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0320 - Der Fluch von Babylon

0320 - Der Fluch von Babylon

Titel: 0320 - Der Fluch von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klatschten.
    »Ist das dieses Volk, von dem wir gesprochen haben?« fragte Winter mit zitternder Stimme.
    »Ja, da kehren die Gefangenen zurück.«
    »Von was?«
    »Vielleicht haben sie draußen schuften müssen. Beim Bau eines Tempels oder so…«
    »Oder beim Turmbau zu Babel!«
    »Möglich…«
    »Daß ich so etwas erlebe!« hauchte Winter, »ich kann es noch immer nicht fassen.«
    Suko auch nicht, aber das behielt er besser für sich. Die anderen waren sowieso deprimiert genug.
    Die Gefangenen erschienen noch nicht. Dafür andere, die Bewacher der Verlorenen. Krieger mit metallenen Rüstungen, Helmen, Schwerten, Äxten und Peitschen, wobei letztere zum Antreiben der müden Menschen dienten.
    Die Gefangenen waren fertig. Als sie in den Widerschein des Feuers gerieten, sah man ihnen an, wie schwer sie es hatten. Es gelang ihnen kaum noch, sich auf den Beinen zu halten. Sie schleppten sich nur mehr dahin. Wären sie nicht durch Ketten miteinander verbunden gewesen, hätten sie sicherlich schon längst am Boden gelegen. So zog der noch Stärkere den Schwächeren mit, auch wenn er ihn über den staubigen Boden schleifen mußte.
    Die Nacht des Schreckens stand bevor. Jemand kam und goß Öl in die Tonkrüge.
    Sofort schossen die Flammen höher, tanzten wie gierige Arme, schimmerten in ihrem Innern hellrot bis gelb, um an den Außenseiten einen bläulichen Ton anzunehmen.
    Tanzende, heiße Finger, zuckend und das beleuchtend, was einmal der Sterbeplatz der Gefangenen werden sollte.
    Suko und die anderen konnten auf die jetzt erleuchtete Altarplatte schauen, die ein unruhiges Muster aus tanzenden Flammen aufwies.
    Dazwischen sahen sie auch die dunklen Flecken. Sie wirkten wie eingetrocknetes Öl.
    Suko glaubte allerdings daran, daß es sich dabei um das Blut der Getöteten handelte.
    Das also sollte auch ihr Schicksal sein.
    Es waren zahlreiche Bewacher da, die wie Schemen aus dem Widerspiel von Licht und Schatten erschienen. Alle hatten den Innenhof inzwischen erreicht. Das große Tor blieb offen.
    Abermals knallten Peitschen. Diesmal nicht auf die Rücken der gebeugt gehenden Gefangenen, sondern dicht neben die Männer und Frauen, so daß die harte Erde aufgerissen wurde.
    Die Verzweifelten verstanden die Peitschenbefehle. Sie änderten ihren Weg. Ihre Aufpasser hatten ihnen die neue Richtung vorgegeben. Sie sollten an den neuen Gefangenen vorbeigehen und sie sich anschauen.
    Suko war so etwas überhaupt nicht recht. Er konnte nur nichts dagegen tun, hörte das Klirren der Ketten deutlicher und sah auch die Bewacher aus der Nähe.
    Unter den Helmen blickten finstere Gesichter. Manche sahen sehr fremd aus. So verschieden die Gesichter auch waren, in einem ähnelten sie sich.
    Im Ausdruck der Augen!
    Da gab es weder Gnade noch Erbarmen zu lesen, nur eine tödliche Entschlossenheit.
    Suko horte Claudia schreien. Soweit es möglich war, verdrehte er den Kopf, sah aber nur Schattenspiele. Das konnten hin- und herzuckende Arme sein und Finger, die nach Claudia griffen. Wahrscheinlich wurde sie abgetastet. Die Wut schwemmte in Suko hoch.
    »Hört auf, ihr Schweine!« brüllte er.
    »Vorsichtig, Inspektor!« Winter warnte den Chinesen. Leider zu spät.
    Einer der Bewacher, dem überhaupt nicht gefallen hatte, daß Suko sich einmischte, schlug zu.
    Zum erstenmal bekam der Chinese die Peitsche zu schmecken. Sie wurde ihm quer über den Körper geschlagen, von oben nach unten und links nach rechts. Der folgende Schlag traf ihn aus entgegengesetzter Richtung, und das schwere Leder aus Bullenhaut fetzte Sukos Kleidung auf.
    Nicht nur sie, auch auf der Haut spürte Suko einen brennenden Schmerz, als hätte ihn jemand mit einer scharfen Messerklinge traktiert.
    Kein Laut drang über seine Lippen. Er preßte den Mund zu einem Strich zusammen und schaute den Peiniger nur an.
    Der Mann war kleiner und gedrungener als er. Die Peitsche hatte er zum dritten Hieb erhoben, als ihn ein Blick aus Sukos Augen traf.
    Er war so hart, so drohend, daß der Krieger die Peitsche sinken ließ, sich abwandte und ging.
    »Mann!« hauchte Winter. »Wie haben Sie das denn gemacht?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    Der Erste Offizier lachte. »Sie sind gut, Inspektor, wirklich.« Dann schwieg er, auch Suko sagte nichts, denn nun gerieten die Gefangenen in ihre Nähe.
    Sie gingen hintereinander. An den Händen waren sie gefesselt. Die Metallreifen schienen auf ihren Gelenken zu kleben, und die Bedauernswerten schafften es kaum, die Köpfe zu heben.
    Wenn, dann

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