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032 - Der Opferdolch

032 - Der Opferdolch

Titel: 032 - Der Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und verendete.
    Der Untote im Haus mußte das Peitschen der Schüsse gehört haben. Chapman machte, daß er wegkam. Er verbarg sich in einem Busch. Tatsächlich kam ein Vampir aus dem Bauernhaus. Er fand den toten Hund und suchte die Umgegend ab, aber Don Chapman entdeckte er nicht.
    Während der Untote herumsuchte, schlich Chapman sich ins Haus. Er durchsuchte alle Räume. In einem Raum fand er eine leere Schachtel Player's. Der Dämonenkiller war also hier gewesen. Chapmans Herz machte einen Satz.
    Im Keller entdeckte er den unterirdischen Gang. Die Dämonenbanner waren von den Wänden abgerissen, die aufgemalten Drudenfüße und übrigen Zeichen verwischt oder übermalt und unwirksam gemacht worden.
    Chapman folgte dem unterirdischen Gang.

    »Der Rest ist schnell erzählt. Ich fand die Öffnung in der Mauer, und ich sah dich und diese Frau auf dem Boden liegen. Draußen vor der Öffnung türmen sich die Knochen und Totenschädel. Es ist ein gräßlicher Anblick.«
    Wie auf Kommando ertönten plötzlich Schreie. Die Wiedergänger und Vampire kehrten zurück, und wieder hatten sie einige Opfer gefangen.
    Vavra Noli stand nicht unter dem Bann des Mbret, aber sie war so ausgehungert, daß Dorian ihr nicht mehr traute. Mit großen, gierigen Augen betrachtete sie den Puppenmann Donald Chapman. Er fesselte sie mit den Stoffstreifen, um den Rücken freizuhaben.
    Eine scheußliche unirdische Musik erklang. Untote bliesen auf ausgehöhlten Knochen schrille Disharmonien, und dazwischen erschollen die gräßlichen Schreie der Unglücklichen, die den Geschöpfen des Mbret in die Hände gefallen waren.
    Den Mbret selbst sahen Dorian und Don Chapman nicht.
    Nachdem der Puppenmann seine Geschichte erzählt hatte, überlegten er und Dorian, was sie tun sollten. Zunächst mußten sie einmal abwarten, bis es Tag wurde und die Untoten in ihre Grüfte zurückkehrten.
    Der scheußliche Sabbat dauerte bis in die frühen Morgenstunden. Verwesende Leichname tanzten mit ihren Opfern einen schaurigen Reigen. Faik Noli und Elise Hellgaht standen vor der Mauer. Faiks Auge glühte dämonisch.
    »Wie geht es euch?« rief er durch die Maueröffnung ins Verlies. »Was macht meine liebe Frau?«
    Vavra Noli begann wie ein Steppenwolf zu heulen, als sie die Stimme ihres Mannes hörte und sein grünliches Horrorgesicht in der Maueröffnung sah.
    Faik Noli lachte. »Sie sehnt sich schon nach mir. Lange braucht ihr nicht mehr zu warten. Wir holen euch bald. Und euer Blut wird uns berauschen wie süßer Wein.«
    Vor Tagesanbruch verschwanden die Untoten, denn sie mußten in ihre Katakomben unter der Festung Kanina zurückkehren.
    Don Chapman kroch durch die Luke hinaus und holte seinen Proviant aus dem versteckten Tornister. Wovon Chapman tagelang leben konnte, das war für Dorian gerade eine Mahlzeit; und diese mußte er auch noch mit Vavra Noli teilen.
    Dorian fütterte zuerst Vavra Noli, dann aß er erst selbst. Im nachhinein war er froh, daß Chapman nicht mehr Proviant dabei gehabt hatte, denn sein leerer Magen hätte eine größere Menge kaum verkraftet.
    »Du mußt mehr Essen holen«, sagte er zu Chapman, »und Wasser. Und dann brauche ich eine Brechstange, damit ich endlich durch die Mauer komme.«
    Chapman versprach, alles zu tun, was in seinen Kräften stand.
    Der Puppenmann zwängte sich durch die Öffnung in der Mauer und lief durch die ausgetrocknete Wasserader bis zu dem Hof Vavra Nolis. In der Speisekammer sah es wüst aus; die Untoten hatten alles durcheinandergeworfen, beschmutzt und besudelt, aber einige Sachen waren doch noch zu gebrauchen.
    Chapman schleppte ein paar Dauerwürste, einen Räucherschinken, einen dreiviertel Laib selbstgebackenes Brot, Wasser, Wein und eine Flasche Slibowitz zu dem Verlies, in dem Dorian und Vavra schmachteten. Der Puppenmann mußte ein paarmal laufen, denn er konnte nicht viel tragen. Den Schinken und das Brot mußte er mit einem Messer in der Mitte durchsäbeln, sonst hätte er die Sachen nicht durch die Öffnung in der Mauer gebracht.
    Dorian und die Albanierin zwangen sich, nicht zuviel auf einmal zu essen, obwohl ihr Magen nach den wenigen Bissen zu neuem Leben erwachte und immer mehr verlangte. Zum Abschluß der Mahlzeit trank Dorian einen Schluck Slibowitz. Der hochprozentige Zwetschgenschnaps rann wie Feuer durch seine Kehle, entfachte eine wohlige Glut in seinem Innern. Dorian fühlte sich so wohl wie lange nicht mehr, aber er behielt trotz der Euphorie einen klaren Kopf.
    Vavra hatte er

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