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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hier am Ufer geschah.
    »Du mußt es wissen«, sagte Tendyke. »Du weißt, daß ich etwas anderes auf dem Videostreifen gesehen habe.«
    »Es ist diese Stelle. Ich erkenne sie deutlich wieder«, sagte Bill. Langsam trat er aus dem Gesträuch hervor ins Freie. Er erkannte jeden Stein, jeden Strauch wieder. Weit im Hintergrund öffnete sich der Fluß zu dem riesigen Stausee.
    Alles war menschenleer. Niemand war an den Ufern zu sehen. Es gab auch kein Anzeichen, daß hier jemand gewesen war.
    »Wo genau tauchte Manu auf?« fragte Tendyke. »Es gibt vielleicht Fußspuren im Sand.«
    »Glaube ich nicht«, sagte Bill. Aber er trat auf den weißen Sand hinaus, ging ein paar Meter vorwärts. Prüfend sah er sich um. Er konnte nichts erkennen, was darauf hinwies, daß Manuela hier gewesen war. Aber das besagte für ihn gar nichts.
    Er vollführte einen kurzen, schnell flüchtigen Wahrzauber. Aber der Dämon schien auch noch nicht in der Nähe zu sein. Zumindest konnte der Wahrzauber ihn nicht aufspüren. Schulterzuckend kehrte Bill zurück.
    »Was hast du nun vor?« fragte er Tendyke, der sich den Revolvergurt umgeschnallt hatte und jetzt einem Western-Filmhelden glich. Tendyke schob den Stetson etwas zurück. Er holte eine zusammengefaltete Folie aus der Gesäßtasche seiner ledernen Jeans. »Ich werde unseren Freund beim Wortlaut dieses unseres Vertrages zwingen, hier zu erscheinen«, sagte er. »Und dann zwinge ich ihn zur Erfüllung des Vertrages.«
    »Und wenn das erledigt ist?«
    »Dann werden wir höllisch aufpassen müssen, daß er uns nicht allesamt umbringt«, sagte Tendyke. Er warf einen Blick zurück auf das Dickicht, durch das sie sich angepirscht hatten. Eine halbe Meile entfernt stand der Geländewagen. Sie hatten dort gestoppt, um sich nicht durch das Motorengeräusch frühzeitig zu verraten, falls hier doch jemand war. Aber diese Vorsichtsmaßnahme hatte sich im Nachhinein als überflüssig erwiesen.
    Tendyke nickte Bill zu. »Kannst du die Beschwörung durchführen?« fragte er. »Du hast immerhin etwas mehr Ahnung von Magie als ich, und mir stehen hier nicht die Möglichkeiten zur Verfügung, die ich in Florida habe. Was du wissen mußt, sage ich dir. Es ist ein einfacher Höllenzwang, denke ich. Der Vertrag ist die Grundlage.«
    »Hm«, machte Bill. Dann nickte er. Er rief sich in Erinnerung, was er tun mußte, um den Dämon an diesen Platz zu zwingen, und begann, mit einem Stock die magischen Kreise und Zeichen in den Sand zu malen. Ein großer Drudenfuß für den erscheinenden Dämon, zwei kleinere, die miteinander verbunden waren, als Schutzzone für Tendyke und Fleming. Bill malte die Anrufzeichen und die Abschirmungen, die Dämonenbanner und Zwingzeichen in den Sand. Mehrfach kontrollierte er, ob alles so seine Richtigkeit hatte.
    Schließlich war er seiner Sache sicher.
    »Tritt in den Kreis. Dadurch bist du geschützt«, sagte er.
    Tendyke befolgte die Aufforderung. Bill trat in seinen eigenen Kreis mit inliegendem Drudenfuß, und dann begann er die Worte zu sprechen, die nötig waren, den Höllenzwang zu vollziehen. Wobei er nicht sicher sein konnte, ob dieser Zwang wirklich wirkte - immerhin mußte er davon ausgehen, daß der Dämon seine schwarzmagischen Kräfte immer noch nicht wieder zurückerlangt hatte. Würde er, vorübergehend zum Menschen gebannt, dem Zwang unterliegen?
    Egal wie - Bill mußte es versuchen. Denn er wollte Manuela Ford zurückbekommen.
    Um jeden Preis.
    ***
    Zu dieser Zeit hatte auch der Dämon den Rio Grande überquert und seine Vorbereitungen getroffen. Dennoch kam die Art der Beschwörung für ihn überraschend. Der Höllenzwang war stärker, als er gedacht hatte. Er konnte sich nicht mehr dagegen wehren.
    Aber das würde nichts daran ändern, daß seine Gegner in die Falle tappten, die er in ihrem Beisein aufstellen würde.
    ***
    Im großen Drudenfuß bildete sich eine rötlich flirrende Wolke. Sie kreiste wie eine Windhose und verdichtete sich mehr und mehr zu einer Gestalt. Der Schwefeldunst wehte herüber, den Bill und Tendyke schon kannten. Tendyke runzelte die Stirn. Der Schwefelgestank sagte ihm, daß der Dämon die Blockierung seiner Fähigkeiten überwunden hatte. Der Zauber der drei Bannzeichen hatte also nicht so lange Bestand, wie Tendyke gehofft hatte.
    Nun, man erprobt alles immer ein erstes Mal, und manchmal klappt es nicht so, wie es soll…
    Tendyke legte die Hand auf den Griff der Waffe. Er würde dem Dämon mit den Silberkugeln nicht viel schaden

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