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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Poren.
    Verdammt, wieso war dieses Reptil nicht totzukriegen? Wo befand sich seine schwache Stelle? Es muß sie geben! Abermals stach Ned Burnett wie von Sinnen auf das Tier ein.
    Er hätte sich dabei fast selbst verletzt. Den Kopf! rief ihm plötzlich eine innere Stimme zu. Du mußt ihr den Kopf abschneiden! Er setzte das scharfe Messer sofort an.
    Ein tiefer Schnitt – ringsherum… Dann war es geschafft. Kaum war der Schlangenkopf abgetrennt, da erschlaffte der Körper des Reptils und ließ Auflösungserscheinungen erkennen.
    Die Haut wurde spröde, platzte auf, fauliges Fleisch war zu sehen. Der Gestank von Verwesung füllte das Schädelhaus. Ned stand schwer atmend auf. Gerettet waren er und seine Schwester noch nicht, denn es gab noch vier weitere Schlangen, und es war fraglich, ob Ned, der sich in diesem einen Kampf schon sehr verausgabt hatte, die Kraft aufbringen würde, auch noch mit diesen anderen Reptilien fertigzuwerden.
    Fanny preßte immer noch ihre Fäuste gegen den Hals. Ihre Kehle war völlig trocken. Jedes Wort, das sie sagte, schmerzte sie.
    »Ned… Bitte hilf mir…«
    Er streckte ihr die Hand entgegen, während er die zischenden Schlangen im Auge behielt. Die gefährlichen Tiere pendelten hin und her, als würde das Haus schwanken.
    Ned wußte nicht, warum sie ihn nicht angriffen. Vielleicht hatte er sich bei ihnen Respekt verschafft, als er eine von ihnen vernichtete. Das tote Reptil gab es schon fast nicht mehr. Nur die ausgetrocknete Haut lag noch auf dem Boden.
    Aber auch sie verfiel immer mehr. »Komm!« sagte Ned zu seiner Schwester. »Komm zu mir, Fanny!«
    »Ich… ich kann nicht.«
    »Reiß dich zusammen.«
    Ned eilte zu ihr hin. Als er ihre feuchte, kalte Hand ergriff, ließ sich eine der Schlangen zu Boden fallen. Ein Grund für Fanny, gleich wieder schrill aufzuschreien.
    Ned schützte sie mit seinem Körper. Er achtete darauf, daß Fanny immer hinter ihm war, und er blieb den Höllenreptilien ständig zugewandt. Die zweite Schlange schlüpfte aus dem Loch in der Decke.
    Klatsch. Sie landete auf dem Steinboden und rollte sich zusammen. Obenauf lag ihr Kopf, und aus ihrem Maul drang ein aggressives Zischen. Ned Burnett beschleunigte den Rückzug.
    Er drängte Fanny auf die Tür zu. »Schneller!« sagte er. »Beeil dich!«
    Die dritte und die vierte Schlange ließen sich fallen. Ned leckte sich aufgeregt die Lippen. Der Sieg über die erste Schlange verlieh ihm einigen Auftrieb.
    Er wußte jetzt zwar, wie er diese Satansreptilien vernichten konnte, und vielleicht hätte er noch einer weiteren Schlange den Garaus machen können, aber es waren noch vier!
    Es war vernünftiger, jeden weiteren Kampf zu vermeiden.
    Draußen ließ das Unwetter nach. Aber Ned wollte lieber noch einmal naß bis auf die Haut werden, als weiterhin in diesem grauenvollen Haus zu bleiben.
    Er hatte auf eine erschreckende Weise erfahren, daß die grausigen Geschichten, die sich um das Schädelhaus im Todesmoor rankten, nicht erfunden waren.
    Sollte wieder jemand über das unheimliche Haus sprechen, so würde ihm Ned Burnett jedes Wort glauben. Er hatte keinen Grund mehr, zu zweifeln. Er versetzte seiner Schwester einen leichten Stoß.
    »Los, Fanny, mach die Tür auf!«
    Das Mädchen griff nach der Klinke. Ned stand breitbeinig vor ihr, das Messer in der mit schwarzem Blut besudelten Rechten, den Blick unentwegt auf die kriechenden Ungeheuer gerichtet.
    Sie schoben sich langsam heran. Die Verkörperung des lautlosen Todes waren sie. Ned wartete ungeduldig auf den Augenblick, wo die Tür offen war.
    »Herrgott noch mal, wieso dauert das denn so lange?« stieß Ned Burnett nervös hervor.
    »Ich krieg’ die Tür nicht auf, Ned!« jammerte Fanny.
    »Streng dich ein bißchen an. Sie klemmt vielleicht.«
    »Ich krieg’ sie nicht auf, Ned!« schluchzte Fanny.
    Da wußte ihr Bruder, daß er auch noch gegen diese vier Teufelsreptilien kämpfen mußte.
    ***
    Atax zog also die Fäden. Zuletzt hatte er es in Cullkirk in Schottland getan, und wir hatten große Mühe gehabt, das, was er entfesselte, zunichte zu machen.
    Da war er wieder. Er, der sich die Seele des Teufels nannte, dessen Streben nur ein Ziel kannte: den Einflußbereich der Hölle auf der Welt auszudehnen.
    Das Böse sollte unseren Globus überwuchern. Jedes Mittel war dem Geschlechtslosen recht, das ihn diesem Ziel einen Schritt näher brachte. Atax war unermüdlich.
    Er stand in der Höllenhierarchie weit oben und ging niedrigeren Dämonen mit leuchtendem

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