0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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sieh kreisförmig von der Einschlagstelle her aus.
    Und dann, als der Fluß sich wieder beruhigte, war da ein Kopf auf den Wellen. Ein Mädchenkopf, mit langem braunem Haar… das Mädchen schwamm auf das Ufer zu.
    »Manu!« keuchte Bill Fleming. Er wechselte einen raschen Blick mit Tendyke. »Es ist wahr! Es ist Manu!«
    Tendyke schwieg. Er ließ den Dämon nicht aus den Augen. Der hatte sich jetzt in seinen Bannkreis zusammengekauert und grinste diabolisch. Auf der Vertragsfolie, die Bill Fleming noch in der Hand hielt, verwischten sich die Buchstaben; die mit Dämonenblut gezeichnete Unterschrift tropfte ab, und das schwarze Blut zischte im Sand wie fressende Säure. Bill merkte es kaum.
    Der Vertrag war erfüllt, die Bedingungen erloschen. Der Dämon hatte Manuela Ford freigegeben.
    Das Mädchen hatte jetzt das Ufer erreicht und stieg langsam aus den Fluten. Bill schluckte. Das waren ihre katzenhaften, geschmeidigen Bewegungen, ihre Art zu gehen, sich zu bewegen. Sie lächelte ihn an und hörte nicht auf, zu gehen.
    Tendyke preßte die Lippen zusammen. Er versuchte, Dinge hinter dem nackten Mädchen zu sehen, die unsichtbar waren. Aber er sah sie nicht. Er war wie blockiert… als habe ihm jemand das Fenster zur Welt zugenagelt.
    »Manu!« schrie Bill. Er wollte auf sie zulaufen.
    »Stop, oder ich schieße euch beide nieder!« schrie Tendyke. »Bleib im Kreis, du Narr! Da stimmt etwas nicht! Schau dir den Dämon an!«
    Aber Bill hatte kein Auge für Goro’heel, der leise und zufrieden vor sich hin meckerte. Er starrte nur Manu an, die sich in betörender Schönheit und Frische auf ihn zu bewegte. Aber immerhin blieb er so vernünftig, den Kreis nun doch nicht zu verlassen.
    Manuela Ford schritt über den Sandstrand. Sie hinterließ Fußspuren. Also war sie keine Geister-Erscheinung, wie Tendyke im ersten Moment befürchtet hatte. Dennoch spürte er, daß Verrat in der Luft lag.
    »Manu«, flüsterte Bill heiser. »Komm zu mir.«
    Das nackte Mädchen durchquerte die magischen Zeichen des dämonenbannenden Kreises. »Nein, verdammt!« keuchte Tendyke auf, als gleich fünf, sechs der in den Sand gezeichneten Symbole unwiderruflich zerstört wurden. Sah das Mädchen denn nicht, was es tat? Manuela besaß doch immerhin auch ein wenig Überblick über die Magie, um zu wissen, daß sie nicht einfach durch den Zauberkreis marschieren konnte!
    Und der Dämon griff sie nicht einmal an!
    Aber dafür sprang er auf, kaum daß die Zeichen zerstört und Manuela weitergegangen war. Er lachte schrill und siegesgewiß. Der Kreis mit Drudenfuß konnte ihn nicht mehr halten!
    Im günstigsten Fall, dachte Tendyke entsetzt, fährt er zur Hölle nieder und kommt mit Verstärkung zurück! Dadurch gewinnen wir ein paar Sekunden Zeit…
    Aber Goro’heel wählte den zweitgünstigsten Fall.
    Er schlug sofort und kompromißlos zu.
    ***
    Goro’heels anfängliche Panik war echt gewesen. Der Dämon hatte befürchtet, daß sein Plan im letzten Moment noch fehlschlagen würde.
    Denn so wie der Zwang auf ihm lag, konnte er wirklich nicht tun, was von ihm verlangt wurde. Für kurze Zeit hatte er befürchtet, daß die Zwickmühle, in der er sich befand, ihn tatsächlich töten würde.
    Aber dann bekam er wieder Oberwasser, als eines der hemmenden Zeichen zerstört wurde. Und jetzt - konnte er triumphieren. Diese Narren! Sie tappten blind in seine Falle und bewegten sich dabei nicht einmal vom Fleck.
    Und Goro’heel nutzte die sich ihm bietende Chance - und griff an.
    ***
    Das Mädchen trat in den Kreis, der Bill Fleming schützte, und zerstörte dabei auch einen Teil dieser Zeichen. Tendyke hätte die Braunhaarige am liebsten niedergeschlagen. Aber er wagte es nicht mehr, seinen eigenen Kreis zu verlassen.
    Und der Dämon wurde frei!
    Er verließ die sich verwischenden Reste seines magischen Gefängnisses. Ein weiterer magischer Windstoß rauschte heran und trieb eine Sandwolke vor sich her. Der Sand verwischte alle Zeichen!
    Alle!
    Und der Dämon spie Feuer. Goro’heel hatte das Maul aufgerissen und jagte eine Flammenfront gegen die Menschen. Bill Fleming hatte nicht so recht darauf geachtet, weil er nur Augen für Manuela hatte, und weil er darauf vertraute, durch den Bannkreis geschützt zu sein.
    Aber der schützte nicht mehr!
    Die Hitzewelle kam! Entsetzt sprang Bill rückwärts, riß das Mädchen mit sich. Der Dämon lachte schrill. Tendyke schoß. Er jagte eine Kugel nach der anderen aus dem Colt.
    Er sah, wie die geweihten