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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Lager, Rauchverbot. Doch man hatte für sie vorgesorgt.
    In ihrer Zelle waren Zigaretten versteckt und unter dem Bett lag eine zusätzliche Decke. An die Einzelhaft waren sie schon gewöhnt, damit konnte man sie nicht mehr strafen.
    Und King Hayworth und Danny McGuire nahmen eine Hürde nach der andern. Ihr Ziel rückte in greifbare Nähe. Wenn sie erst mal Torceston erreicht hatten, würde die Sache für sie gelaufen sein.
    Man folgte den entflohenen Häftlingen mit Hunden, deren feine Spürnasen gefürchtet waren. An langen Leinen zerrten die aufgeregten Tiere, kläfften wie verrückt, und wenn man die Leinen losgelassen hätte, wären die Hunde wie Raketen abgezischt.
    Die Verfolger erreichten das erste Moor. Düster breitete es sich mitten im Wald aus. An manchen Stellen blubberte die breiige Oberfläche. Manchmal jedoch war der Sumpf nicht zu erkennen, und dann war es besonders gefährlich.
    Aber so wie die Häftlinge, liefen auch die Männer der Suchmannschaft an den tückischen Stellen vorbei. Die Hunde führten sie sicher und zielstrebig. Keines der Tiere ließ sich von der Fährte eines Wilds ablenken.
    Es galt, die Fliehenden einzuholen. Die Hunde schienen das zu wissen, und es kam zwischen ihnen zu einem regelrechten Wettstreit. Jeder Hund schien die entsprungenen Häftlinge zuerst einholen zu wollen.
    Doch nach wie vor war McGuires und Hayworths Vorsprung beruhigend groß. Was sie nicht wissen konnten, und was sich die Hundeführer nicht erklären konnten, war folgendes: die Tiere verloren plötzlich ihren Eifer, zerrten nicht mehr so wild an den Leinen.
    Einige blieben sogar stehen. Andere sträubten das Nackenfell und knurrten mit gebleckten Zähnen. Und wiederum andere klemmten den Schwanz zwischen die Hinterläufe und fingen an zu winseln.
    Sie spürten die drohende Gefahr, die dämonische Präsenz. Die Menschen merkten nichts davon. Sie feuerten die Hunde mit ärgerlichen Zurufen an, doch die Tiere gingen nicht weiter.
    So etwas hatte es noch nie gegeben. Die Hundeführer standen vor einem Rätsel. Man versuchte, die Gefangenen ohne die Hilfe der Hunde weiter zu verfolgen, doch das konnte nur mißlingen.
    Die Suchmannschaft machte kehrt…
    Und unter McGuires Fuß gab im selben Moment der Boden nach.
    Er stieß einen heiseren Schrei aus und sank gleich bis zum Oberschenkel ein.
    Der Schwung des Sturzes riß ihn nach vorn. Er klatschte mit dem Gesicht in faulendes Laub und in den darunter befindlichen zähen Morast. Erschrocken wollte er sich während des Fallens zurückwerfen.
    Es klappte nicht. Atemlos drehte er sich um. Diese Bewegung ließ ihn sofort tiefer einsinken. Der Morast kroch ihm bis zur Brust hoch. Es war ein entsetzliches Gefühl, keinen festen Grund unter den Füßen zu haben.
    Wie tief war dieses Schlammloch? Zwei Meter? Drei? Wie groß war es? Danny McGuire hob die Arme. Schlammverschmiert war sein Gesicht. Er war nicht wiederzuerkennen.
    In der graubraunen Masse, die McGuires Antlitz bedeckte, blitzten seine weißen Zähne, als er stöhnte: »King, hilf mir!«
    King Hayworth war ein Schurke, ein gewissenloser Killer, den nichts erschüttern konnte. Oder, besser gesagt: fast nichts. Vor Sümpfen hatte er einen Horror.
    »Verflucht, so hilf mir doch, King!« schrie Danny McGuire.
    »Willst du mich in diesem Morast ersticken lassen?«
    King Hayworth trat einen Schritt vor. Er spürte, wie unter seiner Schuhsohle der Boden weich zu werden begann. Er wollte nicht auch in dieses von der Natur so gut getarnte Loch plumpsen.
    Er wich einen Viertelschritt zurück und streckte dem Komplizen die Hand entgegen. Es reichte nicht.
    »Näher ran!« schrie McGuire. »Komm näher ran!«
    Er streckte sich, strampelte mit den Beinen, sank noch tiefer ein und entfernte sich damit noch weiter von Hayworths Fingerspitzen.
    Danny McGuire erschrak. Wollte ihm King Hayworth nicht helfen? Wie gut kannte er diesen Mann eigentlich? Wie sehr konnte er sich auf Hayworth verlassen?
    Was wußte er schon von ihm? Vertrauen? Welchem Menschen kann man schon vertrauen? Doch eigentlich nur sich selbst. Deshalb hatte sich Danny McGuire bisher auch immer selbst geholfen.
    Doch diesmal befand er sich in einer Situation, in der er ohne fremde Hilfe nicht auskam. Und King Hayworth tat bloß so, als würde er ihm helfen wollen. Nur, um den Schein zu wahren!
    »King!« schrie McGuire. »Ich dachte, wir wären Freunde!«
    Hayworth richtete sich auf, ließ den Arm sinken.
    »Um Himmels willen, King, du willst mich doch nicht in

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