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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Beispiel voran. Er zeigte ihnen, wie man Menschen peinigte, ins Unglück stürzte, vernichtete.
    Seine schwarzen Register waren unerschöpflich. Es fielen ihm immer wieder neue Teufeleien ein. Asmodis hatte keinen Grund, unzufrieden mit ihm zu sein. Manchmal sah der Höllenfürst in Atax sogar seinen Stellvertreter.
    Atax’ Wort hatte Gewicht im Reich der Finsternis. Natürlich gab es Dämonen, die ihm seinen Platz neideten, ihm seine Position gern streitig gemacht hätten.
    Doch bisher hatte es noch keiner gewagt, sich offen gegen die Seele des Teufels zu stellen. Es wurden nur im Verborgenen Intrigen gesponnen. Aber jene, die das taten, mußten sehr vorsichtig sein, denn wenn Atax dahinterkam, traf sie sein Zorn mit verheerender Gewalt.
    Atax stand zwischen den Bäumen, und Bernard Hale und Chao Kai hatten keinen blassen Schimmer, welche Gefahr sich in ihrem Rücken befand. Meine Kopfhaut spannte sich.
    Ich stieß den Wagenschlag auf und brüllte meinen Freunden eine Warnung zu. Sie fuhren herum und erblickten den Geschlechtslosen, der über die Spiegelwelt herrschte.
    Es handelte sich hierbei um eine Welt, die alles ins Gegenteil umkehrte, zum Beispiel aus Gut Böse machte… Es gab dort einen anderen Tony Ballard, einen anderen Bernard Hale, einen anderen Chao Kai…
    Atax setzte seine Magie ein, während ich aus dem Peugeot sprang. Er machte aus den Bäumen gefährliche Ungeheuer, die sich bewegen konnten. Mit grünen Krallenfingern griffen sie nach Hale und seinem chinesischen Schüler.
    Mir stockte der Atem. Chao Kai ließ sich in den Dreck fallen. Die grüne Klaue pfiff über ihn hinweg. Eine andere Klaue schoß mir entgegen. Ich federte zur Seite und schlug mit dem magischen Ring zu.
    Treffer. Der lange Arm des Baums schnellte knisternd nach oben, wurde dürr und brach ab. Mittlerweile war es dem PSIProfessor gelungen, die Gnostische Gemme, die er um den Hals trug, abzunehmen.
    Er wickelte den Lederriemen um seine Hand und schlug mit dem flachen Stein gegen die Krallenhand, die ihn ergreifen wollte. Der Parapsychologe erzielte damit den gleichen Erfolg wie ich mit dem magischen Ring.
    Doch es gab viele Bäume um uns herum, und jeder war verhext. Wurzeln schnellten krachend aus dem Boden. Eine von ihnen traf mich, und ich knallte mit schmerzverzerrtem Gesicht gegen den Peugeot.
    Chao Kais Schrei alarmierte mich. Mein Herz übersprang einen Schlag, als ich sah, was mit dem sympathischen Chinesen passierte. Er hatte sich auf dem Boden zur Seite gewälzt, als eine Baumwurzel aus dem Erdreich brach, hatte dabei aber eine grüne Pranke übersehen, die sich von oben auf ihn herabsenkte.
    Sie erwischte sein rechtes Bein, und nun riß sie ihn hoch. Chao Kai baumelte, mit dem Kopf nach unten hängend, hin und her. Er war gelenkig, schwang seinen Oberkörper hoch und versuchte die harten grünen Pflanzenfinger, die sein Bein umschlossen, auseinander zu biegen.
    Es gelang ihm nicht. Ich sah etwas aus seiner Tasche fallen. Ein silberner Wurfstern! Vielleicht konnte ich dem Chinesen damit helfen. Blitzschnell hechtete ich nach dem Stern, packte ihn, suchte den Baum, der Chao Kai hochgerissen hatte, und schleuderte das Silberding.
    Es hackte seine Spitzen tief in den Stamm. Ich sah, wie schlagartig das grüne Laub verwelkte und die Klaue den Chinesen losließ. Er fiel aus einer Höhe von schätzungsweise drei Metern herunter, drehte sich geschickt in der Luft, kam auf den Füßen auf, federte den Fall mit geknickten Beinen ab und keuchte: »Danke, Tony!«
    Bernard Hale schlug unentwegt mit der Gnostischen Gemme um sich und verhinderte auf diese Weise, daß ihm einer der Bäume gefährlich werden konnte. Daraufhin wollte Atax seine Magie verstärken.
    Und ich wollte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, der Seele des Teufels den Garaus zu machen. Ich besaß eine Waffe, mit der ich es schaffen konnte: den Dämonendiskus!
    In Sekundenschnelle öffnete ich mein Hemd und hakte die handtellergroße milchig-silbrige Scheibe los. Aber Atax ließ sich nicht überraschen. Als er den Diskus sah, der in meiner Hand zur dreifachen Größe anwuchs, verschwand er.
    Von einer Sekunde zur andern war er nicht mehr zu sehen. Ich hörte ihn höhnisch lachen. »Vielleicht ein andermal, Tony Ballard!«
    Mit diesem Zuruf setzte er sich ab. Ich hatte nicht einmal den Schatten einer Chance gehabt, ihm gefährlich zu werden.
    ***
    Sie waren schwere Jungs – immer schon gewesen. Lange Zeit hatten sie sich für unbesiegbar gehalten, und über

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