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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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dir ’n paar Kröten so nebenher zu besorgen?«, fragte Norman.
    »Klar, Mensch, hab ich schon«, räumte Cummings ein »Aber das Risiko ist groß.«
    »Wir müssen eben vorsichtig sein, wenn wir die Scheine wechseln. Vielleicht können wir auch ein paar unter die anderen schmuggeln, die der Boss absetzt. So schnell merkt das auch…«
    Das Wort blieb ihm in der Kehle stecken, denn die Tür wurde aufgestoßen.
    Bill Williams und Bannington kamen herein. Blitzschnell ließ Norman das Päckchen mit dem Banknotenpapier in der Kiste verschwinden und trat vor die Druckerpresse, wo er die fertigen Scheine aufnahm.
    »Los, ein bisschen schneller. Haben keine Zeit. Und dass ihr saubere Arbeit leistet. Verstanden!« Die Stimme von Williams klang schneidend.
    Norman brummte nur gleichgültig: »Okay, Boss.« Dabei hob er nicht einmal den Blick.
    »Wo ist Tape?«, fragte Williams und sah sich suchend in dem Raum um.
    Diesmal antwortete Cummings. »Honey Tape ist im Prüfraum, Boss. Er hat mir eben gesagt, dass die letzten Scheine ganz große Klasse sind.«
    »Werde mich selbst davon überzeugen müssen«, brummte Williams und ging zusammen mit seinem Vormann zu der zweiten Tür, die in die anderen Räume des Kellergeschosses führte.
    Kaum hatten die beiden den Raum verlassen, da flüsterte Cummings leise: »Okay, Norman. Ich mache mit. Ist zwar riskant, aber…«
    »In Ordnung, Cummings«, flüstere Norman ebenso leise zurück. »Was kann schon groß passieren? Wenn wir dabei auf passen, können wir nichts dabei verlieren.«
    Hank Norman irrte sich. Er konnte bei dieser Geschichte sogar sehr viel verlieren. Sogar das.Leben. Und das war auch für Hank Norman viel.
    ***
    »Ziemlich unwahrscheinlich, dass niemand da sein soll«, sagte ich zu Phil und drückte den Knopf der Klingel ein zweites Mal. Wieder hörte ich ein gedämpftes Summen hinter der Tür, hinter der es sonst völlig ruhig blieb.
    »Vielleicht sitzt sie gerade in der Badewanne«, vermutete mein Kollege.
    »Doch nicht um diese Zeit, Phil«, wandte ich ein und wartete weiter. Nichts rührte sich. Ich zählte bis zwanzig und legte dann meinen Zeigefinger wieder auf den kleinen Messingknopf und nahm ihn nicht wieder runter.
    Diesmal hatte ich Erfolg. Schritte näherten sich. Kräftige Schritte. Männerschritte. Ich schaute Phil an.
    Die Tür öffnete sich. Nils Holmson stand vor uns. Er trug seinen linken Arm in einer Schlinge und war mindestens ebenso erstaunt wie wir. Mit ihm hatte ich tatsächlich nicht gerechnet.
    »Hallo, Mr Holmson«, begrüßte ich ihn. »Hat sich Ihr Gedächtnis eigentlich gebessert, nachdem wir Ihren Freund verhaftet haben?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Agent Cotton«, erwiderte er. »Wollen sie zu mir?«
    »Nein, zu Mrs. Rasmussen. Aber Sie sollten wirklich etwas gegen Ihren Gedächtnisschwund tun, Mr. Holmson«, riet ich ihm. »Wenn ein Mediziner das häufiger feststellt, hält er es bestimmt für bedenklich und hat einen langen lateinischen Namen dafür parat. Die Juristen sind da ganz anders. Die nennen es einfach Verschleierung oder Mitwisserschaft. Na, wie es ist, Mr. Holmson. Können Sie sich an den Mann erinnern der Sie gestern Abend angeschossen hat?«
    »Sie scheinen mir nicht zu glauben, aber ich habe ihn wirklich nicht erkannt«, brauste der Mann vor mir auf.
    Ich wollte keine Zeit mehr an ihn verschwenden. »Ich glaube Ihnen nicht Holmson. Aber lassen wir das. Kann ich Mrs. Rasmussen sprechen?«
    »Es wäre mir lieber, wenn sie später noch einmal kommen könnten. Mrs. Rasmussen ist im Moment leider in einer schlechten Verfassung. Vielleicht kann sie zu Ihnen ins Office kommen«, beeilte er sich hinzuzufügen.
    »Das lässt sich leider sehr schlecht machen«, sagte ich und holte ein Schriftstück aus der Tasche. »Wir haben hier nämlich einen Hausuchungsbefehl. Sie werden verstehen, dass ich mit der Untersuchung nicht warten kann. An Mrs. Rasmussen habe ich außerdem nur ganz wenige Fragen.«
    »Einen Haussuchungsbefehl?«, ächzte Holmson und nahm das Formular, das ich ihm vorzeigte, in die Hand. Aufmerksam las er den Text durch. Dann reichte er es mir zurück und sagte: »Da ist leider nichts zu machen. Ich möchte Sie nur bitten, Mrs. Rasmussen nach Möglichkeit zu schonen, denn sie ist…«
    »Sie scheinen uns wohl für Raubtiere zu halten, Mr. Holmson«, sagte ich eisig. »Ob sie’s glauben oder nicht, wir haben tatsächlich so etwas wie eine Erziehung genossen und da wir beide, mein Kollege und ich, nicht wie

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