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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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worden ist. Heute Abend wird er mich anrufen und dann mit mir einen Treffpunkt vereinbaren. Der wird sich schön wundern. Aber was will der Kerl dann machen? Nichts, sage ich dir. Er wird es einstecken. Vielleicht kann ich ihn sogar dazu kriegen, dass er enger mit uns zusammenarbeitet. Wenn wir ihn erst mal hier haben, dann werde ich das dem Burschen schon beibringen.«
    »Hoffentlich gibt das keine Unannehmlichkeiten, Boss«, unkte Bannington. »Du kennst den Burschen nicht und weißt nicht, wie er auf deinen Coup reagiert. Meinst du vielleicht, er würde dir so einfach das Märchen abkaufen, das Papier wäre verdorben?«
    »Soll er’s bleiben lassen, wenn er will.« Williams wischte mit einer Handbewegung die Bedenken seines Vormanns weg. »Machen kann er nichts dagegen. Gar nichts. Mensch, ich habe mir das alles ganz genau überlegt, und wir werden nach meinem Plan vorgehen. Sobald das Zeug fertig ist, schiebst du mit Norman oder Cummings los. Zuerst lasst ihr euch ’ne tolle Kluft besorgen. Dann grast ihr ein paar Juweliere ab. Könnt ja von ’ner Hochzeit eurer Schwester erzählen, die sich ’nen Lord oder ’nen italienischen Grafen gekapert hat. Standesgemäßes Geschenk und so ’n Quatsch kannst du ja erzählen. Ich warte draußen im Wagen auf euch. Werde ’nen tollen Schlitten mieten, das macht immer Eindruck. Vielleicht ’nen Rolls Royce oder so was. Dann geht’s auf zum nächsten Juwelier, bis wir die Scheinchen los sind. Wir werden keine zu großen Stücke nehmen, dann krieg ich sie leichter wieder los. Ich hab auch schon jemanden, der die gegen ’nen guten Preis nimmt. Pass auf, Bannington, das wird ein guter Job. Komm, wir wollen den Kerlen unten Dampf machen. Sonst schlafen die uns womöglich noch ein.«
    Er zerdrückte den Rest seiner Zigarette in dem Aschenbecher und wuchtete sich aus dem Sessel hoch. Bevor er allerdings den Raum verließ, ging er zu einem Schrank. Er holte eine Flasche aus dem Regal und schenkte sich ein kleines Glas ein.
    »Du willst ja sicher keinen haben?«, wandte er sich an Bannington. »Hast ganz recht, bei der Arbeit soll man auf das Zeug verzichten. Für mich ist das Medizin, da ist das ja etwas anderes.«
    ***
    Während der Boss sich die Medizin mit einem Zug in den Hals goss, ahnte er nicht, dass Hank Norman genau zur selben Sekunde die gleiche Bewegung machte. Dann ließ Hank Norman die Flasche wieder in ihrem Versteck verschwinden. Steve Cummings hatte aber trotz aller Heimlichkeit gesehen, dass Norman sich einen ganz anständigen Schluck genehmigt hatte.
    »Wenn der Boss dich erwischt, kannst du was erleben«, warnte er. »Dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken.«
    »Ich werde doch zur Feier des Tages ein kleines Schlückchen nehmen können«, protestierte Hank Norman und wischte sich mit seiner Rechten den Mund ab. »Du, Cummings. Schau mal, was ich hier habe.«
    Dabei wühlte er aus einer der vielen Kisten, die neben der Druckerpresse herumstanden ein kleines Päckchen heraus. Es war in Packpapier eingeschlagen.
    Norman schlug die Verpackung auseinander.
    »Mensch« staunte Cummings, »das ist ja Papier. Wie kommst du denn da dran?«
    »Köpfchen, Cummings, Köpfchen«, erklärte Norman. »Die hab ich von der letzten Sendung Zwanziger verschwinden lassen. Kein Mensch ahnt etwas davon. Der Boss und der Vormann glauben sie hätten den Rest von dem Papier in den Schrank gepackt.«
    »Was willst du damit machen, Norman?«, flüsterte Cummings heiser und blickte sich scheu nach der Tür um, durch die der Boss den Raum verlasen hatte.
    »Das gleiche, was du auch machen würdest, Cummings«, antwortete der Gangster trocken.
    »Gefährlich, Mann. Wenn der Boss etwas merkt, sind wir geliefert. Aber wenn du das Risiko eingehen willst, ich mache mit!«
    »Das wollte ich nur hören«, sagte Norman zufrieden. »Also drehen wir das Ding gemeinsam. In ’ner Stunde ist der Boss bestimmt nicht mehr da. Bannington wird sich ja auch mal für kurze Zeit zurückziehen. Wir müssen nur warten, bis Honey Tape wie jetzt im Prüfraum ist. Dann legen wir los. Ich schneide das Papier schon vorher zurecht. Werden ’ne Menge Abfall haben, aber es bleibt immer noch genug übrig.«
    »Ist riskant, auch wenn die anderen nichts davon merken«, dämpfte Cummings die Begeisterung des anderen. »Kann schnell auffallen, wenn wir 100-Dollar-Noten auf Papier von Zwanzigern drucken. Die Wasserzeichen stimmen nicht, außerdem ist das Papier ganz anders.«
    »Hast du vielleicht keine Lust,

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