0322 - Ein Hai zeigt die Zähne
Spencer«, meinte Phil, als wir wieder im Jaguar saßen.
»Das könntest du übernehmen, Phil«, antwortete ich. »Wenn es dir nichts aus-10 macht, kannst du ja von dort aus noch zur westlichen 77. Straße fahren und dir diesen Buch Verleger vornehmen.«
»Und was hast du für dich reserviert?«
»Den weitesten Weg, Phil. Ich möchte Mr. Randall besuchen.«
»Den Chauffeur? Ah, wegen seiner Aussage. Vielleicht ist es ganz gut, diesen strittigen Punkt sofort zu klären. Na, meinetwegen. Ich nehme mir ein Taxi.«
Fünf Minuten später rollte ich bereits über die Auffahrrampe der Brooklyn Bridge. Es ging schon auf 21. Uhr als ich die westliche 37. Straße auf Coney Island erreichte. Das Haus, in dem der Chauffeur wohnen sollte, lag an der Neptune Avenue.
Ich stellte den Jaguar vor der Tür ab und marschierte zum Eingang. Ich ließ ein Zündholz aufflammen und studierte das Namensschild. Randall wohnte in der vierten Etage. Ich drückte auf den Klingelknopf und wartete. Nichts rührte sich. Ich versuchte es ein zweites Mal. Ob Randall schon im Bett lag?
Nach dem dritten Klingen vernahm ich das Geräusch des Türsummers.
Im Hauseingang war es stockfinster. Ich tastete nach dem Lichtschalter, fand ihn und knipste die Treppenhausbeleuchtung an. Dann stieg ich die Treppe hinauf, denn der Lift war gerade besetzt. Im Augenblick maß ich dieser Tatsache keine Bedeutung bei.
Als ich in der vierten Etage ankam, wunderte ich mich, dass die Tür zu Randalls Wohnung nur angelehnt war.
Die Diele war dunkel.
Leise drückte ich die Tür auf. Warum hatte Randall kein Licht gemacht? Das wäre doch ganz natürlich gewesen. Ich beschloss, auf der Hut zu sein. Leider fasste ich diesen Entschluss um den Bruchteil einer Sekunde zu spät.
Als ich das leise Geräusch hinter mir hörte, wollte ich herumfahren. Aber es war schon zu spät.
Ein harter Gegenstand knallte auf meinen Hinterkopf. Dann wurde mir schwarz vor Augen.
***
Phil hatte Danny Clyde vom Distriktgebäude abgeholt. Der junge Kollege sollte meinen Freund begleiten. Die beiden benutzten einen Dienstwagen.
Sie fuhren zuerst zur westlichen 42. Straße. Dennis Spencer war jedoch nicht in seiner Wohnung.
Willard Spencer wohnte westliche 77. Straße Nummer 88. Es war ein hochmodernes Apartment-Haus gegenüber dem Museum für Naturgeschichte. Willard Spencer bewohnte die ganze erste Etage.
»Ich bin Phil Decker« sagte Phil, als Willard öffnete. »Das ist mein Kollege Danny Clyde. Wir sind vom FBI.«
»Angenehm, Gentlemen. Treten Sie näher.«
Der Verleger führte seine Besucher in einen behaglich eingerichteten Salon, der zur Straße hin lag.
»Trinken Sie einen Whisky?«
»Danke, nein«, sagte Phil. »Wir sind im Dienst.«
»Sie erlauben?«
Willard Spencer ging zu seiner Hausbar hinüber, schüttete ein paar Eistücke in ein Glas und füllte es mit Whisky. Nach einem tiefen Schluck kam er zurück. Er schien sehr nervös zu sein.
»Sie kommen wegen der Ermordung von Onkel Harrison, nicht wahr?«, fragt er.
Phil musterte ihn. »Woher wissen Sie das, Mr. Spencer?«
»Doktor Bridden hat mich vor einer halben Stunde angerufen. Ich kann es noch gar nicht fassen. Gestern haben wir noch miteinander telefoniert.«
»Wann war das?«
»Gegen Mittag. Er rief mich im Büro an. Es soll in der Nacht gewesen sein?«
Phil nickte. »Wir kommen nicht umhin, Mr. Spencer, die Alibis all der Personen zu überprüfen, die Ihrem Onkel beerben.«
»Verstehe, Agent Decker! Also fragen Sie!«
»Wo waren Sie gestern Nacht?«
»Das kann ich Ihnen ganz genau sagen. Ich bin nach Büroschluss hierher gefahren, um mich umzuziehen. Um 20 Uhr traf ich mich in Hubers Restaurant - es ftegt in der 82. Straße - mit einem meiner Autoren zum Abendessen. Wie lange wir dort waren, kann ich Ihnen nicht genau sagen. Auf jeden Fall sind wir im Laufe des Abends zum Casino Russe gefahren, wo wir uns bis gegen 3 Uhr morgens aufhielten. Der Name des Autors ist Steve Hamas. Er kommt aus Peekskill und wohnt zurzeit im Park Central Hotel.«
Phil notierte die Angaben lächelnd. »Wenn Mr. Hamas Ihre Angaben bestätigt, dann haben Sie ein wasserdichtes Alibi, Mr. Spencer.«
»Sie können auch im Casino Russe nachfragen. G-man. Das Personal kennt mich, da ich da öfter bin.«
»Wie ich hörte, betreiben Sie einen Buchverlag. Auch Ihr Cousin Dennis soll finanziell unabhängig sein. Wie sieht es aber mit Ihren Cousins Clark und Daniel aus?«
»Clark ist in Ägypten, Agent Decker. Er ist
Weitere Kostenlose Bücher