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0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf der Straße des Grauens
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des Lastwagens, auf dem Beifahrersitz und in dem geschlossenen Laderaum gefährliche, schwerbewaffne Gangster saßen.
    Phil und ich hatten das Rundtelegramm durch den Draht gejagt. Wir hatten drei G-men zur McLean Villa geschickt, um den Bau im Auge zu behalten. Zwei Dutzend G-men standen im Hauptquartier bereit. Der Jaguar wartete, vollgetankt bis an die Halskrause, im Hof des Hauptquartiers, um Phil und mich zu der Stelle zu bringen, an der der GMC gesichtet wurde, der Lastwagen… oder der schwarze Bentley, das Auto, das die Zeitungen als den »Wagen aus der Hölle« bezeichneten.
    Es ging auf Mittag zu. Nachdem wir alles organisiert hatten, hatte ich mir auf der Couch in unserem Büro ein paar Stunden Schlaf erlaubt. Jetzt schlief Phil. Ich wartete am Schreibtisch.
    Die Stunden verrannen. Es gab keinen Beweis dafür, dass Marrow, Lymer und Logg an diesem Tag zuschlagen würden, aber ich glaubte instinktiv daran, dass der schwarze Bentley innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden durch die Straßen huschen würde, tun sich plötzlich wie ein anspringendes Raubtier auf das Opfer zu stürzen.
    ***
    Die Poststelle in der Alexander Avenue im Bezirk Mott Haven im New Yorker Stadtteil Bronx schließt um acht Uhr. Die eingezahlten Gelder werden von einem Lastwagen der Zentrale abgeholt. Jeden Abend tragen zwei bewaffnete Beamte der Post einen versiegelten Sack, in dem dreißig-, vierzig- oder auch fünfzigtausend Dollar stecken, über den Bürgersteig in den Wagen der Zentrale. Der Fahrer überwacht unterdessen den Transport. Alles in allem werden für die Verladung nur zwei Minuten benötigt.
    Um acht Uhr vierundzwanzig Minuten fuhr der Wagen der Zentrale vor. Genau zehn Minuten später, um acht Uhr vierunddreißig, trugen die beiden Beamten den Sack mit der Einnahme aus dem Eingang des Amtes über die Straße.
    In der gleichen Sekunde erfüllte ein wildes Brüllen die Straße, heulte heran mit der Lautstärke eines Düsenjägers, schoss heran gleich einer Rakete.
    In dem höllischen Lärm ging das Krachen einer Serie von Schüssen unter.
    Der Eahrer des Postautos und der vordere der Geldboten brachen in die Knie. Der dritte Beamte bekam eine Kugel in die Schulter. Er ließ den Sack fallen, taumelte rückwärts gegen die Wand und versuchte, seine Waffe zu ziehen.
    Grelles Licht sprang ihn an, blendete ihn und machte ihn für Sekunden fast blind. Irgendetwas Schwarzes schien hinter dem Licht auf ihn zuzurasen. Der Mann verlor die Nerven. Mit einem verzweifelten Sprung rettete er sich in den Eingang des Hauses.
    Wie ein Schemen heulte der schwarze Bentley, kreischend schlugen seine Bremsen an. Der Wagen kam unmittelbar neben dem Geldsack zu stehen. Ein Mann sprang aus dem Auto, stürzte sich auf den Sack, wuchtete ihn hoch, warf ihn auf den Notsitz des Sportwagens, saß im nächsten Augenblick wieder hinter dem Steuer.
    Noch einmal steigerte sich das irrsinnige Brüllen. Der Wagen schoss nach vorne, gewann hundert, zweihundert, dreihundert Yards. Der dritte Überfall des Gangsters mit dem Höllenauto schien geglückt zu sein.
    ***
    Eine Minute lang herrschte Verwirrung in der Alexander Avenue, bis einer der Beamten den Hörer von einem Telefon riss, die Notrufnummer wählte und in den Apparat rief: »Überfall auf Poststelle Alexander Avenue. Es war dieser schwarze Teufelsschlitten.«
    »Verstanden!«, antwortete der Beamte in der Funksprechzentrale. Er drückte die Tasten am Mikrofon.
    »An alle Streifenwagen! Gangster im schwarzen Bentley überfällt Poststelle Alexander Avenue in Mott Haven! Versuchen Sie, den Wagen zu stellen. Achten Sie auf geschlossenen GMC-Lastwagen!«
    Die Besatzungen von viertausend Streifenwagen empfingen den Ruf. Vierzig Fahrzeuge, die sich nicht mehr als zwei Meilen Entfernung vom Tatort befanden, änderten ihre Richtung.
    Lieutenant Drew vom 24. Revier war einer der ersten Polizisten vor der Poststelle. Er ließ sich von Augenzeugen den Hergang der Tat schildern.
    »Unmöglich, dass der Mann am Steuer des Bentleys geschossen hat«, sagte er zu seinem Sergeanten. »Ich wette, einer der Kerle stand auf der anderen Straßenseite und schoss die Postbeamten nieder. Sie rechneten damit, dass das Auto mit seinem Gebrüll und dem Lichtzauber die Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Der Gangster, der schoss, konnte unangefochten zu Fuß weitergehen.«
    Phil und ich kamen etwa zehn Minuten später in der Alexander Avenue an. Lieutenant Drew saß am Sprechfunkgerät seines Dienstwagens. Die

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