0318 - Die Zentrale der Freischärler
bestückten Flächen huschte ein irrlichterndes Flackern.
„Verdammt!" fluchte Roi Danton sehr unköniglich und sehr aufgebracht. „Ich hatte schon geglaubt, wir hätten diese drei alten Herren soweit von unseren friedlichen Absichten überzeugt, als diese Schnüffelpolizei auftauchte. Was mag sie auf uns aufmerksam gemacht haben?"
Danton sah in Art Hurons schweißüberströmtes Gesicht.
Aber es war einer der Wissenschaftler, der antwortete.
„Irgend jemand aus unseren Reihen muß auf den grandiosen Einfall gekommen sein, einem weiter hinten stehenden Kameraden per Mikrofunkgerät von den Ereignissen vor der Barriere Bericht zu erstatten."
Die Stimme des Wissenschaftlers klang bitter, als er fortfuhr: „Daraufhin müssen sich die anderen eingeschaltet haben, so daß binnen Minuten ein reger Funkverkehr innerhalb dieses Raumes entstand den die Parawächter selbstverständlich zu orten in der Lage waren.
Alles Weitere ist dann nur noch eine logische Folgerung."
„Danke, Monsieur", murmelte Roi Danton, während er mit seinem im Degengriff verborgenen Paralysator einen Gurrad ausschaltete, der sich zu weit vorgewagt hatte. Dann wandte er sich an Huron.
„Wie viele Männer haben wir verloren?" erkundigte er sich mit flacher Stimme.
„Acht, Sir", murmelte der schwarzbärtige Hüne. „Selinko, Josephson, McCallum und Ryer..."
Danton winkte ab.
„Ersparen Sie es mir", sagte er bedrückt. „Hätte sich das nicht alles vermeiden lassen?"
„Vermeiden lassen?" echote der baumlange Markos-V-Kolonist. „Wohl kaum, Sir!"
Auf dem Gesicht des Captains zeichnete sich Skepsis ab.
Danton verzichtete auf eine Antwort. Er wußte, wie recht Art Huron hatte. Hätten sie sich nicht gewehrt wären vielleicht noch mehr Männer gestorben - und das alles nur, weil jemand auf den gloriosen Einfall gekommen war, sein Mikrofunkgerät zu benützen. Zorn erfüllte Danton über diesen „Jemand".
Halt! rief sich Roi Danton zur Ordnung. Ebensogut könnten es auch die Funkwellen meiner im Degengriff verborgenen Fernsehkamera gewesen sein, welche die Quetkys aufmerksam werden ließen.
Er konnte also auf gar keinen Fall den Fehler nur bei den anderen suchen.
Der Freihändlerkönig hatte keine Zeit mehr, derlei Gedanken nachzuhängen. Die Gurrads versuchten einen erneuten Vorstoß.
Der Boden zwischen den beiden Parteien begann zu schmelzen, als er von den Glutbahnen der Thermowaffen bestrichen wurde.
Aus den Aggregaten und Rechenanlagen, hinter denen sich die Terraner verschanzt hatten, zuckten Blitze von Kurzschlüssen. Qualmendes Isoliermaterial begann die Sicht zu verdunkeln. Eine Kabelummantelung begann mit einer blauen, sprühenden Flamme zu brennen, die gespenstisch durch den Rauch leuchtete.
Dann herrschte wieder Ruhe. So plötzlich der Überfall begonnen hatte, so schnell endete er auch.
Der Qualm verzog sich, als irgendwo in dem kuppelförmigen Saal Absaugrotoren wimmernd anliefen. Automatische Löscheinheiten der Rechenanlagen erstickten die Brände.
Danton fragte sich, wie lange diese trügerische Ruhe anhalten würde.
5.
Etwa zur gleichen Zeit, allerdings an einem ganz anderen Ort, verließ Lordadmiral Atlan seine Kabine in der CREST IV und machte sich auf den Weg in die Hauptzentrale.
Der Arkonide hatte nun doch einige Stunden geschlafen.
Ein Bad und eine fünfzehn Minuten dauernde Robotmassage hatten die bleierne Müdigkeit vertrieben die von den unruhigen Träumen herrührte.
Was er jetzt noch benötigte, würde er in der Zentrale antreffen: den Kaffeeautomaten.
Sah man einmal von allen anderen Errungenschaften dieser Terraner ab, so blieb noch eine bemerkenswerte Tatsache übrig: Sie hatten mit ihrem Kaffee ein wahrhaft göttliches Getränk erfunden.
Nach allen Seiten grüßend ging der Arkonide durch den hohen Saal der Hauptzentrale. Die Kontrollsitze waren sämtlich belegt.
In der gemütlichen Sitzecke um den Kaffeeautomaten fand er schon einen Mann vor.
Major Bob McCisom erhob sich, als Atlan erschien.
„Bleiben Sie sitzen, Major", befahl ihm Atlan und holte sich einen Becher aus der Halterung. Mit einem heimlichen Gefühl der Vorfreude beobachtete er, wie das schwarze Getränk den Becher fühlte.
Dann ließ er sich neben McCisom in einen Sessel nieder und trank schweigend seinen Kaffee.
Erst nach Minuten erkundigte er sich bei dem blonden Major: „Sie waren noch einmal draußen, Major?"
Der Chef der Fünften Flottille nickte.
„Ich sehe Ihrem Gesicht an, daß Sie auch diesmal
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