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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Polizei hatten sie nur gelacht, denn die »dämlichen Bullen« – wie sie sie nannten – waren ihnen ihrer Ansicht nach nicht gewachsen.
    Aber nun saßen sie doch im Zuchthaus von Dartmoor, und sie hatten die schmerzliche Erfahrung machen müssen, daß die Polizei doch nicht so dumm war, wie sie geglaubt hatten.
    Dennoch hielten sich Danny McGuire und King Hayworth immer noch für die Größten. Okay, man hatte sie erwischt und eingelocht. Künstlerpech. Das war für sie beide kein Grund, zu resignieren.
    Es gab die Todesstrafe nicht mehr, also würde ihnen auch kein Henker einen Strick um den Hals legen. Eingesperrt hatte man sie, das war das ganze Malheur, das passiert war.
    Nun, sie waren felsenfest davon überzeugt, daß sich das ändern ließ. Beide hatten lebenslänglich gekriegt, doch weder McGuire noch Hayworth hatten die Absicht, im Zuchthaus alt zu werden.
    »Man kann sich helfen«, hatte King Hayworth vor einem halben Jahr gesagt. Damals hatte man ihn zu Danny McGuire in die Zelle gesteckt. Die beiden fanden einander auf Anhieb sympathisch.
    Schließlich waren sie aus demselben faulen Holz geschnitzt.
    Beide waren seit ihrer Jugend Verbrecher übelster Sorte. McGuire war eine Zeitlang Boß einer Bande krimineller Jugendlicher gewesen.
    Nach und nach schnappte sich die Polizei seine Freunde – einen nach dem anderen, nur ihn kriegte man nicht. Er schlüpfte immer wieder durch die engen Maschen des Behördennetzes, was ihn natürlich in den Glauben bestärkte, daß die »Bullen« ihn niemals kriegen würden.
    Lange Zeit ging’s auch gut. Er arbeitete für viele Unterweltgrößen in Liverpool, Manchester und London und brachte es bis zum Leiter eines weit verzweigten Callgirlrings.
    Nun hast du’s geschafft, sagte sich Danny McGuire stolz. Er hatte immer schon gewußt, daß er das Zeug zu einem großen Verbrecher hatte. Nun schwamm er in Geld, konnte sich die schicksten Autos, die besten Maßanzüge und die tollsten Mädchen leisten.
    Er investierte auf eigene Rechnung im Heroingeschäft und erzielte große Gewinne. Die Erfolge ließen ihn leichtsinnig werden, doch er hatte weiterhin Glück.
    Was immer er anpackte, ging gut. Aus einer Laune heraus heiratete er ein rassiges Mädchen, und weil es ihm gefiel, den Gönner zu spielen, nahm er seinen Schwager in seine Dienste.
    Doch bald stellte sich heraus, daß das ein Fehler gewesen war, denn sein Schwager dachte, sich aufgrund seiner verwandtschaftlichen Beziehung zu Danny McGuire eine unsaubere Gangart erlauben zu können.
    Der Bursche bestahl McGuire mit einer geradezu impertinenten Frechheit, wohl damit rechnend, daß sich seine Schwester schützend vor ihn stellen würde, wenn die Sache aufflog.
    Nun, sie flog auf, und McGuires Frau stellte sich auch vor ihren Bruder, doch das nützte nichts. Danny McGuire besorgte sich ein Alibi, bestellte den Schwager zwecks »Aussprache« in den Hafen, erschoß ihn und warf ihn in die Themse.
    Die Polizei konnte McGuire wieder einmal nichts anhaben; an seinem Alibi war nicht zu rütteln. Aber seine Frau brachte es zum Platzen. Das Verrückte daran war, daß sie sein Geld dazu benützte, um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.
    Mit seinem Zaster kaufte sie jenen Leuten, die ihrem Mann das Alibi lieferten, die Wahrheit ab, und so holte ihn die Polizei aus dem Bett, in dem er neben seiner Frau gelegen hatte.
    Als er hörte, auf welche Weise die Sache für ihn schiefgelaufen war, schrie er seine Frau an: »Verdammt, das wird dir noch mal leid tun!«
    »Du tust keinem mehr was zuleide«, sagte der Kommissar. »Bis für dich die Zuchthaustore wieder aufgehen, bist du ein alter Mann.« Er gab seinen Mitarbeitern ein Zeichen, und sie führten McGuire aus der Wohnung.
    »Wir sehen uns wieder!« schrie der Verbrecher. Es galt seiner Frau.
    »Ja«, sagte der Kommissar. »Vor Gericht.«
    Damit hatte er recht. Sally McGuire erschien tatsächlich bei der Gerichtsverhandlung, denn sie haßte ihren Mann und wollte sich diesen Triumph nicht entgehen lassen.
    Mehr noch als über ihre Aussage ärgerte sich Danny McGuire darüber, daß sie in Begleitung von Charlie McCloud erschien. McCloud, dieser verdammte Windhund, umschwänzelte Sally schon lange.
    Die beiden schienen es nicht erwarten zu können, bis man ihn ins Zuchthaus abschob. Als dann das Urteil verkündet wurde, wirkten die beiden glücklich und zufrieden.
    Dartmoor – lebenslänglich, hatte es geheißen.
    »Ich bringe euch um!« hatte Danny McGuire im Gerichtssaal

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