Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0320 - Heißes Pflaster Chicago

0320 - Heißes Pflaster Chicago

Titel: 0320 - Heißes Pflaster Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heißes Pflaster Chicago
Vom Netzwerk:
einem Jahr Gefängnis verurteilt worden.
    »Jetzt sind wir genauso klug wie vorher«, sagte Phil. »Die zwei sind keine klassischen Zeugen, aber man kann auch nicht ohne Weiteres behaupten, sie seien Gangster, die einem Kumpanen aus Gefälligkeit ein falsches Alibi geben.«
    Unsere Hoffnung, durch diesen Bedack weiterzukommen, hatte sich nicht erfüllt.
    Wir hatten nun schon so viele Spuren verfolgt, und jede führte in eine Sackgasse.
    Wieder lag ein Bericht über Majorie Vans vor.
    Sie hatte am Abend des vorigen Tages ihr übliches Spiel getrieben. Sie hatte sich einen reichen Mann, einen gewissen Wade Gilman im Mon Bijou angelacht. Gilman war Besitzer einer Kette von Lunch-Rooms.
    Am Abend überredete uns Nosy wieder einmal zu einem Bummel. Der kleine G-man nahm jede Gelegenheit wahr, um sich nach besten Kräften zu amüsieren.
    Er nannte das Studien machen und dazu hatte er bestimmt reichlich Gelegenheit.
    Natürlich übernahm er die Führung. Wir zogen durch Randolph, Rush und die benachbarten Straßen, von einer Bar und von einem Nachtclub zum anderen.
    Überall hatte Nosy Bekannte, Kellner, Musiker und Mädchen.
    »Man muss mit seinen Leuten immer in Kontakt bleiben. Sie wissen doch, Jerry, die beste Informationsquelle eines G-man ist der Spitzel und die besten Spitzel sind gerade die, die keine Ahnung davon haben, dass sie etwas verraten.«
    Gegen halb zwei saßen wir im Hawaiian Club in der Erie Street, bei einem undefinierbaren, grün schillernden Cocktail, als Nosy mir plötzlich den Ellenbogen in die Seite rammte.
    »Sieh da unser Freund, Sergeant Hollman von der City Police.«
    Tatsächlich, er war der Sergeant des Raubdezernats, dem wir nach dem Zwischenfall in Chinatown begegnet waren.
    »Und wer ist denn die Frau, die da bei ihm sitzt?«, fragte mein Freund.
    »Das ist seine Frau. Ich begreife immer nicht, wie dieser Kerl zu dieser Frau gekommen ist.«
    Nosy hatte recht. Hollman war alles andere als eine Schönheit, klein, massig und gewöhnlich. Seine Frau dagegen war eine schlanke Person mit pechschwarzen Haaren, dunklen Augen und einem leuchtend roten Mund.
    Sie war außerdem blendend angezogen.
    Nach einer Viertelstunde beschlossen wir einen Tapetenwechsel. Dabei kamen wir an dem Tisch vorbei, an dem Hollman und seine Frau saßen.
    »Hallo, Sind Sie auch auf Achse?«, lachte Nosy.
    »Ausnahmsweise«, grinste der Sergeant. »Ich muss ja meiner Frau einmal etwas bieten.«
    Die Frau lächelte bestrickend und reichte uns ihre schlanke, gepflegte Hand.
    »Einen bildschönen Ring tragen Sie da«, lächelte mein Freund.
    »Bildschön, aber leider nicht echt«, gab sie zurück. »Zu echten Perlen reicht das Gehalt eines armen Cop nicht. Sie werden lachen, das Ding hat bei Mandel Brothers ganze drei Dollar fünfzig gekostet.«
    »Wenn Sie es tragen, so sieht es aus wie tausend Dollar«, sagte Phil.
    Die kleine Frau quittierte das Kompliment mit seelenvollem Augenaufschlag. Wir verabschiedeten uns und gingen ein Haus weiter.
    »Ich möchte darauf schwören, dass der Ring, den Carmen Hollman trug, keine Imitation ist«, sagte Nosy.
    ***
    Es wurde halb vier Uhr morgens, bis wir nach Hause kamen, und schon kurz nach sieben ging das Theater los.
    Weder Phil noch ich hörten das Telefon. Es war das verschlafene Zimmermädchen, das mit beiden Fäusten an meine Tür trommelte und mir sagte, ich werde am Apparat verlangt.
    Es war der Detective-Lieutenant Bronx.
    »Ein neuer Raubüberfall der Torture Gang«, rief er. »Soeben kommt die Meldung von der Polizeistation. Man hat sich das Haus in der Brummei Avenue 87 vorgenommen und dort scheinbar gewaltig gehaust.«
    »Wir kommen«, sagte ich und trommelte dann gegen Phils Tür.
    Wir fuhren in die Kleider und rasten los.
    Als wir in der Brummei Avenue, am Südrand von Evanstone, ankamen, sahen wir bereits die zwei Streifenwagen und den Wagen des Raubdezernats vor der Tür stehen.
    Wir hörten die hysterische Stimme einer aufgeregten Frau und die von Lieutenant Bronx.
    In der Diele standen ein paar Cops. Das Zimmer zur Linken war geöffnet. Das Erste, was ich sah, war ein weit offen stehender, in die Mauer eingelassener Safe. Das Bild, das zur Tarnung darüber gehangen hatte, stand darunter, an die Wand gelehnt. Auf dem Boden lagen eine Anzahl Papiere, Versicherungspolicen und so weiter, herum. Der Safe selbst war leer.
    Auf der Couch lag eine ältliche, dicke Frau im Morgenrock und heulte.
    Detective-Lieutenant Bronx gab sich die größte Mühe, etwas aus ihr

Weitere Kostenlose Bücher