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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er konnte ihre Gedanken förmlich lesen: woher weiß er davon? »Wir haben die beiden Männer gefunden«, sagte er schnell. »Sie sind wohlauf. Okay? Wir gehen zum Wagen und sehen zu, daß wir noch irgendwo eine Unterkunft finden, ehe alles vorbei ist. Hier, nimm mein Hemd. Wir sind in einem streng puritanischen Land, wo Mädchen in einen üblen Ruf kommen, wenn sie nackt in Begleitung fremder Männer und noch dazu in der Öffentlichkeit herumlaufen - auch wenn sie so gut aussehen wie du.«
    Wenig später rollte der Geländewagen durch die Dunkelheit davon, der Straße entgegen.
    ***
    Bill besorgte zwei Hotelzimmer in Monterrey, gut 90 Meilen entfernt im Innern Mexikos. Nach Laredo hatte er nicht zurück gewollt. Er wußte selbst nicht, was ihn davon abhielt, zur Grenzstadt zurückzufahren, die doch eigentlich viel näher lag. Aber Monterrey war eine etwas größere Stadt, und hier fand er ein Hotel, das seinen Ansprüchen genügte. Bill war es gewohnt, in teuren Hotels abzusteigen, und er genoß den Komfort und dachte nicht daran, sich mit weniger zufriedenzugeben. Geld? Es hatte für ihn längst seinen Wert verloren. Er kannte nicht einmal seinen Kontostand. Bisher war kein Scheck zurückgegeben worden, also mußte noch genug verfügbar sein.
    Wieder sah er verschwommen den Abgrund, auf den er mit immer größerer Geschwindigkeit zutrieb. Aber er ahnte, daß er dabei war, einen neuen Wendepunkt seines Lebens zu erreichen. Wenn er dieses Abenteuer überstand, so oder so, würde sich abermals etwas ändern.
    Er war dabei, sich selbst wiederzufinden. Aber - das erkannte er nicht einmal so genau.
    Er wußte nur eines: Er würde niemals wieder der Mensch sein, der er einst gewesen war.
    ***
    Bill fuhr die über 90 Meilen zum Rio Grande allein zurück. Bei dem, was er plante, konnte das Mädchen ihm nicht helfen. Also hatte er Carol im Hotel zurückgelassen. Dort war sie am besten aufgehoben, und vielleicht fand sie auch etwas Zerstreutheit, so daß sie nicht voller Bangen alle paar Minuten auf die Uhr sah und auf Flemings und vielleicht auch Tendykes Rückkehr wartete.
    Bill fuhr, diesmal von der anderen Seite her kommend, schon wesentlich früher ins Gelände. Ein unbefestigter Feldweg ermöglichte es ihm, ungesehen zu verschwinden. Nach einiger Zeit auf holperigem unbefestigten Untergrund, über Stock und Stein, erreichte er die Stelle am Strand, wo sich das gestrige beklemmende und furchtbare Geschehen abgespielt hatte.
    Diesmal fuhr er bis an den Strand. Hier gab es heute keine Falle, die auf ihn lauern konnte.
    Er fand die Stelle sofort wieder. Das Doppelkreuz, das er in den Sand gescharrt hatte, war nicht zu verfehlen. Bill steckte einen weiten Kreis ab und grenzte ihn mit magischen Symbolen ein. Dann zog er weitere Innenkreise, immer enger um den Punkt, an dem sich das Weltentor befunden hatte.
    Schließlich baute er aus Holzstäben eine Art Gerüst auf und legte einen magisch aufgeladenen Talisman in die entstandene Halterung. Sie befand sich nun etwa da in der Luft, wo er das Zentrum des Weltentors vermutete. Dann begann er mit den Beschwörungs- und Zauberformeln.
    Er verausgabte sich fast bis zur Erschöpfung. Er versuchte auch die Zauberworte der Dämonensprache zu wiederholen. Aber nichts gelang. Es bildete sich kein Riß in der Welt, kein Übergang in das schwarze Nichts. Dabei spürte Bill, daß er einige Male kurz davor war. Es waren nicht die Kräfte, die fehlten. Es war etwas anderes. Eine Art magischer Katalysator, ein Auslöser, der allein durch seine Anwesenheit eine Reaktion im gewünschten Sinne verursachte.
    Bill allein schaffte es jedenfalls nicht.
    Niedergeschlagen gab er gegen Abend auf, sammelte ein, was es an Hilfsmitteln einzusammeln gab, erneuerte die Markierung und fuhr die 90 Meilen nach Monterrey zurück.
    Professor Zamorra mußte kommen.
    Bill telefonierte um die halbe Welt, und schließlich schaffte er es, dem alten Diener Raffael aufzutragen, daß er seinerseits Zamorra zu erreichen versuchen sollte. Und endlich hatte er Erfolg.
    ***
    Gegenwart:
    Professor Zamorra lehnte sich zurück und hielt das halbgeleerte Glas mit beiden Händen. Nachdenklich drückte er die Daumenkuppen gegeneinander.
    »Und wo ist Carol?« fragte Nicole.
    »Sie kommt kaum nach draußen«, sagte Bill. »Ich habe sie ein wenig eingekleidet, aber trotzdem traut sie sich so gut wie nie aus ihrem Zimmer. Vielleicht trägt sie mir nach, daß ich es nicht geschafft habe. Tendyke zurückzuholen.«
    »Ich fürchte, der

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