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032 - Der Opferdolch

032 - Der Opferdolch

Titel: 032 - Der Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Callabro.
    Chapman und auch Cohen merkten, daß sie es mit einem ganz cleveren Burschen zu tun hatten. Gewiß, der »heilige Callabro« war nicht unbedingt ein Verbrecher; er war nur so raffiniert und geschäftstüchtig, daß es schon beinahe unanständig war. Callabro erzählte, der Teufel hätte ihn sogar noch verfolgt, als er das Land verlassen wollte.
    »Er stand oben am Strand und schrie in englisch und italienisch etwas hinter mir her, als wir mit dem Schlauchboot zum Kutter ruderten«, erzählte Callabro.
    »Wie sah dieser Teufel denn aus?« fragte Chapman.
    Er erhielt eine recht getreue Beschreibung von Dorian Hunter, abgesehen davon, daß Dorian nie einen Pferdefuß und auch keine Hörner auf dem Kopf gehabt hatte.
    Chapman fragte, ob Callabro im Radio von dem in Albanien verschwundenen Engländer gehört habe und ob er nicht glaube, daß der vermeintliche Teufel jener Engländer gewesen sei. Der Engländer, Dorian Hunter, sei ein guter Freund von ihm, so erklärte Don Chapman, und die Beschreibung passe genau auf ihn.
    Der »heilige Callabro« wurde nun sehr kleinlaut.
    Als er mit Bibelsprüchen anfing, hieb Marvin Cohen die Faust auf den Tisch. »Du bringst uns rüber nach Albanien, du Bibelwurm, oder ich ersäufe dich in Weihwasser!«
    Don Chapman bot eine angemessene Bezahlung, und Callabro sagte, er wolle sehen, was er tun könnte. Solange er nicht selber zu den Vampiren an Land zu gehen brauchte, hatte er nichts einzuwenden. Er hielt es aber immerhin für seine Christenpflicht, Cohen und Chapman zu warnen. Cohen winkte nur verächtlich ab.
    Am Vormittag des nächsten Tages stachen sie mit Callabro und dem für seinen Bibelschmuggel von kirchlichen Kreisen zur Verfügung gestellten Kutter in See. Am Abend hatten sie Kap Glossa erreicht. Als sie näher an die Küste heran wollten, jagte plötzlich ein Kanonenboot auf sie zu. Es war hinter der Landzunge des Kaps dem Blick und auch dem Bordradar verborgen geblieben.
    Der Kapitän der Kutterjacht verschluckte seinen Kautabak und hustete ein paar Mal.
    »Raimondo, richte den Diesel her!« rief er dann dem Bootsmann zu. »Zum Glück steht der Wind günstig.«
    Das Kanonenboot stoppte. Um sich Respekt zu verschaffen, jagten die Albanier erst einmal eine Maschinenkanonengarbe herüber. Die 4cm-Geschosse der Zwillingskanone erzeugten eine lange Doppelreihe von hoch aufspritzenden Wasserfontänen. Wenn ein paar solcher Garben die Kutterjacht trafen, dann konnte der »heilige Callabro« einpacken.
    Eine Megaphonstimme hallte übers Wasser. Sie sprach italienisch, denn durchs Nachtglas hatten die Albaner die Aufschrift am Bug der Kutterjacht gesehen.
    »Sie befinden sich auf albanischen Hoheitsgewässern.
    Drehen Sie sofort ab und verlassen Sie unseren Bereich, sonst schießen wir scharf!«
    »Jetzt weiß ich, wer das ist«, sagte der Kapitän auf der Brücke zu Domino Callabro, Marvin Cohen und Donald Chapman. »Dieses Kanonenboot ist zur Bewachung dieses Küstenabschnitts eingeteilt. Der Kapitän erhält Schmiergeld von uns, aber unser Kommen heute ist außerplanmäßig. Er hat nichts bezahlt bekommen, deshalb läßt er auch niemanden an Land.«
    Der Kapitän der Kutterjacht verließ die Brücke, stellte sich an die Reling des Oberdecks und rief mit dem Megaphon zum Kanonenboot hinüber. Im Mond- und Sternenlicht sah man deutlich die Umrisse der Küste, Gebäude, Berge und Bäume. Düster thronte die Festung Kanins auf dem Hügel.
    »Wir haben einen Motorschaden«, rief der Kapitän hinüber, »aber er wird gleich behoben sein. Wir wollten die albanischen Hoheitsrechte nicht verletzen.«
    »Sie sollen keine Erklärung abgeben«, schallte es herüber. »Sie sollen verschwinden.«
    Der Kapitän hob die Schultern. Er schickte den Matrosen unter Deck, um dem Bootsmann Bescheid zu sagen, und der ließ den Dieselmotor wieder laufen.
    »Wir können Sie nicht an Land setzen«, sagte Domino Callabro auf der Brücke zu Marvin Cohen. »Erst in fünf Wochen wieder. Außerhalb des vereinbarten Turnus erlaubt die Küstenwache uns nicht, nahe genug an die Küste heranzukommen. Ich will kein Risiko eingehen.«
    »Können Sie die Leute nicht bestechen?« fragte Cohen.
    »Das geht nicht. Es hat schon genug Mühe und Geld gekostet zu erreichen, daß wir von der Küstenwache unbehelligt in bestimmten Zeitabständen unsere Bibeln ins Land schmuggeln können. Extraabmachungen kann ich nicht treffen, sonst gibt es Ärger. Ich habe getan, was in meiner Macht stand, der Himmel hat es

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