Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
unheimlichen schwarzen Gewitterzelle schickte sich die Sonne an, langsam unterzugehen.
    Der feuerrote Ball sank im Osten allmählich dem Horizont entgegen, doch von den abendlichen Strahlen gelangte nichts in das von Atax geschaffene Unwetter.
    Der Regen durchnäßte die beiden Verbrecher, er wusch aber auch McGuires Gesicht halbwegs sauber. Da es unvernünftig gewesen wäre, zu schnell zu gehen, wählten die entsprungenen Häftlinge ein Tempo, das den örtlichen Gegebenheiten angepaßt war.
    Sie hatten Glück. Keiner der beiden sackte abermals in eines der tückischen Schlammlöcher. Hayworth sagte: »Da behauptet man immer, der Asphaltdschungel der Großstadt wäre gefährlich. Ich kann nur sagen, daß ich mich in London wesentlich besser zurechtfinde als hier.«
    »Die Großstadt ist dein Zuhause. Hier bist du fremd. Es gibt bestimmt Leute, die hier mit schlafwandlerischer Sicherheit durchlaufen, in London aber schon am ersten Tag unter die Räder kommen würden.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Hayworth stieg auf eine nasse, schwarz glänzende Wurzel, glitt darauf aus und schlug lang hin.
    Ein heiserer Schrei entrang sich seiner Kehle, sein Gesicht verzerrte sich, und er griff mit beiden Händen nach seinem linken Bein. »Shit! Auch das noch!«
    »Was hast du?«
    »Mein Knöchel! Hol’s der Teufel, ich glaube, er ist kaputt.«
    »Meine Güte, das hätte uns gerade noch gefehlt«, sagte McGuire nervös. »Komm, ich helfe dir auf die Beine.« Ächzend hob er den Komplizen hoch. Sobald King Hayworth das linke Bein belastete, knickte er sofort wieder stöhnend ein.
    »Es ist hin«, preßte er wütend hervor. »Verdammt, was hab’ ich denn für Knochen? Sind sie aus Glas?«
    »Du meinst, der Knöchel ist… gebrochen?«
    »Vielleicht ist es auch nur eine Zerrung. Es tut auf jeden Fall höllisch weh. Jetzt kannst du dich revanchieren, Freund. Du mußt mich schleppen.«
    »Klar, Junge, klar. Denkst du, ich lasse dich hier zurück? Wofür hältst du mich?« Danny McGuire schlang sich den Arm des Komplizen um seinen Nacken, hievte ihn hoch und sagte: »Los geht’s. So leicht lassen wir uns nicht unterkriegen, King. Wir sind ein Team. Vielleicht sollten wir überhaupt zusammenbleiben. Ich meine später, wenn wir das alles hinter uns haben, wenn ich mit meiner Frau und ihrem Liebhaber abgerechnet habe…«
    »Wenn mein Knöchel wieder heil ist.«
    »Ja.«
    »Darüber ließe sich reden«, sagte King Hayworth und biß die Zähne zusammen. Ein heftiger, glühender Schmerz pochte in seinem Knöchel. Waren die Sehnen gezerrt? Die Bänder gerissen?
    Der Knochen angeknackst oder gebrochen?
    Selbst ein Arzt hätte das nur unter dem Röntgenschirm feststellen können. Wie sollte er, Hayworth, da Genaueres wissen? Danny McGuire schleppte sich redlich mit ihm ab.
    Über ihnen wütete das gemeine Gewitter. Der Regen machte selbst aus gehbaren Pfaden Schlammschlangen, die das gefährliche Gebiet kreuz und quer durchzogen.
    Es war nicht immer leicht, sich für den richtigen Weg zu entscheiden. An manchen Stellen war der Wald so dicht, daß McGuire und Hayworth umkehren mußten.
    Dann wiederum öffnete sich der Wald zu einer morastigen Lichtung, die McGuire und sein verletzter Freund umgehen mußten.
    Sie wußten beide schon lange nicht mehr, ob sie noch Richtung Torceston gingen.
    Eine Orientierung würde erst wieder möglich sein, wenn sie dieses sumpfige Gebiet hinter sich gebracht hatten. Sie kamen sehr langsam voran. Dennoch hörten sie hinter sich keine kläffenden Hunde.
    »Man scheint es aufgegeben zu haben, uns zu verfolgen«, keuchte McGuire.
    »Wenigstens ein Lichtblick!« knurrte King Hayworth.
    »Wahrscheinlich hoffen sie, daß wir nicht durch dieses Gebiet kommen. Sie rechnen bestimmt damit, daß einer der Sümpfe uns verschlingt.«
    Hayworth bleckte die Zähne. »Ja«, dehnte er. »Aber die Freude machen wir ihnen nicht.«
    McGuire lehnte sich an einen Baum. »Mann, bist du schwer.«
    »Entschuldige«, sagte King Hayworth sarkastisch. »Wenn ich geahnt hätte, daß du mich schleppen mußt, hätte ich wöchentlich einen Apfeltag eingelegt.«
    Danny McGuire ließ ihn los. Hayworth sank zu Boden. McGuire machte plötzlich den Hals lang und zischte aufgeregt: »He, Moment, ich glaube, dort vorne ist eine Straße.«
    King Hayworth grinste breit, trotz der Schmerzen, die ihn peinigten. »Schwein muß der Mensch haben, schön braucht er nicht unbedingt zu sein, was?«
    »Augenblick!« sagte McGuire aufgeregt.
    »Was hast du

Weitere Kostenlose Bücher