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032 - Der Opferdolch

032 - Der Opferdolch

Titel: 032 - Der Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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keine Spur mehr zu finden.
    Aus Wien waren zwei Postkarten mit belanglosen Zeilen eingetroffen. Don Chapman war nicht einmal sicher, ob es wirklich Cocos Handschrift war. Er behielt seine Befürchtungen für sich, denn er wollte zunächst auf eine Nachricht von Dorian Hunter warten.
    Phillip, der Hermaphrodit, strich im Haus und auf dem mit Dämonenbannern abgesicherten Grundstück umher, gab unverständliche Sätze von sich und beging Handlungen, aus denen niemand klug zu werden vermochte. Einmal bemalte er seinen Oberkörper, dem wieder jungmädchenhaften Brüste gewachsen waren, mit einem blauen Kugelschreiber. Miß Pickford brauchte zwei Stunden, um die Tinte herunterzuwaschen.
    Die Haushälterin selbst führte sich schlimmer denn je auf. Sie keifte jeden an, bis auf ihren Liebling Phillip. Selbst der kleine Puppenmann Don Chapman entging ihrem Zorn nicht.
    Marvin Cohen, der brutale Exekutor Inquisitor, hing Nacht für Nacht in den Londoner Pubs und Bars herum und kam entweder erst gegen Morgen betrunken nach Hause oder gar nicht.
    Miß Pickfords Nachricht, Dorian Hunter habe aus Istanbul angerufen und ihr mitgeteilt, er fliege jetzt nach Wien zu Coco, schlug daher wie eine Bombe ein. Am nächsten Tag ging dann die Meldung durch die Weltpresse, eine DC 9 der Austrian Airlines sei auf dem Flug von Istanbul nach Wien auf einem albanischen Militärflugplatz gelandet und werde von den Albaniern widerrechtlich festgehalten. Drei britische Passagiere waren an Bord der Maschine gewesen. Natürlich nannte die Presse keine Namen, aber über den Secret Service erfuhr Don Chapman, daß Dorian Hunter in der Maschine gewesen war.
    Sechsunddreißig Stunden nach der unerlaubten Landung ließen die Albanier die DC 9 wieder starten – aber von Hunter und einer Stewardeß fehlte jede Spur. Die albanische Regierung hüllte sich in Schweigen, und so begann die Presse zu spekulieren. Die Behörden wurden beschuldigt, die beiden Menschen entführt zu haben. Das britische Außenministerium mischte sich ein und natürlich der Secret Service.
    Donald Chapman und Marvin Cohen flogen nach Italien, als Dorian Hunter am dritten Tag nach der Landung der DC 9 immer noch nicht wieder aufgetaucht war. Cohen war ein unangenehmer Zeitgenosse, aber manchmal doch recht gut zu gebrauchen. Er transportierte Chapman in seinem Handgepäck, einem mit Luftlöchern versehenen Reisekoffer. Im Koffer gab es sogar eine Batteriebeleuchtung, so daß Chapman lesen konnte. So zu reisen war ihm über kürzere Distanzen lieber, als von den anderen Passagieren angestaunt zu werden und sich ihr Geraune und ihre Bemerkungen anzuhören.
    Marvin Cohen hatte sich informiert. Er wußte über den Bibelschmuggel Bescheid, und von einem Bekannten beim Secret Service hatte er einige Namen genannt bekommen. Er reiste mit Chapman im Zug von Rom nach Brindisi. Hier wendete er sich an einen der Mittelsmänner, und der verwies ihn an den »heiligen Callabro«.
    Der Schmuggler, gerade den dritten Tag von seinem erfolglosen Unternehmen zurück, staunte nicht schlecht, als Marvin Cohen mit dem Puppenmann Don Chapman bei ihm auftauchte. Cohen fragte Callabro aus, und als der erst einmal wußte, daß er von dem grobschlächtigen Cohen und dem Däumling Chapman nichts zu befürchten hatte, redete er bereitwillig. Er sprach von seinem letzten Unternehmen. Als er merkte, daß Cohen und Chapman seinen unheimlichen Erlebnissen durchaus nicht ungläubig gegenüberstanden, war er glücklich. Er redete wie ein Wasserfall.
    »Jetzt weiß ich es genau, meine Freunde«, sagte er in salbungsvollem Ton, »daß der Teufel selbst es war, der mir in der Nähe der Festung Kanina bei der Templereiche auflauerte. Der Böse wollte verhindern, daß Domino Callabro weiter die Heilige Schrift nach Vlora bringt. Aber da ist er an den Falschen geraten. Ich werde in selbstloser Aufopferung und ohne die Gefahr zu scheuen … Ah – nun ja, eine Flaschenpost hinschicken werde ich.«
    »Sie bringen die Bibeln wohl nicht nur für ein Vergelt's Gott nach Albanien«, sagte Chapman, auf einem viel zu großen Stuhl sitzend.
    »Ich sammle keine irdischen Reichtümer«, entgegnete Callabro mit einem Blick zur Zimmerdecke. »Dieses bescheidene Haus genügt meinen Ansprüchen.«
    Es war eine Fünfzehn-Zimmer-Villa, malerisch an einem Hügelhang am Meer gelegen, mit einem herrlichen Ausblick.
    »Mehr als ein gutes Auskommen für mich und die meinen und die Achtung meiner Mitmenschen begehre ich nicht«, beteuerte

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