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0320 - Heißes Pflaster Chicago

0320 - Heißes Pflaster Chicago

Titel: 0320 - Heißes Pflaster Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heißes Pflaster Chicago
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mein Freund. »Es ist da aber noch etwas, über das ich mir nicht klar werde. Ich habe die Akten über sämtliche Raubüberfälle durchgesehen. Teilweise waren die Gangster bemüht, ihre Opfer nicht anzufassen und sie nur durch Drohungen einzuschüchtern. In anderen Fällen aber wurden sie brutal und quälten die Leute auf geradezu sadistische Art, bis sie die Auskünfte bekommen hatten, die sie haben wollten.«
    »Das könnte nur ein Versuch sein, uns abzulenken. Vielleicht wollen sie uns damit auf die Idee bringen, es handele sich um verschiedene Gangs.«
    Wir redeten noch eine Zeit lang hin und her und kamen überein, dass nochmals alle einschlägigen Vorbestraften überprüft werden müssten.
    Inzwischen war der im Hospital liegende Pete Doll, jener Mann, der bei einem Raubüberfall verunglückt war und von dem uns Begner erzählt hatte, wiederhergestellt und wurde ins Untersuchungsgefängnis überführt.
    Er war von der Stadtpolizei vernommen worden, behauptete aber, er sei an dem Überfall nicht beteiligt gewesen und habe nur »zufällig« in dem Wagen gesessen.
    So unwahrscheinlich das natürlich war, er blieb dabei.
    »Eigentlich könnten wir uns den Kerl einmal ansehen«, meinte Phil, und so machten wir einen Besuch im Gefängnis.
    ***
    Dort erfuhren wir, dass gerade bevor wir angekommen waren, ein merkwürdiger Anruf erfolgt war.
    Jemand hatte den Gefängnisdirektor verlangt und gesagt:
    »Ihr habt dort einen Freund von mir, er heißt Pete Doll. Wenn ihr ihm nichts anhängen könnt, dann lasst ihn laufen, er erzählt euch doch nichts.«
    »Das sieht so aus, als ob jemand fürchte, der Bursche könnte doch etwas verraten. Vielleicht hat er auch nur herausfinden wollen, ob er schon gesungen hat«, sagte Phil.
    »Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, ihn wirklich freizulassen«, überlegte ich. »Er würde sicherlich versuchen, mit der Gang in Verbindung zu treten und uns wahrscheinlich den Weg weisen.«
    Der Gedanken war nicht schlecht.
    Wir suchten also Doll in seiner Zelle auf.
    »Hören Sie«, begann ich. »Eigentlich haben wir keinen Beweis gegen Sie. Wenn Sie uns ein paar Tipps geben, lassen wir Sie frei, aber hüten Sie sich, uns noch einmal über den Weg zu laufen.«
    »Ich bin gar nicht so scharf darauf, freigelassen zu werden«, grinste er. »Ich fühle mich hier sehr wohl.«
    »Wollen Sie es darauf ankommen lassen, dass wir Sie einfach vor die Tür setzen?«, fragte ich.
    »Na, wenn Sie mir damit drohen, dann gehe ich lieber freiwillig. Aber glauben Sie nicht, ich werde Ihnen etwas erzählen. Ich weiß nämlich nichts. Ich mach auch jetzt keine Aussage. Ich lasse mich nicht von Ihnen aufs Glatteis führen. Die Stadtpolizei hat bereits ein langes Protokoll aufgenommen, und ich habe es unterschrieben. Ich bleibe bei dem, was in dem Protokoll steht.«
    »Was meinst du, Jerry?«, fragte mich Phil und kniff das linke Auge zu.
    »Tja, wenn er wirklich nichts weiß, und nur zufällig in dem Auto saß, so können wir ihm ja nichts anhängen. Wir werden uns die Sache überlegen und Ihnen Bescheid geben. Inzwischen würde ich aber mein Köpfchen noch einmal anstrengen. Wenigstens die Namen der zwei anderen müssten Sie uns ja sagen können.«
    »Ich kannte sie nicht. Ich habe sie nur ein paar Mal in der Kneipe getroffen. Sie können mir das glauben, und Sie können es auch lassen.«
    Wir glaubten selbstverständlich gar nichts, aber wir taten so, als seien wir im Zweifel.
    Anschließend hatten wir eine Unterredung mit Danger, der mit unserem Plan einverstanden war.
    Am nächsten Morgen wurde Doll aus der Untersuchungshaft entlassen, und gleichzeitig heftete sich ein G-man an seine Fersen.
    Wir warteten geduldig auf dessen Bericht.
    Um zehn Uhr telefonierte er, Doll sitze im Whisky fass in der 26. Straße und sei im Begriff, sich restlos zu betrinken.
    Um zwölf Uhr kam der zweite Anruf und der war eine Enttäuschung.
    Der Kerl hatte es fertiggebracht, unseren Kollegen abzuschütteln.
    Er war eine halbe Stunde zuvor scheinbar betrunken aus der Kneipe weggegangen.
    Schwankend war er auf das Gelände eines Güterbahnhofes, der CB & Q Railway getorkelt, wo ihm der G-man nur auf größerem Abstand folgen konhte, weil er sonst aufgefallen wäre.
    Dann war Doll plötzlich quer über die Gleise gerannt, als gerade ein unendlich langer Güterzug rangierte.
    Als die Strecke wieder frei war, war Doll verschwunden.
    Das war mehr als peinlich, aber wir konnten unserem Kollegen keinen Vorwurf machen.
    Der Bursche

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