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032 - Der Opferdolch

032 - Der Opferdolch

Titel: 032 - Der Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht gewollt. Die halbe Passage sind Sie mir natürlich trotzdem schuldig.«
    »Will das auch der Himmel?« fragte Cohen sarkastisch.
    Chapman fragte Callabro, ob es nicht einen Weg gebe, wenigstens ihn an Land zu setzen. Er wollte sich umschauen und bei ihrem nächsten Kommen sollten die Bibelschmuggler ihn dann wieder mitnehmen, wenn möglich mit Dorian Hunter.
    Cohen tobte, als er hörte, daß der dreißig Zentimeter große Chapman allein an Land gehen wollte. Aber Chapman ließ sich nicht beirren.
    Callabro kannte eine Möglichkeit. Die Bibelschmuggler – außer Callabro waren auch noch etliche andere in diesem Gewerbe tätig – ließen oft Flaschenpost mit Bibelsprüchen an die albanische Küste schwemmen. Sie hatten auch schon große Korbflaschen mit Bibeln antreiben lassen, die dann von Mittelsmännern abgeholt wurden. Aber bei diesem Verfahren war die Verlustquote sehr hoch gewesen. Callabro hatte noch einige dieser Korbflaschen an Bord.
    Der Kapitän brüllte übers Megaphon mit der Küstenwache herum, um Zeit zu gewinnen. Der Bootsmann ließ den Motor noch ein paarmal absterben.
    Don Chapman stieg inzwischen in eine große Korbflasche. Der Hals war breit und weit genug. Callabro beschwerte die Flasche mit Blei, daß sie tief im Wasser lag, und verschloß sie schließlich mit einem Gummistöpsel, durch den ein kurzer Schnorchel gesteckt wurde.
    Donald Chapman trug seine Kampfausrüstung: einen kleinen Tornister, seine Miniaturpistole, ein scharfes Messer, ein paar kleine silberne Kreuze, einen Flakon mit Weihwasser und einige kleine, leichte Spezialraketen, mit denen er Signale geben und auch Dämonen abwehren konnte.
    Cohen klopfte außen an die Flasche und kniff ein Auge zu. Chapman nickte. Dann warf ihn Cohen an der dem Kanonenboot abgekehrten Seite der Kutterjacht über Bord. Die Flut würde ihn zur Küste tragen. Damit war für den brutalen und egoistischen Cohen die Sache abgetan.
    Chapman trieb in seiner Flasche auf die Küste zu. Die Flasche schaukelte so, daß ihm speiübel wurde und er seine Idee zu verfluchen begann. Aber der Kapitän kannte die Strömungen und Gezeiten gut. Chapman wurde von den Wellen sachte auf den Sandstrand gehoben. Verzerrt funkelten die Sterne durch das Glas der Korbflasche herein.
    Um den Gummistöpsel aus dem breiten Flaschenhals zu stoßen, reichten Chapmans Kräfte nicht aus. Er zerschoß die Flasche mit seiner Miniaturpistole. Dann machte er sich auf den Weg zu der Festung Kanina. Von dem »heiligen Callabro« wußte er, daß die Festung bei den Einheimischen verrufen war und dort Untote und Dämonen ihr Unwesen treiben sollten.
    Der Weg zur Festung war für den Puppenmann sehr mühselig und beschwerlich, aber die Sorge um Hunter trieb ihn voran. Er wählte den Weg, der am Anwesen der Vavra Noli vorbeiführte. Als er das Anwesen erreichte, war es schon nach drei Uhr morgens.
    Chapman war erschöpft und verschwitzt, obwohl es eine kalte Nacht war. Beim Haus und auf dem Grundstück sah er unheimliche Gestalten herumgeistern. Er verbarg sich hinter einem Stein. Da er nur dreißig Zentimeter groß war, fiel es ihm leicht, sich zu verstecken.
    Bei dem Haus trieben sich Untote und Vampire herum, gräßlich anzusehende Gestalten, bleich oder grünlich im Gesicht. Eine weitere Gruppe von Wiedergängern kam den Hügel herab. Zusammen zogen die Untoten auf die Stadt Vlora zu. Nur einer blieb im Haus zurück. Die anderen kamen so nahe an Chapman vorbei, daß er sie hätte berühren können. Manchmal hatte Chapmans Kleinheit auch Vorteile.
    Don Chapman sah den Wiedergängern nach, bis sie um eine Wegbiegung entschwanden. Er überlegte, weshalb sie einen Wächter im Haus zurückgelassen hatten. Und während er noch nachdachte, hörte er hinter sich ein Knurren.
    Er wirbelte herum. Vor ihm stand ein Schäferhund, ein magerer Köter. Er war hungrig und hatte vielleicht schon seit Tagen nichts Richtiges mehr gefressen. Der Köter hatte es auf Don Chapman abgesehen.
    Der Puppenmann erstarrte. Ein Schäferhund war eine tödliche Gefahr für ihn. Langsam zog Chapman die Miniaturpistole aus der Schulterhalfter. Er mußte genau treffen, sonst war er verloren. Knurrend kam der Hund näher. Die Beine leicht gegrätscht stand Chapman da, die Pistole in der Rechten, die Schußhand mit der Linken unterstützend. Er schoß zweimal und jagte dem Hund in jedes Auge eine Kugel. Der Hund sprang vor, aber Chapman warf sich zur Seite. Jaulend wälzte sich der Köter am Boden, zuckte mit den Läufen

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