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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiß sich ganz gut selbst zu helfen«, sagte Nicole und zog den Stetson tiefer in die Stirn. »Ich bin ziemlich sicher, daß er dem Dämon die Hölle heiß macht.«
    »Das ist anzunehmen«, bekräftigte Zamorra. »Manuela also. Was glaubst du jetzt, hier und heute, Bill? Gibt es die Möglichkeit, daß sie noch lebt?«
    »Ich bin unsicher«, gestand Fleming. »Ich weiß nicht, ob es wirklich nur Bluff war. Vielleicht hat der Dämon da doch noch eine Möglichkeit… und hat erst dann auf Carol umgeschaltet, als wir ihn hereinlegten. Vielleicht war es aber wirklich alles nur fauler Zauber.«
    »Was mich interessiert, ist, wie er an deine Erinnerung an Manu gekommen ist«, warf Nicole ein. »Wir tragen doch alle die geistigen Sperren in uns, die verhindern, daß andere unsere Gedanken lesen können.«
    »Vielleicht habe ich die Sperre unbewußt selbst geöffnet, weil ich ständig über Manu nachdachte und über all das, was wir durch ihren Tod nun versäumen müssen.«
    »Akzeptiert«, sagte Nicole. »Warum sitzen wir eigentlich noch hier herum und vertrödeln die Zeit? Wir sollten aufbrechen und Zusehen, daß wir das Tor knacken.«
    Zamorra nickte. »Gemeinsam schaffen wir es eher als jeder für sich allein. Neunzig Meilen… das sind etwa eineinhalb Stunden Fahrt…«
    »Zwei satte Stunden«, sagte Bill. »Es ist unwegsames Gelände. Man kann nicht schnell fahren. Kommt.« Er rückte den Sombrero zurecht, der ihn vor der Mittagssonne schützte. »Du solltest dir was auf den Kopf setzen, Zamorra. Der erste Tag draußen am Rio Grande hat mir fast einen Sonnenstich eingebracht.«
    »Vernünftige Idee. Wir werden uns ohnehin noch etwas umkleiden, denke ich«, sagte der Parapsychologe. »Sorge du dafür, daß der Wagen startklar ist. Wir sind in etwa einer Viertelstunde«, er warf einen Blick auf Nicole, zuckte dann mit den Schultern und verbesserte sich: »In einer halben Stunde fertig, hoffe ich.«
    »Scheusal«, murmelte Nicole.
    Bill nickte und zahlte. Fast wie in den alten Zeiten, dachte er. Zamorra, Duval, Fleming. Das Team der unschlagbaren drei.
    Und doch war es anders.
    ***
    Kurz nach drei Uhr nachmittags erreichten sie die Stelle. Zamorra stieg aus und betrachtete sich das Gelände eingehend. Fragend sah er Nicole an. »Spürst du etwas?«
    Sie antwortete nicht, sondern trat mitten in Bills Markierungen hinein. Sie schien zu lauschen. Aber nichts war zu hören außer dem leisen Windhauch, der durch die Zweige strich, und dem Plätschern der Wellen, die über den flachen Sandstrand liefen.
    »Nichts«, sagte Nicole. »Da ist nichts. Keine magische Ausstrahlung.«
    »Bist du sicher, daß es hier war, Bill?« fragte Zamorra. »Absolut sicher?«
    »Habe ich etwa Tomaten auf den Augen?« fauchte der Historiker zurück.
    Zamorra enthielt sich eines direkten Kommentars. Er umrundete die Stelle, an der Nicole lebenden Markierungspfeiler spielte. Aber auch er spürte nichts. Nun war Nicole andererseits seit geraumer Zeit sehr sensibel, was magische Strömungen anging. Sie hatte die Aktionen der Seelenhexe auf Tahiti schon gespürt, lange bevor Zamorra und sein Amulett darauf aufmerksam wurden. Allerdings hatte sie dieses Gefühl damals nicht so recht zu deuten gewußt. Erst, als es schon zu spät war, war die eigentliche Erleuchtung gekommen…
    Vielleicht war es hier genau umgekehrt!
    Zamorra öffnete das Hemd, nahm das Amulett ab und hielt es über den Bereich, in dem sich das dämonische Tor befinden mußte. Nicole war zur Seite getreten und wartete wie Bill ab, was nun geschehen würde. Zamorra aktivierte Merlins Stern.
    Die handtellergroße silbrige Amulettscheibe mit dem Kreis des Zodiac und den geheimnisvollen, unentzifferbaren Hieroglyphen auf dem äußeren Rand glühte schwach im Sonnenlicht auf. Im Zentrum des kleinen Drudenfußes im Mittelpunkt entstand grünliches Flimmern.
    »Da ist etwas«, stieß Bill erregt hervor.
    Zamorra schüttelte nur den Kopf. Das grünliche Flimmern war normal. Kraft seiner Gedankenbefehle zwang Zamorra das Amulett, als Monitor zu arbeiten. Im Drudenfuß würde sich ein Bild zeigen, wenn es hier wirklich etwas gab, das es zu beobachten wert war.
    »Zwei Tage ist es jetzt her?«
    »Insgesamt drei«, sagte Bill nervös. »Drei Tage… hoffentlich lebt Tendyke noch.«
    »Das werden wir sehen«, warf Nicole ein.
    Zamorra berührte zwei der Hieroglyphen, die erhaben gearbeitet waren. Durch leichten Druck der Fingerkuppe verschob er sie um wenige Millimeter und löste damit eine magische

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