Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0320 - Heißes Pflaster Chicago

0320 - Heißes Pflaster Chicago

Titel: 0320 - Heißes Pflaster Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heißes Pflaster Chicago
Vom Netzwerk:
gefunden worden. Der Tisch, an dem die vier Burschen Karten gespielt hatten, war aus rohem Holz, das keine Fingerspuren annimmt. Und Phils Ausweis, den der eine der Gangster in der Hand gehabt hatte, war nutzlos, nachdem mein Freund ihn selbst angegriffen und in der Tasche herumgetragen hatte.
    Nur auf der Handtasche und dem Chloroformtäschchen waren die Abdrücke des tizianroten Mädchens, aber sie waren nicht registriert und damit ebenfalls keine Hilfe.
    Der von dem Cop erschossene Gangster wurde als Archie Riccardo identifiziert. Er war ein polizeibekannter Straßenräuber, der mehr als die Hälfte seines Lebens in Zuchthäusern zugebracht hatte.
    Die Fahndung nach dem Friseur Fred Bedack blieb ebenfalls erfolglos.
    ***
    Am Abend blieben wir beide zu Hause. Wir hatten uns eine Flasche besorgt und von der Pensionswirtin ein Schachbrett geliehen. So saßen wir, spielten und brüteten über Schachproblemen, während in der Stadt, in der Arthur Avenue die Torture Gang von Neuem zuschlug.
    Entdeckt wurde der Raubüberfall erst am Morgen nach neun Uhr, als Jim Delott nicht in seinem Maklerbüro in der Clark Street auftauchte und sich niemand am Telefon meldete.
    Die Sekretärin holte sich einen Polizisten zur Unterstützung. Mit einem Reserveschlüssel der Hausverwaltung öffneten sie die Wohnung.
    Sie fanden Delott, seine Frau und seine Tochter mit Krawatten gefesselt und geknebelt. Delott selbst war außerdem von brutalen Schlägen übel zugerichtet.
    Die mit Gesichtsmasken versehenen Gangster hatten achttausend Dollar an Bargeld und Schmuck erbeutet.
    In diesem Fall aber war den Räubern etwas schief gegangen. Einem von ihnen war die Strumpfmaske vom Gesicht geglitten, und Mrs. Delott hatte sich dieses Gesicht eingeprägt.
    »Der Kerl sah aus wie ein vornehmer Mann«, sagte sie. »Er hatte ein Gesicht wie ein Filmschauspieler, war tadellos frisiert und befleißigte sich eines überhöflichen Tones. Trotzdem war gerade er es, der meinen Mann so lange prügelte, bis dieser ihm verriet, wo sich der Safe, in dem ich meinen Schmuck aufbewahre, befindet.«
    Wir nahmen Mrs. Delott mit zum FBI und legten ihr die Karten aller Verbrecher vor, auf die ihre Beschreibung zutraf. Als sie das Bild Nick Gordons sah, stieß sie einen leisen Schrei aus.
    »Das ist er. Ich erkenne ihn genau.«
    Das war nichts anderes, als die Bestätigung dessen, was wir bereits zu wissen glaubten. Gordon war ein Mitglied, wenn nicht gar der Boss der Gang.
    Dagegen machte uns etwas anderes Kopfschmerzen.
    Die Bande war augenscheinlich mit Nachschlüsseln in das Haus eingedrungen und hatte sich diesmal nicht einmal die Mühe gemacht eine Scheibe zu zertrümmern. Das Haustürschloss war ein kompliziertes Sicherheitsschloss. Es existierten drei Schlüssel, von denen das Ehepaar und die Tochter je einen hatten. Aber der Name Delott stand nicht auf der Liste, die wir bei dem ermordeten Portier des Schönheitssalons gefunden hatten, und weder Mrs. Delott noch ihre Tochter Maud hatten diesen Salon jemals betreten.
    Alle drei behaupteten mit Sicherheit, den Originalschlüssel niemals aus der Hand gegeben zu haben.
    Trotzdem hatte die Torture Gang einen Nachschlüssel besessen.
    Woher hatte sie diesen?
    Wir ließen uns die drei Schlüssel aushändigen und untersuchten sie auf Spuren von Wachs, die unter allen Umständen Zurückbleiben, wenn ein Abdruck gemacht wird. Wir fanden nichts.
    Wir konnten nur die Folgerung daraus ziehen, dass die Gang sich eine neue Methode ausgedacht hatte, um an Nachschlüssel zu kommen. Das »Wie« allerdings stand in den Sternen.
    Wir erwogen viele Möglichkeiten, ohne Ergebnis.
    Die Beteuerung des Ehepaares Delott und deren Tochter, dass sie den Schlüssel niemals aus der Hand gegeben hätten, schloss eine Anfertigung von Nachschlüsseln aus, es sei denn, es stimmte etwas mit dem Reserveschlüssel bei der Hausverwaltung nicht.
    Auch hier wurden wir enttäuscht. Die Reserveschlüssel für die Appartements wurden in einem Panzerschrank aufbewahrt, dessen Kombinationsschloss so beschaffen war, dass es nur von zwei verschiedenen Angestellten zusammen geöffnet werden konnte. Es war kaum möglich, einen dieser Schlüssel heimlich herauszunehmen.
    Am Nachmittag wurde Fred Bedack, der Friseur aus Lucille’s Beauty Salon gefunden. Er arbeitete jetzt in einem ähnlichen Betrieb in der Jackson Street. Wir beschlossen, ihn offiziell in Ruhe zu lassen und ihm heimlich auf die Finger zu sehen. Wir wussten ja nichts anderes von ihm, als dass

Weitere Kostenlose Bücher