hatte er meine letzte Bewegung gesehen.
    »Was willst du?«
    »Sag deinem Kumpan, daß ich keine Lust habe, mir seine Haßtiraden weiter anzuhören.«
    »Ist gut.«
    Sarrazan sprach mit Paco. Die beiden schrien sich bald an. Ich verstand kein Wort, wußte aber, worum es sich drehte und holte meinerseits das Feuerzeug hervor. Die Bleistiftleuchte ließ ich stecken.
    Einen Trumpf wollte ich in der Hinterhand haben.
    Als ich das Feuerzeug anknipste, standen sich die beiden wie Kampfhähne gegenüber, sogar Pacos Messerklinge zeigte auf Sarrazan.
    Sarrazan hob die Hand. Er drehte sich zu mir um. »Es ist in Ordnung, Engländer. Paco wird still sein.«
    »Nein, ich…«
    »Natürlich wirst du!«
    Da nickte Paco. Sogar meinen Namen wollte er wissen. Es gab für mich keinen Grund, ihn zu verheimlichen, deshalb sagte ich ihm auch, wie ich hieß.
    Beide nickten.
    Ich ließ die Flamme wieder verlöschen. Die Basken standen vor mir, das wußte ich, obwohl ich sie nicht sah. »Wie kann es weitergehen?« erkundigte ich mich.

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