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0320 - Der Fluch von Babylon

0320 - Der Fluch von Babylon

Titel: 0320 - Der Fluch von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schlußfolgerungen, doch auf irgendeine Art und Weise lag ich nicht so falsch, das sagte mir mein Verstand.
    Fazit: Ich war wieder John Sinclair, der Geisterjäger, aber ich befand mich in einem fremden Land und in einer anderen Zeit. Tief in der Vergangenheit.
    Für mich gab es nur eine Lösung.
    Ich war im alten Babylonien!
    Möglicherweise zur Zeit des großen Propheten Hesekiel, der auch mein Kreuz geschmiedet hatte, das ich allerdings nach wie vor um den Hals trug. Ich konnte zwar nicht in die Zukunft der Vergangenheit schauen, aber ich sah Probleme und Phänomene auf mich zukommen, die ich wohl kaum lösen konnte.
    Soweit war ich klar. Es gab da nur noch ein nicht sehr geringes Problem.
    Okastra!
    Wie konnte ich ihn, den Sarazenen, in dem Volk der Babylonier unterbringen? Die Sarazenen hatten doch viel später gelebt! War das vielleicht mit einer Zeitverschiebung zu erklären?
    Irgendwann würde ich sicherlich eine konkrete Antwort darauf bekommen.
    Gedanklich beschäftigte ich mich wieder mit der Gestalt des Torkan.
    Er war in dieses Tal geschafft worden und hatte auf einem Wagen gelegen. Als ich daran dachte, irrten meine Blicke dorthin, wo die Trümmer des Gefährts lagen. Ja, das mußte dieser Wagen gewesen sein.
    Und dann?
    Ich dachte weiter nach und erinnerte mich an unheimliche Vögel, die in der Luft geschwebt hatten. Sie flogen innerhalb dieses Talkessels und hatten auch angegriffen. Ich hatte auf dem Altar gelegen und mußte kämpfen. Als Barbar besaß ich auch die entsprechende Ausrüstung, ein Schwert, das aber ebenso verschwunden war, wie die Gestalt des Torkan.
    Rätsel über Rätsel…
    Hatte es Torkan wirklich gegeben, oder war er nur eine Einbildung, ein Geist gewesen, der aus einer anderen, nicht sichtbaren Welt noch einmal zurückgeholt worden war?
    Ich wollte nicht länger darüber nachdenken, denn Torkan war nicht mehr vorhanden, im Gegensatz zu mir.
    Mich gab es. Da es mich gab, mußte ich auch handeln und konnte mich nicht länger mit irgendwelchen Problemen beschäftigen, die in der Vergangenheit begraben lagen.
    Was tun?
    Ich erhob mich von dem Stein, reckte die Arme und stellte fest, daß ich meinen Körper ebenso wie vor dieser seltsamen Geistwanderung bewegen konnte.
    Wieder dachte ich an Okastra. Er hatte mich mit seinem Schwert getroffen, ich war aufgelöst worden, und dabei hatte es einen Zeugen gegeben.
    Claudia Darwood!
    Leider war mir nicht bekannt, was aus ihr geworden war. Hatte sie überlebt, oder war ihr das gleiche Schicksal wie den beiden Basken widerfahren?
    Meine Überlegungen gingen so weit, daß ich daran glaubte, Claudia nicht mehr wiederzusehen.
    Und dafür sollte mir Okastra büßen.
    Ihn hatte ich gesucht – und Baal gefunden. Zwischen beiden mußte es eine Verbindung geben. Fand ich diesen roten Faden, hatte ich den Fall gelöst. So einfach war das.
    Nur steckte ich in einer Welt, die weit, weit zurücklag und als alttestamentarisch galt.
    Ich konzentrierte mich wieder auf die äußerlichen Einflüsse und stellte fest, daß das Tal auch einen Ausgang besaß. Leider durch Felsgestein verschüttet, das ich erst überklettern mußte.
    Hatte es überhaupt einen Sinn, das einsame Tal zu verlassen? War es nicht ein Schlupfwinkel oder eine Wohnstatt des Götzen Baal?
    Wäre es nicht besser, wenn ich hier auf ihn wartete und mich ihm hier stellte?
    Möglich.
    Dabei mußte ich nur hoffen, daß er auch kam. Auf einen Ruf hin würde er wohl kaum reagieren. Er hatte die Abwehr meines Kreuzes erlebt, als ich den Dolch…
    Genau bis zu diesem Punkt kamen meine Gedanken, als sich einiges veränderte.
    Es begann bei meinem Dolch.
    Ich merkte es kaum, ein leichter Ruck genau dort, wo der Dolch in der weichen Scheide aus Leder steckte. Als ich hinschaute, schwebte er bereits, als hätte ihn eine unsichtbare Hand aus der Scheide gezogen.
    Mein blitzschnelles Nachfassen brachte nichts, denn die zupackenden Finger der rechten Hand griffen ins Leere.
    Der Dolch war schneller.
    Im Nu hatte er sich einige Meter von mir entfernt, schwebte in der Luft und flirrte herum.
    Die Spitze wies auf mich.
    Eine geschwärzte, furchtbare Waffe, die auch tötete. Und dann war die Stimme da. Sie kam mir vor wie finsteres Glockengeläut, und sie hallte von allen Seiten an meine Ohren.
    Es war das Organ eines Dämons.
    Baal sprach.
    »Dieser Dolch, John Sinclair, ist nicht dein Eigentum. Du hast ihn an dich genommen wie ein Dieb. Und Diebe werde ich bestrafen, besonders solche, die mir etwas

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