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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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man noch weniger. Aber nicht einmal der Wirt des Tropical ahnte, was in diesem Kellergeschoss vor sich ging, wenn er auch verschiedene Vermutungen hatte. Aber keine kam der Wirklichkeit nahe.
    Bill Williams ließ sich in einem der drei schweren Ledersessel fallen der unter der Last stöhnte.
    Williams fischte eine Zigarette aus einer zerdrückten Packung und wies mit dem Kopf auf einen der freien Sessel. Al Bannington setzte sich ebenfalls und streckte die Beine weit von sich.
    Mit einem zufriedenen Grunzen stieß Williams den Rauch seiner Zigarette durch die Nase und sagte: »Ich habe die ersten Scheine genau geprüft. Die Blüten sind ausgezeichnet. Womöglich noch besser als die letzten Zwanziger.«
    Zweifelnd wiegte Bannington seinen Kopf hin und her. »Sie haben aber auch einen Nachteil, Boss.«
    »Ich sage dir doch, dass ich sie genau unter die Lupe genommen habe. Die Scheinchen sind erstklassig, die beste Arbeit, die der Mann uns bis jetzt geliefert hat. Du Bannington, das muss ein ganz großer Künstler sein. Schade, dass er nicht fest zu uns gehört, sonst könnten wir den Laden ganz anders aufziehen. Ich wundere mich, wie er an das Originalpapier gekommen ist.«
    »Verstehe ich auch nicht, Boss. Aber das meine ich auch nicht mit Nachteil. Ich weiß auch, dass die Blüten okay sind. Aber Hunderter sind schlechter abzusetzen als Zehner oder Zwanziger. Wenn die Banken erst mal raushaben, dass Blüten auf dem Markt sind, werden sie einen Mordskrach schlagen, und dann wird jeder Kellner, jeder Verkäufer, jeder Bankknilch die Scheinchen ganz genau prüfen, bevor er sie annimmt.«
    »Stimmt!«, sagte Williams. Er setzte sich in dem Sessel auf und beugte sich vor. Mit dem rechten Zeigefinger tippte er seinem Vormann auf die Brust und sagte triumphierend: »Stimmt, genau. Und doch hast du unrecht, Al. Du kannst nämlich nicht denken. Das muss ich in diesem Laden ja ganz allein machen. Zuerst einmal denk ich nicht daran, die Scheine im großen abzusetzen. Dafür haben wir im Augenblick zu wenig Material. Leider konnte der Kerl uns nur für tausende Scheine Papier liefern, aber fürs Erste ist das immer noch ein ganz schönes Sümmchen. Aber ich denke nicht daran, die fifty-fifty oder vielleicht noch schlechter an den Mann zu bringen. Nein, ich will genau hundert Dollar für den Schein haben.«
    »Du willst sie also selbst unter die Leute bringen, Boss?«, fragte Al Bannington.
    »Genau, das will ich. Du hast manchmal doch lichte Augenblicke, Al. Wir werden die Blüten dieses Mal selbst unter die Leute bringen. Alle auf einen Knall. Nicht in ’nem Drugstore, wenn wir für’n paar Cent Kaugummi holen. Oder in ’ner Kneipe wo wir ’nen Whisky trinken. No, das ist Unsinn. Wir müssen das da machen, wo es am wenigsten auffällt.«
    »Jetzt verrat mir mal, wo das sein soll, Boss. Mehr als einen kannst du sowieso nicht an ein und derselben Stelle loswerden.«
    »Da sieht man mal wieder, dass du genauso viel Hirn hast wie die Kerle unten im Keller. Klar kannst du an einer Stelle mehr als einen Schein loswerden. Nämlich da, wo die Leute gewohnt sind, dass größere Beträge bezahlt werden und zwar mit größeren Scheinen. Bei ’nem Juwelier zum Beispiel. Wir kaufen ein Schmuckstück, kriegen ’ne Quittung und verkloppen es schnellstens weiter. Mit der Quittung können wir immer beweisen, dass es keine heiße Ware ist. Dann kriegen wir auch ’ne reelle Summe dafür.«
    »Verspielen tun wir dann aber immer noch, Boss«, wandte Bannington ein. »Wenn wir den Schmuck verkaufen, dann kriegen wir doch nicht soviel dafür, wie wir bezahlt haben.«
    »Das ist richtig, Al. Aber wenn wir beweisen können, dass es keine heiße Ware ist, dann kriegen wir einen guten Preis und verlieren höchstens zehn oder zwanzig Prozent. Und vor allem kriegen wir auf einen Schlag eine Masse Scheine los. Das ist auch was wert. Wir müssen nämlich schnell machen. Noch weiß keiner von den Blüten. Man ist also auch nicht misstrauisch. Und deswegen werden wir auch unseren lieben Freund, der uns die Platten und das Papier geliefert hat, übers Ohr hauen. Der hat verlangt, dass die erste Serie von tausend Scheinen an ihn geht. Dann will er neues Papier liefern. Aber ich denke nicht daran. Der schmeißt die Scheine dann auf den Markt, und wenn wir kommen, dann haben wir das Nachsehen.«
    »Wie willst du das denn machen, Boss?«, fragte Bannington.
    »Ich werde ihm einfach erzählen, dass mit dem Druck etwas passiert ist und das Papier verdorben

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