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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verbrannt, du bist tot! Zamorra hat dich identifiziert! Wie ist es möglich, daß du wieder lebst, Manu?«
    Verständnislos sah ihn das Girl an.
    »Versteh mich nicht falsch, Manu«, sagte Bill. »Ich bin froh darüber, daß es dich noch gibt, daß du nicht gestorben bist. Verdammt froh sogar. Aber ich möchte wissen, wie das möglich ist!«
    Er berührte sanft ihre Schulter.
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie leise.
    Das war nicht Manuelas Stimme! Bill zuckte zusammen. Er verengte die Augen zu schmalen Spalten. »Manu…?«
    »Was - was für ein Unfall! Und ich… ich bin nicht tot. Ich war niemals tot… ich weiß nichts…«
    Sie war verwirrt. Unsicher erhob sie sich, sah auf Bill herunter und griff sich mit beiden Händen an die Stirn. »Dieser Druck… ich weiß nicht… wer bin ich?«
    Langsam stand jetzt auch der Historiker wieder auf. »Du bist Manuela Ford«, sagte er. »Und du…«
    Er unterbrach sich.
    Ihr Haar veränderte sich. Es wurde etwas länger und heller. Man konnte dabei zusehen, wie es sich ins Blonde verfärbte. Die Art, wie sich das Mädchen bewegte, änderte sich ebenfalls, die Gesichtszüge zerflossen, wichen anderen. Der Körper formte sich in Details etwas anders.
    »Carol!« stieß Bill Fleming entsetzt hervor. »Du - du bist Carol!«
    Aus ihren Augenwinkeln rannen Tränen. »Ja, ich bin Carol, Bill… und ich konnte es dir nicht sagen. Es… es schmerzt immer noch… aber langsam schwindet der Druck… der Dämon… er hat mich…«
    Sie verstummte wieder. Sie sah Bill an, der kreidebleich geworden war. Er zitterte. Er wankte.
    Und dann brach er mit einem wilden Aufschrei besinnungslos zusammen.
    ***
    Es dauerte lange, bis Bill wieder zu sich kam. Es war Nacht geworden. Neben ihm knisterte ein Lagerfeuer. Reglos saß Carol neben diesem Feuer und wärmte ihren nackten Körper daran auf. Bill erhob sich langsam. Der Schmerz fraß tief in seiner Seele, als er Carol ansah. Carol, die für ihn einige Minuten lang Manuela gewesen war.
    Der Dämon hatte ihn hereingelegt…
    Carol erzählte ihm, was sich abgespielt hatte. Goro’heel hatte seine Fähigkeiten zurückerlangt und Manuela in seinen hypnotischen Bann gezwungen. Er hatte ihr genau jede Bewegung vorgeschrieben, die sie zu tun hatte. Die Veränderung war nur äußerlich gewesen. Sie schwand ebenso wie der hypnotische Bann mit dem Verschwinden des Dämons. Aber vorher war Carols Auftrag gewesen, als Manuela Ford Bill und Tendyke in Verwirrung zu stürzen.
    Und vor allem: den Vertrag zu lösen.
    Unversehrt an Leib und Seele! Sie war unversehrt, das ließ sich nicht abstreiten. Und sie sah aus wie Manuela Ford, sie bewegte sich wie Manuela Ford, und unter dem Zwang des Dämons fühlte sie sich sogar zeitweilig wie Manuela Ford. Deshalb war der Vertrag eingehalten worden und der Dämon wurde wieder frei.
    Er hatte sie von dem Versteck, in dem er seine Vorbereitungen getroffen hatte und aus dem er durch die Beschwörung herausgerissen worden war, mittels seiner magischen Kraft hierher geholt und im Wasser materialisieren lassen. Von dort aus war sie ans Ufer geschwommen und hatte wie beiläufig die Schutzzeichen zerstört.
    »Wir waren Narren«, murmelte Bill erschüttert und verbittert. »Blutige Anfänger. Wir hätten mit einem Trick dieser Art rechnen müssen… immerhin wußten wir doch, daß er dich bei sich hatte! Aber dich zur Doppelgängerin einer Toten zu machen… das ist so ungeheuerlich…«
    »Und dieser unheimliche Kerl… ist wirklich ein Dämon, ein Teufel? Ich habe bis heute nicht geglaubt, daß es so etwas wirklich gibt.«
    »Es gibt noch viel mehr«, sagte Bill. »Hast du dieses Weltentor gesehen, durch die sie verschwunden sind?«
    Manuela - Carol! verbesserte er sich - nickte stumm.
    Bill starrte sie finster an.
    »Ich müßte dich hassen«, sagte er leise. »Ich müßte dir die Schuld geben, daß du durch deine Rückverwandlung meine Zukunft zerstört hast. Aber ich kann es nicht.«
    Ihre Augen wurden groß und leuchteten auf, als der Schein des Feuers sich in ihnen spiegelte. »Mich hassen?« stammelte sie. »Aber ich… ich kann doch nichts dafür, daß ich ich bin und nicht deine tote Freundin! Der Dämon…«
    »Ich weiß«, sagte Bill. »Aber du warst es, in der ich sie wiedererkannte… mein Gott, was hat dieser Dämon für eine Macht! Er muß tief in meine Erinnerungen eingedrungen sein, daß er so genau wußte, wie du aussiehst, wie du dich bewegst, Manu… oh, verdammt, Carol! Ich wünschte, das alles wäre

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