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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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kann sich Oberst Riddle vom Pentagon interessieren. Der soll auch etwas zu tun bekommen.« Dann wandte ich mich wieder an Holmson. »Zeigen Sie uns jetzt bitte die anderen Zimmer.«
    Breitwillig brachte er uns hinüber. Phil schleppte die ganze Zeit den Koffer mit den Plänen von einem Zimmer zum nächsten. Der Inhalt war zu brisant als dass er ihn auch nur einen Augenblick unbeaufsichtigt gelassen hätte.
    Mit den anderen Zimmern hatten wir nicht viel Arbeit. Leider aber auch keinen Erfolg. Wir konnten nichts Verdächtiges finden. Schließlich blieb nur noch das Wohnzimmer übrig, in dem sich Mrs. Rasmussen aufhalten musste, denn wir hatten sie bislang noch nicht zu Gesicht bekommen.
    Holmson wollte uns unbedingt begleiten. Ich lehnte das aber ganz entschieden ab, denn ich wollte mit dieser Mrs. Rasmussen allein ein paar Worte wechseln. Holmson machte anfänglich einige Schwierigkeiten, aber dann konnte ich ihn doch davon abhalten.
    ***
    Mrs. Rasmussen saß in einem der tiefen Sessel. Still wie eine Statue. Ich behandelte sie wie ein rohes Ei, aber es nutzte nicht viel. Plötzlich brach die Schale und sie fauchte mich an wie ein Panther.
    Ich ließ sie toben.
    Phil machte sich inzwischen an die Durchsuchung des Raumes.
    Die Frau wurde genauso schnell still, wie sie explodiert war.
    Dann schluchzte sie trocken. Ihre Schultern bebten.
    Ich wartete weiter, ohne ein Wort zu sagen. Dann hatte sie sich ganz gefangen. »Sorry«, sagte sie ganz leise und erhob sich aus dem Sessel.
    Ich tat, als sei ich erst jetzt in das Zimmer getreten und hätte ihren Ausbruch gar nicht mitbekommen. »Tut mir leid, dass ich Sie stören muss, Ma’am«, sagte ich sanft wie ein Frühlingswind, »ich habe aber einige Fragen an Sie. Ich werde es möglichst kurz machen.«
    »Bitte fragen Sie!«
    »Wann ist Ihr Mann gestern nach Hause gekommen?«
    »Eine halbe Stunde vor Mitternacht.«
    »Was hatte er bei sich als er kam, ich meine, welche Gepäckstücke?«
    Die Antworten kamen jetzt ganz präzise und ohne jedes Zögem. Aber nichts Neues kam dabei heraus.
    Plötzlich wurde ich auf Phil aufmerksam. Er kramte in einem Schrank herum. Ein Teil war in einzelne Fächer aufgeteilt. Phil machte mir ein hastiges Zeichen, und für einen Augenblick unterbrach ich das Verhör. Als ich neben Phil trat, wies er auf eines der Fächer im Schrank.
    Neben einem Stoß von Papieren lag eine Menge Geldscheine, darunter ein dünnes Bündel nagelneuer Zwanziger.
    Ich drehte mich nach der Frau um. »Wem gehört dieses Geld?«
    »Selbstverständlich uns«, sagte Mrs. Rasmussen.
    »Wissen Sie, wie viel es ist?«
    »Nein, das weiß ich nicht. Mein Mann bewahrt dort immer etwas Geld auf. Meistens bezahlt er mit Scheck, ich ebenso, aber man muss ja immer eine kleine Summe im Haus haben.«
    »Was verstehen Sie denn unter einer kleinen Summe?«
    »Nun, vielleicht hundert oder zweihundert Dollar.«
    »Wissen Sie denn, dass hier weit mehr als tausend Dollar liegen?«
    »Das finde ich eigenartig, mein Mann bewahrt sonst nie soviel auf. Aber vielleicht hat er etwas mehr von der Bank geholt wegen der Reise nach Washington. Möglicherweise wollte er etwas kaufen und hat es dann doch nicht getan.«
    Das Bündel mit den neuen Zwanzigernoten nahm ich und trat ans Fenster. Ich zupfte einen Schein aus dem Paket und prüfte ihn vor dem Licht. Wortlos reichte ich ihn an Phil weiter und wies auf eine Stelle in der rechten unteren Ecke.
    Ich prüfte den nächsten Schein und dann die anderen. Die Frau, die neben uns getreten war, wurde sichtlich nervös.
    »Stimmt etwas nicht mit dem Geld?«
    Ich prüfte alle Scheine des Päckchens durch, bis ich ihr eine Antwort gab. Es war kein Zweifel möglich: alle Scheine waren gefälscht. Es waren die hervorragend nachgemachten Blüten, von denen in der letzten Zeit so viele aufgetaucht waren.
    »In der Diele hängen eine menge wundervoller Stiche, Ma’am. Tatsächlich meisterhafte Arbeiten. Stimmt es, dass die von der Hand Ihres Gatten stammen?«
    »Ja, ja«, kam es sehr ungeduldig. »Aber sagen Sie mir lieber, was mit den Geldscheinen los ist.«
    Ich schob die Noten zusammen und streifte die Banderole darüber. Dann steckte ich das Bündel in die Tasche.
    »Mit den Scheinen stimmt tatsächlich etwas nicht«, sagte ich. »Ich muss sie beschlagnahmen. Die Scheine sind nämlich gefälscht. Wissen Sie, wir Ihr Gatte an das Geld gekommen ist?«
    Ihre Augen wurden so groß wie Taschenspiegel. Sie tat mir leid. Offensichtlich hatte sie wirklich keine

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